Nach drei JahrenSie kamen beim Flirten nicht vorwärts – da griff Tinder durch
„Hallo Michelle“ – mit dieser banalen Tinder-Nachricht im September 2014 startete die außergewöhnliche Geschichte von Josh Avsec und Michelle Arendas. Was als witzige Tinder-Konversation der beiden US-Amerikaner begann, könnte jetzt – nach drei Jahren – zu einer ernsthaften Romanze werden, wie das US-Studentenmedium „College Candy“ berichtet.
Die beiden damaligen Teenager hatten im September 2014 ein sogenanntes „Match“ bei der Dating-App Tinder, fanden sich also auf Anhieb sympathisch. Doch auf seine Nachricht bekam Josh keine Antwort – zunächst jedenfalls nicht.
„Entschuldige, mein Handy-Akku war leer“
Zwei Monate später schrieb Michelle: „Hallo entschuldige, mein Telefon hatte keinen Akku mehr“. Josh, der schon gar nicht mehr mit einer Antwort gerechnet hatte, antwortete daraufhin: „Wow, das ging schnell. Ich brauche normalerweise fünf Monate, um mein Ladegerät zu finden.“ Worauf Michelle antwortete, dass es sehr langsam lade. Alles Ironie, natürlich.
Dann herrschte wiederum zwei Monate Funkstille. Im Januar 2015 schrieb ihr Josh: „Entschuldigung, ich war unter der Dusche“. Michelles Antwort kommt rund einen Monat später: „Entschuldige, ich sehe Deine Nachricht jetzt erst. War im Unterricht.“
Ein dreijähriger Running Gag
Das Ganze wird ein Running Gag zwischen den beiden. Sie schreiben fadenscheinige Ausreden hin und her, die monatelang unbeantwortet bleiben – im Grunde eine Parodie auf das Kommunikationsverhalten im 21. Jahrhundert.
Und so geht das immer weiter mit den beiden – ganze drei Jahre lang. Dabei studierten die beiden zwischenzeitlich sogar auf der gleichen Universität im US-Bundesstaat Ohio. Doch keiner der beiden Mittzwanziger wollte den Running Gag durchbrechen, wie College Candy schreibt.
„Eines Tages werde ich dieses Mädchen treffen und es wird großartig werden“
Den Verlauf ihres Chats teilte Josh Ende vergangener Woche auf Twitter mit dem Kommentar: „Hahaha, eines Tages werde ich dieses Mädchen treffen und es wird großartig werden. Schaut mal auf die Daten unserer Tinder-Nachrichten.“ Sein Tweet hat den drei Jahre andauernden Running Gag von Josh und Michelle zu einem Netzhit gemacht. Der Tweet wurde 41.000 Mal mit „Gefällt mir“ markiert und 11.000 Mal retweetet.
„Das ist so lustig – bitte heiratet“
Hunderte User kommentierten: „Das ist so lustig. Bitte heiratet“, heißt es. „Ich lache mich kaputt. Ihr beide solltet Euch unbedingt treffen und darüber twittern, bitte.“ Viele wünschen sich, dass die beiden heiraten oder sich zumindest einmal treffen. Jemand markierte Michelle in einem der Retweets und sie reagierte – gewohnt lustig: „Ich würde ja gerne reagieren, aber ich brauche dafür leider ein paar Monate.“
Josh gab sich daraufhin einen Ruck und schrieb Michelle Privatnachrichten. Inzwischen haben sie dem US-Bericht zufolge ihre Nummern ausgetauscht und wohl auch schon telefoniert . Weil ihre ungewöhnliche Geschichte zum viralen Netzhit avancierte, wurde auch Tinder auf die beiden aufmerksam.
Tinder will Trip zum ersten Date spendieren
Das Social-Media-Team der Dating-App twitterte: „Es ist Zeit, dass Ihr Euch im richtigen Leben kennenlernt. Ihr habt 24 Stunden Zeit zu entscheiden, in welcher Stadt ihr Euer erstes Date haben wollt und wir werden Euch dahinschicken.“
Tatsächlich schafften die beiden, die ja immer sehr lange brauchten, überhaupt zu reagieren, sich in der vorgegebenen Zeit zu einigen. Josh schrieb: „Nach einer langen Debatte über Euer großzügiges Angebot haben wir uns entschieden: Unser Traum für ein erste Date wäre Hawaii. Sehen wir uns in Maui?“ Ein weiterer Clou der Social-Media-Romanze. Und eine Werbekampagne für Tinder, die man besser nicht hätte inszenieren können.
Erstes Date auf Hawaii – mit Happy-End?
Die beiden werden sich also im Palmenparadies zum ersten Mal gegenübertreten. Erst vor ein paar Stunden schrieb Michelle: „Ehrlich, ein Riesendank an dieses Internet! Danke, dass Du ein paar meiner größten Träume wahrgemacht hast. Ich war immer ein großer Fan.“
Die virale noch verhinderte Romanze wurde von diversen Medien, etwa dem irischen Independent bereits zur „größte Liebesgeschichte unserer Zeit“ auserkoren. Das US-Studentenmedium schreibt: „Ein echtes Märchen des 21. Jahrhunderts.“ Hoffen wir mal, dass es für die beiden im echten Leben auch ein Happy-End wie im Märchen gibt – und kein böses Erwachen unter Palmen
