GriechenlandBier, Calamari, Salat – Touristen sollten dafür unglaubliche Summe zahlen

Neuer Inhalt

Der Schock kam mit der Rechnung: Ein Tourist musste für sechs Calamari-Gerichte 591 Euro zahlen. (Symbolbild)

Athen – Sechs Bier für 150 Euro, sechs Calamari-Gerichte für 591 Euro: Als ein New Yorker Tourist seine Rechnung in einem Restaurant auf der griechischen Insel Mykonos erhält, traut er seinen Augen nicht.  Für drei Salate mit Hühnchen berechnete ihm die Strandbar außerdem 59,40 Euro. Zwei Wasser kosteten ihn 17,80 Euro und ein Tomatensaft 18 Euro. Macht 826,20 Euro für ein Mittagessen am Strand.

Die horrende Rechnung seines Restaurant-Besuchs im Mai teilte der Mann auf Tripadvisor und warnt andere Touristen, das Lokal zu meiden. „Dieser Ort ist eine Falle“, schreibt der New Yorker. „Die Mitarbeiter sind nicht ehrlich und lehnten es ab, uns eine Karte zu zeigen und Preise zu nennen.“

15 Euro für eine Cola

Auch andere Gäste beschweren sich über die Strandbar: Auf Tripadvisor sind etliche Einträge mit den Überschriften „Totale Abzocke“ und „Vorsicht Betrüger!!!“  zu finden.  „Wir bekamen eine Rechnung über 33,90 € für ein kleines Bier, einen Kaffee und ein stilles Wasser!“, schreibt ein Nutzer aus Köln. Ein anderer erklärte, für eine Cola 15 Euro bezahlt zu haben.

Insgesamt erhält das Restaurant „Dk Oyster“ 3,5 von 5 Punkten. Auch wenn andere Nutzer die „tolle Location“ und  die Austern loben, haben die jüngsten Beschwerden von Urlaubern hohe Wellen geschlagen.

Restaurant-Besitzer äußert sich

Inzwischen haben sogar die englische Times und der Independent über die Vorkommnisse berichtet. Der Restaurant-Besitzer erklärte laut Independent: „Wir schätzen unsere Kunden und haben die Kosten genau berechnet, um ein Produkt herstellen zu können, das sein Geld wert ist.“  Wer sich das nicht leisten könne, solle das Kombi-Menü wählen.

Tripadvisor hat die Bewertungsfunktion für das Restaurant inzwischen ausgeschaltet: „Aufgrund eines aktuellen Ereignisses, das die Aufmerksamkeit der Medien erregt hat und einen Anstieg an Bewertungseinreichungen zur Folgen hatte, die keine persönlichen Erlebnisse widerspiegeln, werden wir für diesen Eintrag vorübergehend keine neuen Bewertungen veröffentlichen“, heißt es dort.

Verdeckte Steuerfahnder überführen Betrüger

Das Restaurant auf Mykonos scheint kein Einzelfall zu sein. Erst kürzlich bemängelte eine britische Urlauberin den Medienberichten zufolge, dass sie in einem Restaurant auf Rhodos 14 Euro für einen Milchshake zahlen sollte. Aufgrund von Beschwerden von Touristen und Einheimischen über exorbitante Preise und Steuerhinterziehung hat das Finanzministerium nun verdeckte Steuerinspektoren in Restaurants und Hotels auf den griechischen Inseln geschickt, wie Times und Independent schreiben. Demnach sollen die Fahnder 50.500 Razzien durchführen.

Etliche Betriebe seien schon geschlossen worden, weil sie dabei überführt wurden, Besucher zu betrügen. Andere machten die Ermittler vorübergehend dicht, weil keine Quittungen ausgestellt und Gewinne so bei den Steuerbehörden unterschlagen wurden.

(rer)