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Selfmade-Millionär gibt TippsWie jeder von uns mit einfachen Tricks Geld machen kann

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Philipp J. Müller gründete die PJM Investment Akademie, eines der wenigen staatlich anerkannten Bildungsinstitute der Branche.

Köln – Er fährt seine Kinder in einem unauffälligen A3 zur Schule, protzt nicht mit Markenklamotten und Statussymbolen. Dabei ist Philipp J. Müller reich. Sehr reich sogar. Wie viel Geld er hat, verrät der 42-Jährige nicht. Nur so viel lässt er durchblicken: „Ich konnte mit 33 Jahren Privatier werden.“

Was er allerdings nicht lange durchhielt, sondern eine der größten – staatlich anerkannten – Finanzakademien Europas gründete. Denn Müller liebt nicht nur Geld, er „kann auch Geld“ – und würde am liebsten jeden davon überzeugen, das Ersparte nicht auf der Bank versauern zu lassen.

Interesse an Finanzen hatte Philipp J. Müller schon in der Schule

Nein, ihm sind die Aktien nicht etwa in die Wiege gelegt worden. Der kleine Philipp interessierte sich zwar schon früh für Münzen und Scheine und spielte leidenschaftlich gern Monopoly. Was ihn rückblickend vermutlich wirklich geprägt und motiviert habe, seien die Existenzängste seines Vaters gewesen, als dessen Baufirma vor der Insolvenz stand.

Alles zum Thema USA

Müller fing schon in der Schulzeit an, sich Wissen über Geld, das Börsengeschäft und Aktien anzueignen, machte eine Banklehre, ging nach Amerika, England und Asien, um „Geld machen“ zu lernen.

„Geld verdirbt nicht den Charakter – es zeigt ihn“

„In Deutschland sind Geld und Reichtum verpönt. Hier hat das so etwas Anrüchiges.“ Bestimmt hat der illegal Reibach gemacht, Ellbogenmentalität gezeigt und so. „In anderen Ländern bewundert man dich“, sagt er. Und fügt hinzu: „Geld verdirbt nicht den Charakter – es zeigt ihn. Mit meinem Geld kann ich viel Gutes tun.“ Wenn die Menschen sich nicht um ihr Geld kümmern, werden 70- bis 80-Jährige in 30 Jahren bettelnd durch die Straßen laufen, ist seine Überzeugung.

Angesichts der düsteren Zukunftsprognosen rät Müller, dass „jeder seine eigene Bank wird. Denn Bankberater sind nicht vorrangig darauf aus, das Vermögen der Kunden zu mehren, sondern das der Bank“.

Gut und schön, aber kann ich als Durchschnittsverdiener überhaupt etwas abzweigen? Gerade jetzt, in Coronazeiten, mit Kurzarbeit und Existenzängsten?

Das Vermögen richtig verwalten

In den USA legen 30 Prozent ihr Geld in Aktien an, in Deutschland nur 14 Prozent. Dabei: Bei einer Anlage im Dow Jones hätte man im Schnitt von 2010 bis 2018 eine Rendite von 9,2 Prozent gehabt. Klingt irgendwie besser als Negativzinsen, oder? Langfristigkeit ist das Stichwort, Krisen werden dabei so gut wie immer ausgeglichen.

„Meine Frau und ich hatten uns angewöhnt, nachdem die Kinder geboren waren, jeden Abend das Klimpergeld in einen Topf zu werfen. Da kamen im Jahr 2500 Euro zusammen. Nach fünf Jahren sind das bei gleichbleibender Sammlung mit Rendite dann 34.000 Euro“, rechnet er vor.

Tipp für die Spartopf-Aufteilung: Einen für Investments, einen für Notgroschen (ca. drei Monatsgehälter), und das Ruhig-Schlafen-Konto: sechs bis 18 Monatsgehälter bei Angestellten, zwölf bis 24 bei Selbstständigen.

Geld sparen – unnötige Konsumausgaben streichen

Viele Menschen geben im Monat 60 Prozent für Lebenshaltungskosten aus. Wenn man unnötige Konsumausgaben streicht, kann man das auf 30 bis 40 Prozent reduzieren. Brauchen wir wirklich 60 neue Kleidungsstücke pro Jahr (der Schnitt laut Greenpeace)?

Konsumschulden vermeiden: „Ein Auto sollte z.B. niemals ein Anlass für Schulden sein“, sagt Müller in Vorträgen.

Richtig investieren 

Häuslebauer aufgepasst! „Wer nicht 30 Prozent des Kaufpreises sowie das Geld für die Nebenkosten des Immobilienkaufs hat, sollte es sein lassen.“

Gute Branchen für Investments auch in Krisenzeiten: Diejenigen des täglichen Bedarfs wie Energie, Logistik, Transport, Pharma, Chemie, Lebensmittel, Wasser und Reinigung – damit gibt’s langfristig am meisten Geld. Müller: „Wussten Sie, dass Coca-Cola mit Wasser am meisten verdient?“

Stichwort Gehaltserhöhung: „Laut Studien fällt es nach sechs Monaten nicht mehr auf, ob ich monatlich 2000 oder 2200 Euro ausgebe. Wenn Sie 200 Euro im Monat mehr bekommen, ist das Geld trotzdem weg – und Sie merken es nicht. Deshalb meine Faustformel: 50 Prozent der Erhöhung gehen sofort aufs Sparkonto.“

Einstellungssache: „Natürlich können Sie sich ärgern, wenn sie den Latte Macchiato bei Starbucks zu teuer finden. Aber wenn sie Starbucks-Aktien haben, freuen sie sich beim nächsten Besuch sogar ein wenig über die gestiegenen Preise.“

Finanzen als Pflichtfach in der Schule – was hat sich getan?

„Ich bin fast 18 und hab keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen. Aber ich kann ’ne Gedichtsanalyse schreiben. In vier Sprachen.“ – Naina (@nainablabla) am 10. Januar 2015

Mit ihrer Kritik am Schulsystem hatte die Kölner Gymnasiastin und Bloggerin Naina vor fünf Jahren eine riesige Debatte ausgelöst. Passiert ist seitdem... wenig. Im gesamten Unterrichtsleben – hat Philipp J. Müllers Auswertung von Unterrichtsplänen ergeben – gäbe es im Lehrplan nur 15 bis 20 Stunden zum Thema Geld und finanzielle Bildungsinhalte.

„Die Jugendlichen lernen nichts über Kaufen, Verkaufen, Steuern, Sparen, Spenden, Zinsen, Börse, Bilanzen.“ Sein Credo: „Geld gehört als Pflichtfach in die Schule, spätestens ab der 9. Klasse sollte es ein eigenständiges Schulfach wie Mathe werden.“ Schüler sollten dabei nicht nur die Finanzwelt kennenlernen, sondern auch wissen: „Was bedeutet es, einen Kredit zu unterschreiben? Worauf achte ich bei einem Mietvertrag?“