Beziehungsmüde?Therapeutin verrät, wie man die emotionale Dürre stoppt

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In einer Beziehung und doch einsam? Die Paartherapeutin erlebt gerade in den vergangenen Jahren vor allem Frauen als beziehungsmüde. Dabei kann man dem entgegenwirken – gemeinsam als Paar.

von Madeline Jäger (mj)

Köln – Das klingt nicht gut. In über 20 Jahren Paartherapie erlebt Eva-Maria Zurhorst Frauen gerade als sehr „beziehungsmüde“ – auch junge Frauen. Egal ob Mitte 20, Mitte 30 oder wesentlich älter, irgendwie schauen die Frauen sich ihre Beziehungen an und sagen sich, dass sie da überhaupt keine Lust mehr drauf haben. Die einen resignieren und funktionieren irgendwie.

Die anderen lassen sich erst gar nicht mehr auf Partnerschaften ein. Doch es gibt Wege aus der emotionalen Dürre.

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Wichtig sei, die gemeinsame Zeit nicht mit Unternehmungen zuzuballern, mit Fernsehen, mit dem Handy, mit dem PC, mit Freunden, mit Sport oder mit anderen festen Terminen, so die Therapeutin.

„Die Beziehung braucht auch mal eine Nulldiät. Wenn Sie frisch verliebt sind und sich mit ihrem Partner treffen wollen und der schlägt vor, zusammen fernzusehen oder gemeinsam am Handy zu hängen, würden Sie schließlich auch sagen: Hat der sie noch alle?“

Handy weg

Diese Einstellung brauche man auch noch nach ein paar Jahren Beziehung. Man muss dann wieder den Mut aufbringen, einfach mal nur miteinander zu sein, um sich in den Arm zu nehmen oder über die Dinge zu reden, die einen gerade beschäftigen. Wichtig dabei: Weg mit dem Handy. Das ist der totale Beziehungskiller.

Über ihre eigene Ehe sagt die Bonnerin, dass sie ohne Meditation wahrscheinlich nicht mehr mit ihrem Mann zusammen wäre. Irgendwann, wenn man mit der Liebe wirklich weitergehen wolle, müsse man sie von einem anderen Menschen loslösen.

„Wenn Sie sich mal in Ihrem Umfeld und im Freundeskreis umhören, werden Sie merken: Den perfekten Partner gibt es nicht. Jeder ist manchmal genervt, verschlossen oder klammert. Die Meditation hilft mir, dass ich mich auch im Alltag, der auch mal langweilig und nicht perfekt ist, auf mich selbst zurückbesinne und mir darüber klar werde, wo ich gerade bin und was ich brauche.“

In Krisen an sich denken

In der Beziehung müsse man sich immer wieder fragen: Mache ich genug für mich selbst? Mache ich oft genug Dinge, die mir Kraft und Freude geben? Ihr Tipp: „In Krisen sollten wir uns nicht nur auf den Partner konzentrieren, sondern vorrangig auf uns selbst.“ Aber Achtung für Männer: Das heißt nicht abtauchen, sondern klären, um dann wieder auf den anderen zu zugehen.

Nach 20 Jahren als Paarcoach wisse sie, dass Männer genauso viel Herz und Gefühl haben wie Frauen. Männer seien nur immer noch durch ihre Konditionierung über Jahrhunderte hinweg nicht gut in der Lage, mit diesen Gefühlen in Kontakt zu sein.

Männer zeigen Gefühle

„Die meisten Frauen seien schneller darin, zu fühlen, was los ist. Ihr gehe es darum, dass Frauen ihr Gefühl als Marschrichtung ernst nehmen. Wenn Frauen klar zu ihren Gefühlen stehen, helfen sie automatisch, wenn auch nicht immer ganz stressfrei, Männern dabei, auch mit ihren Gefühlen in Kontakt zu kommen.

Zurhorst: „Aber sie müssen wissen, dass manche Männer dann die Flucht ergreifen. Das ist das Risiko. In der Offenheit meiner Arbeit als Paarcoach erlebe ich Männer immer wieder mit einem zarten, berührbaren Herzen. Aber zu Hause im Alltag wissen sie einfach nicht, wie sie das zeigen können.“