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Weniger Chemie und ZusatzstoffeAber wirken natürliche Deos auch gegen Schweißgeruch?

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Den Tag schweißfrei genießen: Dafür muss man nicht unbedingt zu Chemie greifen. Deos gibt es auch aus natürlichen Inhaltsstoffen, aber: Sie wirken nicht bei jedem.

von Alexandra Miebach (mie)

Köln – Es gehört zur täglichen Körperpflege – das Deo. Ein, zwei Sprühstöße unter jede Achsel (oder ein paar Bewegungen mit dem Deoroller), schon fühlt man sich frisch und sicher. Man will ja niemanden mit seinem Schweißgeruch belästigen.

Der entsteht durch Bakterien, die auf der Hautflora leben und Sekrete produzieren. „Eine mangelnde, aber teilweise auch übertriebene Körperhygiene, die damit assoziierte Bakterienbesiedlung, ph-Wert-Veränderungen, verschiedene Krankheiten und hormonelle Schwankungen können zu intensivem Schweißgeruch beitragen“, erklärt Dr. Robert Rongisch, Assistenzarzt der Dermatologie an der Uniklinik Köln.

Deos wirken dem entgegen: Entweder sie überdecken den Geruch oder sie verhindern gar die Schweißproduktion.

Deos mit Aluminiumsalzen: Schädlich oder nicht?

In den letzten Jahren landeten Deos immer wieder in den Schlagzeilen. Besonders Deos mit Aluminiumsalzen. Die verstopfen über eine chemische Reaktion die Ausführungsgänge der Schweißdrüsen und vermindern so die Schweißproduktion, erläutert Dr. Robert Rongisch.

„Sie werden vermehrt bei Menschen eingesetzt, die unter einer krankhaft vermehrten Schweißproduktion leiden.“ Und sie galten lange als gesundheitsschädlich, womöglich krebserregend.

Jetzt gab der EU-Ausschuss für Verbrauchersicherheit (Scientific Committee on Consumer Safety) aber Entwarnung: Aluminium in Kosmetika sei ungefährlich. Menschen nehmen größere Mengen über Nahrung oder Trinkwasser auf. Eine tägliche Anwendung solcher Deos spiele keine Rolle.

Deos mit sanften Inhaltsstoffen liegen total im Trend

Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) änderte seine Empfehlungen. „Durch die Haut wird signifikant weniger Aluminium aufgenommen als auf bislang vorliegender, limitierter Datenbasis berechnet“, so BfR-Präsident Andreas Hensel.

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Kokos-Öl kann als Alternative zu herkömmlichen Deodorants verwendet werden.

Dennoch wollen derzeit viele auf Natur umsteigen. Deo ja, aber nur mit sanften Inhaltsstoffen. Bekannte Marken stellen mittlerweile Produkte her, die rein auf natürlichen Inhaltsstoffen beruhen. Aber wirken die?

Zur Wirksamkeit fehlen noch Studien

Dr. Rongisch: „Natürliche Deos versprechen durch das Fehlen von Chemikalien, künstlichen Zusatz- und Duftstoffen eine bessere Verträglichkeit, fehlende Nebenwirkungen und gegebenenfalls eine umweltfreundlichere Nachhaltigkeit.“ Aber: Es fehlen Studien.

Viele dieser Deos arbeiten mit antibakteriellen Wirkstoffen, die den zumeist durch Bakterien hervorgerufenen Schweißgeruch verhindern sollen. Derzeit besonders angesagt: Die Deocreme „nuud“, ein Dauerbrenner in den sozialen Medien. Die Firma räumt aber selbst ein, dass man das Produkt mindestens zwei Wochen nutzen muss, bis sich die Wirkung einstellt.

Deo-Dauerbrenner „nuud“ im Test

EXPRESS hat das neue Hype-Produkt getestet. Aber: Zwei Wochen durchzuhalten, und das auch noch bei den schwülen Tagen der vergangenen Wochen? Unmöglich!

Effektive Wirkung? Nicht feststellbar. Jedoch erklärt der Dermatologie-Experte, es sei durchaus möglich sei, dass sich die Wirkung später einstelle. „Menschen schwitzen unterschiedlich stark, der gesamte Prozess ist individuell.“ Ob antibakterielle Produkte ohne Duftstoffe auskommen, sei fraglich, aber nicht unmöglich. Wer beim Deo umsteigen will, braucht also einen langen Atem...

Das sind beliebte natürliche Deo-Alternativen

Trotzdem: Natürliche Deos sind derzeit total angesagt. Auch Selber-Mischen kommt wieder in Mode. Das sind die beliebtesten Alternativen:

Die Deocreme von We Love The Planet (ca. 12 Euro) kommt gänzlich ohne chemische Inhaltsstoffe aus. Sie neutralisiert Gerüche mit Hilfe von Natron. Trotzdem muss man auf angenehmen Duft nicht verzichten. Es gibt sie in Duftnoten wie Lavendel, Limette oder Minze.

Die Firma Lavera bietet eine ganze Reihe biologischer Deodorants an, sowohl als Roll-on als auch als Spray (ca. 5 Euro). Bio-Hamamelis und Bio-Rosen sollen die Schweißbildung hier regulieren, ätherische Öle sorgen für den Duft.

Die Deomilch Dr. Hauschka soll ihre Wirkung durch Salbei und Zaubernuss entfalten und riecht angenehm nach Salbei und Minze (ca. 12 Euro).

Schweiß-Flecken, fieser Geruch: Ich schwitze ständig – was kann ich dagegen tun?

Das Dove Powered by Plants Deo wirkt dank antibakterieller Stoffe aus Zuckerrohr gegen Gerüche. Es ist als Spray und Roll-on in den Duftrichtungen Ginger (Ingwer) und Eukalyptus (ca. 3 Euro) erhältlich.

Kaltgepresstes und naturbelassene Kokos-Öle enthalten einen hohen Anteil an Laurinsäure, die antibakteriell wirkt und Gerüche gar nicht erst entstehen lassen soll.

Wer selbst mischen will: Natron neutralisiert Gerüche. Einfach 1 bis 2 TL Natron, 100 ml abgekochtes, lauwarmes Wasser und zehn Tropen ätherisches Limetten-Öl mischen.