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Weich, hart, grün, rotWas Form und Farbe von Stuhl über unsere Gesundheit verraten

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Wer sein großes Geschäft verrichtet, sollte sich den Stuhl besser angucken, bevor er in der Kanalisation landet. Es kann Aufschluss über die Gesundheit geben. 

Köln – Schnell wird das große Geschäft, was in der Toilette gelandet ist, mit nur einem Tastendruck in die Kanalisation gespült – ohne das Ergebnis zu betrachten. Das ist jedoch ein Fehler, denn Stuhlform- und farbe können etwas über den Gesundheitszustand verraten und bei manchem Kot ist der Besuch beim Arzt anzuraten.

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Dr. Martin Wilhelmi.

Der Gastroenterologe Dr. Martin Wilhelmi plädiert in seinem Buch „Der Po-Doc“ für einen entspannteren Umgang mit dem Anus und dem Stuhl. Er erklärt auch, was verschiedene Formen und Farben von Kot zu bedeuten haben. Auch wenn der Stuhl dauerhaft extrem streng oder faulig riecht, sollte man sich besser mit einem Arzt besprechen.

Was die Farbe des Stuhls aussagt

Stuhl besteht zu einem großen Teil aus Wasser, aus Nahrungsresten, die nicht verdaut wurden, und toten Zellen und Bakterien aus dem Darm. Welche Farbe der Kot hat, hängt laut Wilhelmi von vielen Faktoren ab, üblicherweise ist der Stuhl braun und wird hauptsächlich durch die Gallenflüssigkeit gefärbt. Trotzdem kann der Stuhl durch Nahrungsmittel wie rote Beete anders gefärbt sein. Selten stecken ernsthafte Erkrankungen dahinter.

Hellgelb bis weiß

Wird der Stuhl hell, kann das an einer Störung des Gallenabflusses in den Darm (die sogenannte Acholie) liegen. Meist erkennen Betroffene dies auch an gelblich verfärbter Haut. Für einen gestörten Gallenabfluss können zum Beispiel Gallensteine, Leberentzündungen oder auch Tumore verantwortlich sein.

Gelb

Hat der Stuhl einen starken Geruch, ist kräftig gelb gefärbt und glänzt, kann ein zu hoher Fettanteil vorliegen. Das könne auf eine Erkrankung zum Beispiel der Bauchspeicheldrüse hinweisen, weiß Wilhelmi.

Grün Wer in der Toilette grünlichen Kot findet, muss sich keine Sorgen machen – meist handelt es sich nur um unverdaute pflanzliche Reste. Beispielsweise nach dem Genuss von Spinat.

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Rot „Dies ist und bleibt Warnfarbe Nummer eins“, schreibt Martin Wilhelmi in seinem Buch. Wenn der Kot rot verfärbt ist, kann das auf Blutungen hinweisen. In den meisten Fällen handelt es sich um harmlose Blutungen, bei denen das Blut aus Hämorriden stammt. Aber auch Divertikel (die Darminnenwand wölbt sich nach außen), Tumore oder Geschwüre können der Auslöser sein. Wer keine rote Beete oder ähnliches gegessen habe, was die rote Farbe erklären könnte, sollte laut dem Experten auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.

Schwarz Auch wenn der Stuhl schwarz verfärbt ist, ist dies ein Warnzeichen. „Blut, das aus dem oberen Verdauungstrakt stammt und mit der Magensäure in Verbindung kam, kann zu schwarzem Stuhl (Meläna) führen.“ Der Magen-Darm-Mediziner rät einen Arzt aufzusuchen. Aber auch Rotwein oder Eisentabletten können den Kot schwarz färben.

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Was die Form des Kots verrät

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Die Bristol-Stuhl-Skale zeigt sieben Typen von Kot- 

Nicht nur die Farbe, sondern auch die Form des Stuhls kann etwas über den Gesundheitszustand verraten. Die Forscher der Universität Bristol Kenneth Healton und S. J. Lewis haben eine Skala mit sieben Stuhl-Typen entwickelt, um die verschiedenen menschlichen Stuhlformen einzuordnen.

Auch Martin Wilhelmi beschreibt die sogenannte Bristol-Stuhl-Skala in seinem Buch. Doch der Mediziner erklärt, dass die Form des Stuhls stark vom Anus beeinflusst. Die Stärke des Drucks beeinflusse die Form. Er ist der Ansicht, dass der Stuhlform nicht zu viel Aussagekraft beigemessen werden sollte und es auch Stuhlformen außerhalb dieser Skala gebe.

Typ 1

Einzelne harte Klumpen, die schwer auszuscheiden sind. Zu harter Stuhl weist oft auf einen Flüssigkeitsmangel hin. Wird zu wenig getrunken und zu wenige Ballaststoffe aufgenommen, kann der Kot hart werden. Doch auch Medikamente, Stress oder veränderte Lebensbedingungen können Einfluss auf die Stuhlform haben.

Typ 2 Harter, klumpiger, wurstförmiger Stuhl kann wie Typ 1 entstehen, wenn man zu wenig trinkt oder/und zu wenige Ballaststoffe durch die Nahrung aufnimmt. Doch auch Diabetes oder Psychosen können zu den beiden Stuhl-Typen führen. Ein verbreitetes Phänomen: Auf Reisen kommt es häufiger zu Verstopfungen, schließlich ist der Tagesablauf verändert oder die Toiletten nicht so sauber wie gewohnt.

Typ 3 Bei diesem Stuhl-Typ landet eine Wurst mit einer rissigen Oberfläche in der Toilette. Das ist mit Typ 4 die gängigste Form, die Kot annimmt.

Typ 4 Der Kot hat die Form einer Wurst oder einer Schlange, ist glatt und weich. Ein so geformter Stuhl gilt als normal. In dieser Form und Konsistenz kann der Kot gut ausgeschieden werden.

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Typ 5 Weiche Klümpchen, die glatte Konturen haben, sind auch leicht auszuscheiden. Auch dieser Typ ist kein Grund zur Sorge, wenn man mehrmals am Tag ein solches Geschäft verrichten muss. Es kann aber auch durch künstliche Süßstoffe wie Manitol zu dieser Stuhlform kommen.

Typ 6 Breiiger Stuhl in flockigen Klümpchen, der ausgefranste Konturen hat - hierbei ist der Stuhl schon an der Grenze zu Durchfall. Man sollte auf jeden Fall genug trinken, um sicher zu stellen, dass nicht zu viel Flüssigkeit ausgeschieden wird. Hat der Stuhl häufiger eine solche breiige Konsistenz, kann es ein Anzeichen für eine Lebensmittelintoleranz wie eine Laktose- oder Glutenunverträglichkeit sein.

Typ 7

Ist der Stuhl komplett wässrig und ohne feste Bestandteile, spricht man von Durchfall. Bei Durchfall verliert der Körper immer viel Flüssigkeit und es ist wichtig viel zu trinken – am besten stilles Wasser oder Kräutertees, um den Magen-Darm-Trakt nicht weiter zu belasten. Meist wird Durchfall durch Viren oder Bakterien bei einem kurzzeitigem Infekt verursacht. Hält der Durchfall länger als drei Tage an oder ist sehr stark, ist es wichtig einen Arzt aufzusuchen. Hat man häufig oder gar dauerhaft Durchfälle, kann das auf eine Darmerkrankung wie etwa Morbus Crohn hinweisen. (rha) 

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Buchcover.

Zum Weiterlesen: Dr. Martin Wilhelmi „Der Po-Doc. Eine spannende Expedition zum Ende des Darms“, Trias-Verlag, ISBN: 978-3-432-11026-4, 17,99 Euro.