„Mangelhaft”Öko-Test zeigt: Auf dieses Sonnenblumenöl sollten Sie verzichten

Sonnenblumen blühen auf einem Feld.

Der Vergleich von Öko-Test zeigt, 21 Sonnenblumenöle sind mit Mineralöl belastet.

Sonnenblumenöle im Vergleich – das Verbrauchermagazin Öko-Test schlägt Alarm. Alle 21 Sorten waren mit Mineralöl belastet. Besonders schockierend: In zwei Produkten wurden sogar krebserregende Stoffe nachgewiesen.

Frankfurt am Main.  Die Verbraucher waren bislang ahnungslos – eine Untersuchung des Fachmagazins Öko-Test liefert jetzt aber schockierende Gewissheit. Die 21 untersuchten Sonnenblumenöle waren alle mit Mineralöl belastet – in jedem der getesteten Produkten konnten gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) nachgewiesen werden.

MOSH reichern sich in Organen wie der Leber an. Wie genau sich das auf die Gesundheit auswirkt, ist jedoch noch unklar. Laut Einschätzung von Öko-Test gehören sie schlichtweg nicht in Lebensmittel, das Verbrauchermagazin fordert daher schärfere Kontrollen der Hersteller.

Öko-Test zeigt: Thomy- Sonnenblumenöl ist mangelhaft

Mineralöl wird im weiteren Sinne mit Erdöl gleichgesetzt. Das Öl wird normalerweise als Energieträger verwendet und als Benzin oder Heizöl aber auch als Schmierstoff genutzt. Mineralölbestände können beispielsweise durch Verpackungen oder Schmierfette von Erntemaschinen oder bei der Produktion ins Produkt gelangen.

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Der Test zeigt: In zwei Produkten waren die Werte sogar „stark erhöht“. Zum einen im reinen Sonnenblumenöl von Thomy (Nestlé) und im Sonnenblumenöl von Penny.

Öko-Test macht Öl-Vergleich: Zwei Bio-Öle bekommen mangelhaft

Fünf Sonnenblumenöle im Test wurden mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ bewertet. In zwei Ölen hat das von Öko-Test beauftragte Labor sogar potenziell krebserregende Stoffe nachgewiesen, sie schnitten insgesamt mit „mangelhaft“ ab:

  • Gut Bio Sonnenblumenöl nativ kaltgepresst (Aldi Süd)
  • Sonnenblumenöl, kalt gepresst (Denree)

Immerhin: Ein Sonnenblumenöl bekam die Note „sehr gut“. Neun weitere Öle können bedenkenlos verzehrt werden, darunter:

  • K-Classic Reines Sonnenblumenöl
  • Rewe Bio Sonnenblumenöl nativ
  • Alnatura Sonnenblumenöl nativ

Der Testsieger der Untersuchung: das Bio Planète Sonnenblumenöl nativ classic (6,98 Euro pro Liter). In dem nativen Öl aus einem französischem Anbaugebiet ist im Labor nur ein sehr geringer Mineralölbestandteil gefunden worden, wie RTL.de berichtet. 

Sonnenblumenöle im Test: Thomy, Alnatura & Co. im Vergleich

Weniger erfreulich: Die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) in zwei untersuchten nativen Sonnenblumenölen. Das Labor konnte unter anderem die krebserregende Substanz Benzo(a)pyren nachweisen.

PAK können über die Nahrung, die Atemwege und die Haut aufgenommen werden. In Lebensmittel gelangen die Stoffe zum Beispiel über Rauch und Abgase. Im vorliegenden Fall könnte das zum Beispiel vor dem Pressen beim Trocknen der Sonnenblumenkerne passiert sein.

Öko-Test: Schimmelpilzgift in einem Bio-Sonnenblumenöl

Besonders schockierend: Im Bio-Sonnenblumenöl von dm (Bio Sonnenblumenöl kaltgepresst, Naturland) steckte sogar das Schimmelpilzgift Alternariolmonomethylether (AME). 

In Zellstudien hat AME das Erbgut geschädigt. Da es für dieses Gift aber noch keinen gesetzlichen Grenzwert gibt, hat sich Öko-Test laut Bericht bei der Bewertung an einem ersten Vorschlag der EU-Kommission für einen Richtwert orientiert. Die Konsequenz für das betroffene Sonnenblumenöl: Es fällt im Öko-Test durch. (jba)