Taubheit, KribbelnAb wann Rückenschmerzen gefährlich sind

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Wer länger als eine Woche Rückenschmerzen hat, sollte damit zum Arzt gehen. Gleiches gilt, wenn die Schmerzen in Arme oder Beine ausstrahlen. 

Plötzlich sind sie da: Rückenschmerzen. Zwar kennt sie fast jeder, aber was zu tun ist – und was man besser lassen sollte, da sind sich viele unsicher. Grundsätzlich gilt: Dauern die Schmerzen länger als eine Woche an, dann sollte man unbedingt zum Arzt gehen, sagt Tanja Cordes von der Aktion Gesunder Rücken (AGR). Gleiches gilt, wenn sie in die Arme oder Beine ausstrahlen oder man Lähmungserscheinungen bekommt.

Schmerzmittel – immer sofort oder erst später?

Keinesfalls sollten Betroffene immer sofort zu einem Schmerzmittel greifen – wenn es denn ohne zu ertragen ist. „Grundsätzlich sind Schmerzen ein Warnsignal dafür, dass im Körper etwas nicht in Ordnung ist“, sagt der Heilpraktiker René Gräber.

Schmerzmittel können zwar für den Moment helfen, aber das Problem bleibt ungelöst. „Betroffene sollten daher als allererstes darüber nachdenken, worauf die Rückenbeschwerden zurückzuführen sein könnten“, erklärt Michael Preibsch, stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Verbands für Physiotherapie. Rückenschmerzen gehen häufig Verspannungen voraus, die auf einseitige oder ungewohnte Belastungen zurückzuführen sind.

Besser Wärme oder lieber Kälte?

In aller Regel tut Wärme dem Rücken bei Verspannungen gut – zum Beispiel über eine Rotlichtlampe. „Die ideale therapeutische Wärme liegt bei 40 Grad Celsius“, erläutert Cordes. Allerdings: Nicht jeder kommt bei Rückenschmerzen gut mit Wärme klar. Manch einer schwört eher auf Eiswürfel an den betroffenen Stellen.

„Eine generelle Empfehlung, ob Betroffene ihr schmerzendes Kreuz eher mit Wärme oder mit Kälte behandeln sollten, gibt es nicht“, sagt Preibsch. „Eine Wärmetherapie ist definitiv kontraproduktiv, wenn die Rückenschmerzen auf Entzündungen zurückzuführen sind“, sagt Gräber.

Was Sie gegen den Handynacken, der durch den ständigen Blick auf das Smartphone versacht wird, tun können, sehen Sie im Video.

Was ist mit Massage bei Rückenschmerzen?

Stecken muskuläre Verspannungen hinter den Schmerzen, dann kann Massage helfen, wie Preibsch sagt. Ein guter Therapeut kennt verschiedene Griffe, um das Gewebe zu lockern. Patienten, die es vertragen, sollten sich vor der Massage in eine Fangopackung legen oder den Rücken mit einer Rotlichtlampe bestrahlen.

„Nach einer solchen Wärmeanwendung kann ein Masseur mit seinen Fingern noch besser in die verspannten Bereiche am Rücken vordringen und für eine Lockerung sorgen“, erklärt Gräber. Um Verspannungen langfristig in den Griff zu bekommen, ist Bewegung wichtig.

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Welche sonstigen Bewegungsarten sind sinnvoll?

Sind die Rückenschmerzen unspezifisch – das heißt, dass sich keine eindeutige Ursache finden lässt – dann ist Bewegung gut. „Auf keinen Fall sollten Betroffene überwiegend sitzen oder liegen und darauf setzen, dass die Beschwerden vorübergehen“, erläutert Preibsch. Spaziergänge sowie Dehnungs- und Kräftigungsübungen können schon helfen. Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) empfiehlt als rückenfreundliche Sportarten außerdem Walken, Joggen, gezielte Rückengymnastik, Schwimmen sowie Fitnesstraining.

Welche Entspannungstechniken können helfen?

„Die Muskelentspannung nach Jacobsen ist eine nachweislich sehr gute Entspannungsmethode bei Rückenschmerzen“, sagt Cordes. Bei der progressiven Muskelentspannung geht es um das gezielte An- und Entspannen einzelner Muskelgruppen. Da Rückenschmerzen nicht selten auf Stress zurückzuführen sind, können Anti-Stress-Programme helfen. 

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(dpa/tmn)