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Wissenschaftlerin schlägt AlarmWarum Penisse schrumpfen und Unfruchtbarkeit zunimmt

Eine Banane ragt phallusartig aus dem Hosenstall einer Jeans.

Wissenschaftliche Studien warnen vor den Auswirkungen von bestimmten Chemikalien auf männliche Genitalien und Unfruchbarkeit. So weit wie auf diesem Symbolfoto wird es aber wohl nicht kommen.

Verformte Hoden, schrumpfende Penisse und Unfruchtbarkeit: Eine US-Wissenschaftlerin warnt vor den drastischen Konsequenzen, die alltägliche Chemikalien auf Menschen haben können.

Was nach Polemik oder einem fernen dystopischen Zukunftsszenario klingt, ist bittere Realität. Denn tatsächlich belegen wissenschaftliche Studien, dass menschliche Unfruchtbarkeit zunimmt, und es bei Männern vermehrt zu erektilen Dysfunktionen, sinkender Spermienanzahl und immer kürzeren Penissen kommt.

Eine der wichtigsten Wissenschaftlerinnen in diesem Bereich ist die New Yorker Epidemiologin Dr. Shanna Swan. Seit Jahrzehnten forscht sie zum Thema Fruchtbarkeit. Bereits im Jahr 2017 erregte eine von ihr durchgeführte bahnbrechende Studie viel mediale Aufmerksamkeit.

Studie zeigt: Toxische Chemikalien machen Männer unfruchtbarer

Darin fand Dr. Swan heraus, dass bestimmte Chemikalien einen großen Einfluss auf die Spermienanzahl von Männern und damit deren Fruchtbarkeit haben. Die Übeltäter sind sogenannte Phthalate, eine Gruppe chemischer Weichmacher. Sie machen also vor allem Plastik weicher und geschmeidiger.

Die Verwendung einiger dieser Weichmacher ist in bestimmten Bereichen in Europa bereits verboten. Dennoch können immer wieder winzige Mengen, zum Beispiel über Verpackungen von Kosmetikprodukten oder sogar Lebensmitteln, in den Körper gelangen. Dort stören sie dann den menschlichen Hormonhaushalt massiv.

Umwelteinflüsse: Deformierte Hoden und verkürzte Penisse

Nicht nur Dr. Swans Studie, sondern auch viele weitere verdeutlichen die dramatischen Auswirkungen von Weichmachern und anderen Stoffen wie Konservierungsstoffen und Pestiziden auf die menschliche Fruchtbarkeit.

Was vor allem Männer beunruhigen dürfte: Eine Studie aus Frankreich konnte nachweisen, dass bestimmte Umwelteinflüsse vermehrt zu deformierten oder fehlenden Hoden führen. Und auch verkürzte Penislängen können eine mögliche Folge der Weichmacher sein, wie eine weitere Studie belegt.

In ihrem neuen Buch „Count Down – Was uns immer unfruchtbarer macht: So gefährdet unser moderner Lifestyle die Fortpflanzung und die Zukunft der Menschheit“ erklärt Dr. Swan nun all diese Studien zum Thema verständlich und anschaulich. Besonders krass: Die Probleme mit der Unfruchtbarkeit werden immer weiter vererbt.

In einem Interview mit dem Online-Magazin „The Intercept“ erklärt die Wissenschaftlerin unsere Mehrfachbelastung durch Vererbung. Komme eine schwangere Frau in Kontakt mit den toxischen Stoffen, gebe sie diese an das Baby weiter. Im Laufe seines Lebens sei wiederum das Kind diesen Stoffen ausgesetzt. Die Unfruchtbarkeit nehme also von Generation zu Generation zu, so die Expertin.

Das Ende der Menschheit? Expertin: Bis 2045 sind alle Männer unfruchtbar

Diese zunehmende Unfruchtbarkeit könnte im – zugegeben: sehr unwahrscheinlichen! – Extremfall Konsequenzen haben. „Wenn man der Kurve aus der Analyse von 2017 zu dem Rückgang der Spermienanzahl folgt, ergibt sich daraus, dass wir 2045 eine durchschnittliche Spermienanzahl von Null haben werden“, warnt die US-Wissenschaftlerin in einem Interview mit „The Guardian“.

Trotz dieser Horror-Szenarien und der medialen Aufmerksamkeit, die ihre Studie schon 2017 erregte, habe sich politisch nicht viel getan. Weder ihre wissenschaftlichen Studien noch verschiedene Vorträge hätten bisher zu geänderten Richtlinien geführt, beklagt Dr. Swan in „The Intercept“. Sie hoffe aber, dass vielleicht ihr neues Buch etwas bewirken könne – und vielleicht der ein oder andere mit einem anderen Lebensstil das genannte Risiko verhindert.