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Schwere Corona-VerläufeWarum Alzheimer-Patienten besonders gefährdet sind

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Szene aus den Zeiten vor Corona. Ein Grund, warum Alzheimer das Risiko für Ansteckung und schwere Verläufe von Covid-19 erhöht:  Patienten verstehen Abstandsregeln nicht oder vergessen sie.

von Sieglinde Neumann ()

Düsseldorf – Besonders gefährdet für einen schweren Verlauf von Covid-19 sind ältere Menschen, Vorerkrankungen erhöhen das Risiko.

Man denkt bei diesem Stichwort an Herz- und Lungenprobleme, Diabetes – viel zu selten rechnet man Alzheimer dazu, bemängelt die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) mit Sitz in Düsseldorf.

Die 1,2 Millionen Menschen in Deutschland mit Alzheimer wären eine wichtige Risikogruppe für eine schwere Covid-19-Erkrankung.

Die AFI erhält nach eigenen Angaben vermehrt Anfragen zu der bisher kaum diskutierten Kombination aus Covid-19 und der häufigsten Form der Demenz.

Drei Fragen zu Covid-19 und der häufigsten Form der Demenz

Drei Fragen, die viele gerade auch pflegende Angehörige bewegen.

Warum ist das Ansteckungsrisiko für Covid-19 bei Menschen mit Alzheimer erhöht?

Menschen mit dieser besonders häufigen Form von Demenz leiden mit fortschreitender Erkrankung an Störungen des Gedächtnisses, der Wahrnehmung, der Alltagskompetenz.

„Alzheimer-Patienten sind im Krankheitsverlauf nicht mehr in der Lage, die von Covid-19 ausgehende Gefahr zu erfassen und die allgemeinen Regeln zum Schutz vor einer Ansteckung auf Covid-19 einzuhalten“, erklärt Dr. Christian Leibinnes, Sprecher der AFI.

Begünstigt die Alzheimer-Erkrankung an sich einen schweren Verlauf von Covid-19?

Menschen mit Alzheimer haben vor allem in einem fortgeschrittenen Stadium oftmals ein geschwächtes Immunsystem, so der Experte. „Die Patienten sterben schließlich mit und nicht an Alzheimer“, sagt er. 

Häufig wären Infektionskrankheiten die Todesursache. „Wenn die Patienten bettlägerig sind, kommt es oft zu Lungenentzündungen“, erlärt Leibinnes. „Diese Umstände begünstigen einen schweren Verlauf von Covid-19.“

Wie können Menschen mit Alzheimer und ihre pflegenden Angehörigen eine Ansteckung mit Covid-19 vermeiden?

Grundsätzlich gelten auch für Menschen mit Alzheimer und ihre Angehörigen die derzeitigen allgemeinen Verhaltensempfehlungen: häufiges Händewaschen, Abstand halten, wo immer es möglich ist.

Allerdings ist die Einhaltung dieser Regeln bei Demenzkranken eine besonders große Herausforderung, weil Patienten Regeln vielleicht nicht einsehen wollen oder sie vergessen und sich vor einer Gesichtsmaske erschrecken.

Deshalb sei es auch ratsam, dass Menschen mit Alzheimer das Haus nur in Begleitung verlassen. Auf Bewegung an der frischen Luft sollte aber nicht verzichtet werden. „Denn gemeinsame Spaziergänge können den Alltag Erkrankten strukturieren und bei den pflegenden Angehörigen für Abwechslung sorgen”, so die Alzheimer Forschung Initiative.

Die Alzheimer-Krankheit ist mit rund zwei Drittel aller Fälle die häufigste Form der Demenz. Bislang ist Alzheimer nicht heilbar.

Die AFI fördert mit Spendengeldern Alzheimer-Forschung an Universitäten und öffentlichen Einrichtung und engagiert sich in der Aufklärung über die Alzheimer-Erkrankung. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.