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Dramatische EngpässeSaft gegen Fieber kaum noch lieferbar

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Paracetamol (hier in Tablettenform) ist angesichts der Corona-Pandemie knapp geworden.

Köln – Aufgrund des Coronavirus' sind nicht nur Desinfektionsmittel und Atemschutzmasken zu stark nachgefragten Waren geworden, sondern mittlerweile auch Paracetamol.

Die Nachfrage nach dem schmerzstillenden und fiebersenkenden Wirkstoff ist bereits in den vergangenen Wochen sprunghaft gestiegen. Beim Besuch in den Apotheken heißt es mittlerweile meist: „Wir sind ausverkauft!“

Vor allem der Paracetamol-Saft ist stark nachgefragt, da er sich vor allem für Kinder eignet. Mittlerweile ist er aber wohl längerfristig nicht lieferbar. Bei Tabletten und Zäpfchen sieht die Sache (noch) ein wenig entspannter aus, hier ist die Verfügbarkeit nur eingeschränkt.

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Ein Engpass könnte jedoch auch hier drohen, da mittlerweile die WHO empfiehlt, auf Ibuprofen in Zusammenhang mit dem Coronavirus und zur Fiebersenkung zu verzichten. Die Nachfrage nach Paracetamol wird also weiter steigen...

Coronavirus: Erhöhte Nachfrage nach Paracetamol

EXPRESS fragte bei Arzneimittelherstellern nach. Unisono erklärten sie auf Anfrage, dass sie mit Hochdruck versuchen, der erhöhten Nachfrage gerecht zu werden.

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Ein Sprecher von Ratiopharm erklärte: „Beim Saft kann es aufgrund des Ausfalls eines Wettbewerbers und der dadurch erhöhten Nachfrage vorübergehend zu Lieferschwierigkeiten kommen. Die Produktion weiterer Mengen läuft aber auch hier ohne Einschränkungen.“ Bei Zäpfchen und Tabletten könne sich die Auslieferung lediglich etwas verzögern.

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Engpässe Paracetamol: Saft wohl erst ab Mitte April lieferbar

Ähnlich die Situation bei Stada: „Momentan ist die Nachfrage nach Paracetamol überall so groß, dass alle Anbieter es kaum schaffen, den Bedarf zu befriedigen“, teilte eine Sprecherin des Unternehmens mit.

Und weiter: „Bei uns stellt sich die Situation so dar, dass wir bei Stada Inn noch mehrere hunderttausend Packungen auf Lager haben, bei Aliud Pharma sind wir kurzfristig nicht mehr lieferfähig.“

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Bei Hexal wiederum heißt es auf EXPRESS-Anfrage: „Wir können eine erhöhte Nachfrage für Paracetamol verzeichnen. Bei den Tabletten sind wir derzeit sowohl für die Präparate von Hexal als auch von 1 A Pharma wieder lieferfähig. Paracetamol Saft ist voraussichtlich ab Mitte April wieder lieferbar.“

Paracetamol: Indien mit Export-Stopp, Engpass im Sommer?

An fehlenden Rohstoffen für Paracetamol scheint es derzeit aber noch nicht zu mangeln, obwohl Anfang März Indien als Reaktion auf Produktionsausfälle in Folge des Coronavirus' mit Export-Einschränkungen reagiert hatte. Für den Wirkstoff gibt es in Indien vier Hersteller.

Aber: In drei bis vier Monaten könnte das Exportverbot auch in Deutschland spürbar sein.

Corona? Warnung vor Ibuprofen

Was die WHO rät...

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät Menschen bei Verdacht auf eine Infektion mit dem neuen Coronavirus davon ab, ohne ärztlichen Rat das Medikament Ibuprofen einzunehmen. „Wir raten, im Verdachtsfall Paracetamol und nicht Ibuprofen einzunehmen”, sagte WHO-Sprecher Christian Lindmeier. Dies beziehe sich ausschließlich auf die Einnahme ohne ärztlichen Rat, betonte er.

Tweet vom Gesundheitsminister

Der französische Gesundheitsminister hatte zuvor mit einem Tweet, in dem er vor Entzündungshemmern wie Ibuprofen warnte, Aufsehen erregt. Der nationale Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon hatte sich ähnlich geäußert und von der Einnahme sogenannter nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR) abgeraten.

Zu dieser Wirkstoffgruppe zählen neben Ibuprofen auch Acetylsalicylsäure (ASS; Aspirin) und Diclofenac. Es gibt einen Beitrag im Fachjournal „Lancet”, in dem eine mögliche unerwünschte Wirkung von Ibuprofen erwähnt wird. Die Fallzahl der Studie ist aber äußerst gering.

Ibuprofen: Risiko für innere Blutungen

Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) schloss am Wochenende nicht aus, dass insbesondere ASS, aber auch Ibuprofen, bei der Lungenerkrankung Covid-19 nicht hilfreich sein könnten.

„Ibuprofen hemmt die Blutgerinnung, das wäre ein möglicher Hinweis”, erläutert der Virologe. Damit steige das Risiko für innere Blutungen. „Bei Paracetamol ist das nicht der Fall.”