Lieblingsobst der DeutschenNicht alle Äpfel sind gleich gesund – das ist der Grund

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Elstar, Gala, Topaz – manche Apfelsorten sind gesünder als andere.

Köln – Fragt man Deutsche nach ihrem Lieblingsobst, ist die Antwort meist einhellig: der Apfel. Rund 19 Kilogramm verzehrte jeder Deutsche im Durchschnitt im Erntejahr 2015/2016. Kein Wunder: Das knackige Kernobst schmeckt frisch und lecker und ist sehr gesund – manche Sorten sogar gesünder als andere.

Was macht den Apfel denn so gesund?

Laut der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse (BVEO) enthalten Äpfel mehr als 30 Mineralstoffe, unter anderem Kalium, das für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt sorgt. Außerdem steckt jede Menge Eisen in dem runden Obst wie auch andere wichtige Vitamine, wie Provitamin A die Vitamine B1, B2, B6, E und C Niacin und Folsäure.

Ein Apfel am Tag hält den Doktor fern – stimmt das?

Das kann man so sagen. Neben den vielen Vitaminen und Mineralstoffen enthalten Äpfel auch Pektin, das für einen konstanten Blutzuckerspiegel und damit ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl sorgt.

Andere in den Äpfeln enthaltenen Stoffe, wie beispielsweise Flavonoide und Carotinoide sollen das Krebsrisiko reduzieren und haben eine antioxidative Wirkung. Antioxidantien wirken entzündungshemmend und schützen uns vor freien Radikalen – die durch Stress und äußere Umwelteinflüsse hervorgerufen werden – und somit im besten Fall auch vor Herzkreislauf-Erkrankungen, wie Studien zeigen. Was ebenfalls für Äpfel spricht: sie enthalten – im Gegensatz zu anderen Obstsorten – nur mäßig viel Zucker.

Gibt es Apfelsorten, die gesünder sind als andere?

Ja. Am gesündesten sind die alten, weniger verarbeiteten Apfelsorten wie Cox Orange, Boskoop oder Berlepsch. Das diese Sorten so gesund sind, liegt zum einen daran, dass alte Apfelsorten nicht gespritzt werden müssen. Dafür verantwortlich sind Polyphenole, ein sekundärer Pflanzenstoff, der bei den neueren Sorten (wie Jonagold, Granny Smith oder Pink Lady) herausgezüchtet wurde. Der Grund dafür: Polyphenole machen die Äpfel sauer und lassen sie schneller braun werden. Zudem schützen sie den Apfel vor Schimmelpilzen. Außerdem gelten alte Apfelsorten durch ihren hohen Polyphenolgehalt als besonders gut verträglich für Allergiker.

Doch auch unter den „neueren“ Apfelsorten gibt es große Unterschiede, wie US-Ernährungsexpertin Jo Robinson in ihrem Ratgeber „Knoblauch gegen Krebs und Blaubeeren für das Herz“ erklärt. Demnach zählten die Sorten Braeburn, Gala, Granny Smith und Red Delicious zu den gesündesten Arten im Ladensortiment. Schlecht schneiden dagegen laut Ernährungsexpertin Jo Robinson unter anderem Elstar, Empire, Ginger Gold, Golden Delicious und Pink Lady ab. Bei ein und derselben Sorte enthalten die rötesten Früchte den höchsten Anteil an sekundären Pflanzenstoffen.

Bleibt der Apfel gesund, wenn ich ihn schäle?

Nein. Besonders viele Vitamine, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe des Apfels sitzen in seiner Schale. Diese enthält bis zu 70 Prozent der gesamten Vitamine. Deshalb empfiehlt es sich, den Apfel mit der Schale zu genießen. 

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Können Äpfel mich auch gesund machen, wenn ich schon krank bin?

Ja, zum Beispiel bei Durchfall. Durch den häufigen und meist dünnflüssigen Stuhl verliert der Körper wichtige Mineralstoffe und Flüssigkeit. Ein geriebener Apfel liefert neben ein wenig Flüssigkeit vor allem den Ballaststoff Pektin, der im Darm aufquillt und die Flüssigkeit bindet. Dadurch verdickt sich der dünne Stuhl, so das Bundeszentrum für Ernährung (BzfE).

(sar)