Lauterbach über „Game Changer”Studie: Alltags-Medikament hilft bei Corona

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Karl Lauterbach, Gesundheitsexperte der SPD, sitzt am 24. März im Bundestag: Er teilte das Ergebnis einer Studie auf Twitter und nannte sie einen „Game Changer”.

von Martin Gätke (mg)

Köln – Eine Studie der Oxford-Universität verbreitet derzeit jede Menge Hoffnung, auch unter Experten wie Karl Lauterbach (SPD): Ein handelsübliches Asthmamittel kann gegen schwere Corona-Verläufe helfen. Der SPD-Politiker zeigt sich am Sonntag (11. April) bei Twitter begeistert und überzeugt von dem Medikament.

  • Karl Lauterbach (SPD) jubelt bei Twitter über Medikament, das gegen schwere Corona-Verläufe helfen kann
  • Er spricht sogar von einem „Game Changer”
  • Eine Studie der Oxford-Universität macht Hoffnung

Die Studie aus Oxford legt dar: Die zweimal tägliche Anwendung von Budesonid aus einem handelsüblichen Asthmaspray hat die Dauer einer milden Covid-Erkrankung um einen Tag verkürzt und die Häufigkeit von schweren Fällen um ganze 90 Prozent gesenkt. Die Ergebnisse wurden jetzt veröffentlicht, unter anderem im medizinischen Fachblatt „The Lancet“.

Bereits in einer früheren Studie aus China war aufgefallen, dass Patienten, die unter Asthma leiden, bei einer Infektion mit dem Coronavirus nur selten schwer an Covid-19 erkranken. Nun legt die Studie nahe: Es könnte daran liegen, dass die meisten Asthmatiker Sprays mit inhalativen Stereoiden anwenden.

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Corona: Medikament Budosonid hilft gegen schwere Verläufe

Das Team um Mona Bafadhel von der Uni Oxford hat in den letzten Monaten in der „STerOids in COVID-19“-Studie untersucht, ob die zweimal tägliche Anwendung eines handelsüblichen Asthma­sprays auch den Verlauf einer milden SARS-CoV-2 günstig beeinflussen kann.

146 zufällig ausgewählte Covid-Betroffene nahmen an dieser Studie teil, allesamt im frühen Erkrankungszeitraum – also innerhalb von sieben Tagen nach Auftreten von leichten Symptomen.

Sie wurden in zwei Gruppen unterteilt: Die eine Gruppe sollte täglich zwei Inhalationen Budesonid bis zum Abklingen der Symptome einnehmen, die zweite unterlag einer üblichen Corona-Versorgung.

Das Ergebnis: Bei der Behandlung mit Budesonid kam es selten zu Nebenwirkungen – besonders im Hinblick auf die langfristigen Symptome einer Corona-Infektion, „Long Covid” genannt.

Karl Lauterbach überzeugt von der Studie: „Game Changer”

Auch Karl Lauterbach (SPD), selbst Mediziner, zeigt sich überzeugt von der Studie. Er teilt auf Twitter am Sonntag (11. April) die Veröffentlichung in „The Lancet” und sieht in Budosonid einen „Game Changer”. Die Studie sei Lauterbach zufolge nicht nur gut gemacht, die Ergebnisse ergeben auch klinisch Sinn, da die antientzündliche Wirkung in der Lunge den Verfall der Lungenfunktion verhindern könne. „Studie zeigt: Steroid inhalieren wirkt für ALLE, senkt das Krankenhaus Risiko um ca 90% wenn 3 Tage nach Symptombeginn genommen”, führt er aus. Es gebe zudem kaum Nebenwirkungen.

Lauterbach weiter: „Ich kenne einige Ärzte, die bereits diese Strategie verfolgen. Ich würde dies als Hausarzt auf Grundlage der vorliegenden Daten, ohne Kontraindikation, auch tun.” (mg)