DarmspiegelungDarum zeige ich Fotos meiner Untersuchung und wie ein Kölschglas geholfen hat

Krebsvorsorge ist wichtig. Deshalb habe ich eine Darmspiegelung über mich ergehen lassen. Wie es mir dabei ergangen ist und was für mich unangenehm war.

von Matthias Trzeciak  (mt)

Wenn es um das Thema Darmspiegelung geht, dann winken viele ab: Nein, lieber nicht, wie unangenehm, das tut doch bestimmt weh. Dabei gehört eine Darmspiegelung (Koloskopie) vor allem für Männer ab 50 zur wichtigen Krebsvorsorge. Bei Frauen ab 55.

Als EXPRESS.de-Redakteur habe ich die Untersuchung über mich ergehen lassen. Wie es mir dabei ergangen ist, worauf Sie achten sollten und warum ich sechs Liter Wasser trinken musste, erfahren Sie hier.

Darm- und Magenspiegelung: So lief die Krebsvorsorge

Vorsicht, dieser Artikel enthält Fotos, die auf manche Menschen verstörend wirken könnten.

Beim Routine-Check beim Hausarzt offenbarte mir dieser: „Sie haben jetzt ja ein Alter erreicht, da sollten Sie sich Gedanken über die Krebsvorsorge machen.“ Darmspiegelung, Prostata- und Hautkrebsfrüherkennung seien da die drei Standarduntersuchungen.

Vor allem vor der Darmspiegelung hatte ich ziemlichen Respekt. Zum Glück gibt es dafür Spezialisten. Meine Praxis des Vertrauens: die Enddarmpraxis in der PAN-Klinik am Kölner Neumarkt.

Das Foto zeigt einen Patienten nach einer Darmspiegelung.

Leicht beduselt von der Narkose befinde ich mich nach der Untersuchung im Aufwachraum.

Beim Vorgespräch erklärte mir Dr. Hartmut Schäfer das Prozedere. Ruhig, freundlich, entspannt – und er nahm mir viele Ängste und Sorgen. In diesem Zusammenhang wurde mir empfohlen, direkt eine Magenspiegelung (Gastroskopie) mit durchführen zu lassen. So lasse sich auch der Zwölffingerdarm auf eventuelle Geschwüre untersuchen.

Für den Tag und die Vorbereitung wurde mir ein genauer Plan an die Hand gegeben. So beginnt die Vorbereitung auf die Untersuchung schon viel früher.

Drei Tage vor der Untersuchung:

  1. Verzicht auf Milchprodukte wie Milch, Butter oder Käse
  2. Kein Verzehr von Körnerprodukten und Hülsenfrüchten
  3. Auf Kiwis, Tomaten, Trauben, Reis, rohe Früchte, faserreiches Obst oder Gemüse wie zum Beispiel Spargel oder Orangen sollte ich ebenfalls verzichten.

Am Tag vor der Untersuchung:

  1. Ein leichtes Frühstück mit Weißbrot mit Margarine oder Marmelade durfte ich mir noch gönnen. Ab dann war fasten beziehungsweise trinken angesagt.
  2. Klare Getränke wie Wasser, Saftschorlen und klare Brühe
  3. Und ab 16 Uhr musste ich den ersten Beutel Picoprep einnehmen. Das Pulver wird in 150 ml kaltem Wasser aufgelöst. Damit beginnt die Abführung. Bei mir setzte die Wirkung allerdings erst vier Stunden später ein.
  4. Nach einer Einwirkzeit von 30 Minuten musste ich innerhalb von drei Stunden drei Liter klare Flüssigkeit trinken. Auch eine klare Brühe wurde mir empfohlen, um Kopfschmerzen durch den Flüssigkeitsverlust vorzubeugen.

Am Tag der Untersuchung:

  1. Fünf Stunden vor der Untersuchung musste ich einen weiteren Beutel Picoprep trinken.
  2. Anschließend folgte die gleiche Prozedur. 30 Minuten einwirken lassen, dann drei Liter klare Flüssigkeit innerhalb von drei Stunden.
  3. Wichtig: Zwei Stunden vor der Untersuchung musste ich das Trinken einstellen.

Schon eine ganze Menge Dinge, die ich vor der Untersuchung beachten musste. Aber insgesamt kann ich sagen: Das ist machbar. Mein größtes Problem: nicht das ständige aufs Klo rennen, sondern das viele Trinken. Drei Liter in drei Stunden und das zweimal – für mich eine Menge. Ich habe mir mit einem großen Kölschglas geholfen und versucht, das alle 15 Minuten zu leeren. Klingt vielleicht etwas angenehmer.

Mit dem Spezialgerät untersucht der Arzt den Darm. Dabei können gegebenenfalls Veränderungen festgestellt und entfernt werden.

Mit dem Spezialgerät untersucht der Arzt den Darm. Dabei können gegebenenfalls Veränderungen festgestellt und entfernt werden.

Grund für das viele Trinken: Der Darm muss ordentlich gereinigt sein, damit der Arzt bei der Untersuchung den Durchblick behält.

Auch das Nicht-Essen-Dürfen empfand ich als unangenehm. Liegt vermutlich daran, dass ich viel Sport treibe und generell immer großen Appetit habe.

Untersuchung startet um 11 Uhr – Narkose mit Propofol

Mein Untersuchungstermin war um 11 Uhr angesetzt. Das heißt, ich musste mir den Wecker für 6 Uhr stellen, um das zweite Päckchen Abführmittel zu nehmen. In der Praxis ging dann alles ganz unkompliziert. Mir wurde das Narkosemittel Propofol gespritzt. Es dauerte keine zehn Sekunden und ich befand mich im Tiefschlaf.

Etwa 15 Minuten dauerte die Magenspiegelung, 30 die Darmspiegelung. Danach wachte ich wieder auf. Sofort fragte mich die Arzthelferin: „Na, was haben Sie geträumt?“ Noch etwas beduselt antwortete ich: „Ich weiß nicht mehr viel, aber die Sonne hat geschienen.“ Dann wurde ich in den Aufwachraum geschoben.

Auch dieses Foto zeigt einen Bereich des Darmes.

Auch dieses Foto zeigt einen Bereich meines Darms.

Nach wenigen Minuten schaute der Arzt nach mir und versicherte mir, dass alles in Ordnung sei, er habe nichts gefunden. Kleine Unregelmäßigkeiten wie beispielsweise Polypen hätte er bei dem Eingriff direkt entfernen können. Gegen 13 Uhr konnte ich die Praxis verlassen. In sieben bis zehn Jahren steht die nächste Magen-Darm-Krebsvorsorge an.

Wichtig: Nach der Untersuchung darf der Patient oder die Patientin zwölf Stunden nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Also kein Auto- oder Radfahren. Zudem darf kein Alkohol getrunken werden. Auch das Bedienen von Maschinen ist verboten. Hintergrund sind mögliche Nachwirkungen des Narkosemittels.