Gin TonicWas das Trendgetränk alles kann – und was nicht

Gin Tonic

Über die gesundheitsfördernde Wirkung von Gin Tonic gibt es viele Mythen. Was ist wirklich dran? 

Warum am Abend auch mal ein Gläschen Gin Tonic drin sein darf.

Eine Sache vorweg: Alkohol ist immer ein Rauschmittel und übermäßiger Konsum ist unserer Gesundheit nicht zuträglich, wenn nicht sogar schädlich. Außerdem macht Alkohol abhängig. Auch Gin sollte man nicht täglich in großen Mengen konsumieren, wenn man sich nicht schaden möchte. Wer jedoch die Wahl zwischen zwei alkoholischen Drinks hat, wählt mit einem Getränk auf Gin-Basis definitiv die bessere Variante.

Viele natürliche Inhaltsstoffe

Gin galt Jahrzehnte lang als Langweiler-Schnaps, wird aber seit einigen Jahren auch in Deutschland immer beliebter. Doch was ist der Grund dafür? Gin ist Wacholderschnaps. Die Basis ist hochprozentiger Agraralkohol aus Getreide oder Melasse. Gin erhält seinen Geschmack aus der Aromatisierung mit Gewürzen, Kräutern, Früchten, Blüten. Oft verwendet werden Wacholderbeeren, Koriandersamen, Engelwurz, getrocknete Zitronen- und Orangenschalen. Das klingt nach ziemlich vielen gesunden Zutaten – oder?!

Wir haben Gründe gesammelt, warum am Abend auch mal ein Gläschen Gin Tonic, die beliebteste Longdrink-Version des Wacholderschnapses, drin sein darf:

Stärkt das Immunsystem

Wacholderbeeren, die in jedem Gin stecken müssen, sind reich an Antioxidantien, besonders Vitamin C. So wird nicht nur das Immunsystem gestärkt, sondern auch sogenannte „freie Radikale“ im Körper bekämpft. Die eine oder andere Erkältung kann so abgewehrt werden, bevor sie richtig ausbricht.

Wirkt gegen Gelenkschmerzen

Früher wurde Patienten mit Arthritis empfohlen, in Gin getränkte Rosinen zu essen – das sollte gegen die Gelenkschmerzen helfen. Populär wurde diese Maßnahme, als der verstorbene Radio-Sprecher Paul Harvey 1994 in einer seiner Sendungen davon berichtete. Laut ihm werden betrunkene Rosinen schon seit über 20 Jahren erfolgreich im Kampf gegen Arthritis verwendet.

Ist sehr kalorienarm

Mit nur 23 Kalorien pro Zentiliter gehört Gin zu den Alkoholsorten, die besonders wenige Kalorien haben. Die allermeisten mögen ihn mit Tonic Water, also der Chinin haltigen Limonade mit dem leicht bitteren Geschmack: der Gin Tonic. Für einen Gin Tonic im 0,2 l Glas kann man in etwa 160 Kalorien rechnen. Im Vergleich zu anderen Cocktails gilt das als leicht.

Natürlicher Mückenschutz

Die ätherischen Öle des Wacholders, der im Gin enthalten ist, sollen wie ein natürlicher Mückenschutz wirken. Damit Mücken von diesem Geruch abgeschreckt werden, müsste man allerdings so viel trinken, dass man die Stoffe über die Haut ausschwitzt. Das wäre eine Menge Gin – ob es dann funktioniert, ist zweifelhaft. Zumindest wäre man dann so betrunken, dass man die Mückenstiche nicht mehr fühlt. Trinkt man Gin Tonic, so nimmt man ebenfalls den im Tonic Wasser enthaltene Stoff Chinin auf. Chinin wird aus der Rinde des Chinarindenbaumes gewonnen und soll – so heißt es – eine schmerzlindernde, betäubende Wirkung haben.

Verdauungsfördernd, gegen Bauchschmerzen

Die Heilpflanze Tausendgüldenkraut ist in vielen Gin-Sorten enthalten. Die im Kraut enthaltenen Bitterstoffe steigern den Speichelfluss sowie die Magen- und Darmbewegungen. Die Bauchspeicheldrüse schüttet vermehrt bitteren Gallensaft und Enzyme aus, der Speisebrei wird schneller zersetzt und die Fettverdauung verbessert. Außerdem soll die Heilpflanze Sodbrennen vorbeugen. 

Heuschnupfen: Wogegen Gin nicht hilft

Im Internet ranken sich immer wieder Mythen darüber, gegen welche gesundheitlichen Probleme Gin helfen soll. Ein populärer Mythos ist, dass Gin gegen Heuschnupfen wirke. Herangezogen wird ein Bericht der britischen Organisation Asthma UK. In diesem warnen die Experten jedoch nur davor, dass Alkohol die Symptome von Allergikern verschlimmere und Wein und Bier besonders viele Sulfite und Histamine enthielten. Diese sollen allergische Reaktionen begünstigen beziehungsweise hervorrufen.

Klare Alkohole wie zum Beispiel Gin oder auch Wodka hingegen enthalten sehr wenige bis gar keine Histamine – und verstärken die Heuschnupfen-Symptome daher nicht so stark wie andere alkoholische Getränke. Das Macht reinen Alkohol wie Gin oder Wodka jedoch nicht zu Heilmitteln gegen Heuschnupfen. Dieser Mythos ist nicht wahr. (sar)