Erschreckende StudieWer zu viele Pornos schaut, dem passiert das…

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Kanadische Forscher haben aus einer Studie zu Porno-Konsum erschreckende Erkenntnisse gewonnen. 

von Madeline Jäger (mj)

Köln – Im Internet sind Pornos für jeden ständig und immer wieder verfügbar, unterschiedlichste Plattformen bieten die Sexfilme an. Doch wer sich häufig dazu hinreißen lässt, Pornos zu konsumieren, kann laut einer aktuellen Studie nicht „nur“ süchtig danach werden. Wer sich die Sexfilme allzu regelmäßig anguckt, geht damit ein Risiko ein.

Der häufige Konsum von pornografischem Filmmaterial kann für Nutzer verheerende Auswirkungen auf das Gehirn haben. Denn ein bestimmtes Hirnareal leidet unter den Eindrücken der Sexfilme und kann in der Folge sogar in einen jugendlichen Zustand zurückversetzt werden.

Wer sich zu oft und zu viele Pornos anschaut, kann laut der aktuellen Studie des Fachmagazins „TheConversation“ ernsthafte neuronale Probleme bekommen. Die Forscher der kanadischen Universität Laval rund um die Neurowissenschaftlerin Rachel Anne Bar untersuchten genauer, was sich beim Konsum von zu vielen Pornos im Gehirn abspielt. Die Wissenschaftler verdrahteten die Probanden am Kopf, während sie die Pornos konsumierten und untersuchten dabei alle Lern-und Gedächtnisprozesse der Teilnehmer. Sexfilme sind für das menschliche Gehirn ein starker Auslöser dafür, Filmszenen als Erfahrungen zu interpretieren. Dadurch lösen die Filme im Gehirn den Impuls aus, sich regelmäßig neu anzupassen und zu verändern.

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Porno-Konsum schädigt auf Dauer präfrontalen Kortex

In diesem Zusammenhang stellten die kanadischen Forscher fest, dass zu häufiges Anschauen von Pornos den präfrontalen Kortex schädigt. Also die Region im Gehirn, die vorrangig für Moral, Impulskontrolle und Willenskraft zuständig ist. Dieses Hirnareal entwickelt sich bis zum Erwachsenenalter weiter. Bei Kindern und Jugendlichen ist es noch nicht vollständig ausgeprägt. 

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Daher haben besonders Kleinkinder noch große Probleme, ihre Emotionen und Reaktionen auf bestimmte Impulse zu kontrollieren. Kinder und Erwachsene, die unter einer Schädigung in diesem Bereich des Gehirns leiden, neigen vermehrt zu psychischen Störungen. Die Betroffenen haben außerdem Schwierigkeiten Entscheidungen zu treffen und sie haben eine stärker ausgeprägte Neigung zu Zwangshandlungen.

Folgen: Erektionsstörungen und sexuelle Dysfunktionen

Laut der Neurowissenschaftlerin Rachel Anne Barr ließen sich nicht alle Ergebnisse ihrer Untersuchungen eindeutig interpretieren. Unstrittig ist aber, dass die unzensierten Sexfilme das menschliche Gehirn nach und nach in einen jugendlicheren Zustand zurückversetzen. Das Forschungsteam warnt außerdem davor, dass Betroffene von bestimmten Emotionen so beeinflusst werden können, dass sie stärker zu psychischen Erkrankungen und Depressionen neigen. Außerdem hätten die betroffenen Porno-Konsumenten häufiger Erektionsstörungen und ähnliche sexuelle Dysfunktionen. Das erschreckende Resultat der Studie: Wer zu häufig und zu lange pornografische Filme konsumiert, hat in der Realität beim echten Sex mit seinem Partner häufiger Probleme.

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„Porno-Szenen, sind wie Suchtmittel hyperstimulierende Auslöser im Gehirn“

„Porno-Szenen, sind wie Suchtmittel hyperstimulierende Auslöser im Gehirn, die zu einer unnatürlich hohen Dopamin-Ausschüttung führen. Dies kann das Dopamin-Belohnungssystem so schädigen, dass es nicht mehr auf natürliche Genussquellen anspringt. Aus diesem Grund bekommen die Nutzer Schwierigkeiten, die Erregung bei einem physischen Partner zu erreichen“, erklärt die Neurowissenschaftlerin weiter.  

Schon 2014 haben Forscher der Berliner Charité ähnlich gravierende Veränderungen im Gehirn von Männern bei übermäßigem Porno-Konsum festgestellt. Die Mediziner untersuchten die Gehirne von 64 männlichen Probanden zwischen 21 und 45 Jahren mit Hilfe von Aufnahmen, die sie mit einem MRT angefertigt hatten. 

Das Resultat: Die Männer, die sich häufig Pornos angeschauten, hatten einen stark verkleinerten „Schweifkern.“ Dieses Gebiet ist im Gehirn wichtig für die Aufmerksamkeit und aktiviert das hormonelle Belohnungssystem. Die Studie zeigte außerdem, dass übermäßiger Porno-Konsum vermehrt zu Sexsucht und hohem Alkoholkonsum führen kann.