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Im Home-Office gestürztWelche Unfälle sind versichert und welche nicht?

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 Eine Frau arbeitet im Juli 2015 im Home-Office an einem Laptop.  

von Paulina Meissner (mei)

Köln – Das Büro haben viele Menschen aufgrund der Corona-Pandemie schon seit Monaten nicht mehr betreten. Home-Office ist angesagt!

Das ist oftmals auch deutlich bequemer, doch was ist eigentlich, wenn im häuslichen Umfeld ein Unfall passiert? Wann ist es ein Arbeitsunfall und wann nicht? Und ist das dann versichert?

Grundsätzlich gilt: Ein Unfall infolge einer versicherten Tätigkeit ist ein Arbeitsunfall und steht damit unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung.

Home-Office: Nicht alle Unfälle gelten als Arbeitsunfall 

Doch Achtung, das schließt nicht alles ein: Maßgeblich ist dabei nämlich  nicht unbedingt der Ort der Tätigkeit, sondern eher die Frage, ob die Tätigkeit in einem engen Zusammenhang mit den beruflichen Aufgaben steht - das Bundessozialgericht spricht hier von der sogenannten Handlungstendenz.

Das heißt genau gesagt: Fällt eine Versicherte die Treppe hinunter und verletzt sich dabei, weil sie im Erdgeschoss die unterbrochene Internetverbindung überprüfen will, die sie für die dienstliche Kommunikation benötigt, wäre dieser Unfall versichert.

Fällt sie hingegen die Treppe hinunter, weil sie eine private Paketsendung entgegennehmen will, wäre dies nicht versichert. Denn eigenwirtschaftliche - das heißt private - Tätigkeiten sind auch im Büro grundsätzlich nicht gesetzlich unfallversichert.

Home-Office: Gang zur Toilette und Küche nicht versichert

Die Abgrenzung zwischen versicherter und unversicherter Tätigkeit ist gerade im Home-Office nicht ganz einfach. Es stellt sich zum Beispiel die Frage, welche Wege im Home-Office versichert sind. Einige Urteile des Bundessozialgerichtes hat es dazu schon gegeben.

So gelten die Wege zur Toilette oder zur Nahrungsaufnahme in der Küche als eigenwirtschaftliche Tätigkeiten und sind damit im Home-Office nicht versichert. Stürzt oder stolpert man also dort, ist es kein Arbeitsunfall mehr. 

Kinderbetreuung: So vermeidet man Unfälle im Home-Office

Übrigens: Kita- und Schulkinder, die in der aktuellen Corona-Krise in einer Notbetreuung in Kitas oder Schulen sind, weil Ihre Eltern arbeiten, stehen weiterhin unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung.

Ereignen sich Unfälle hingegen im Rahmen einer privat organisierten Kinderbetreuung, ist die gesetzliche Krankenversicherung der richtige Ansprechpartner. Stress und Hektik begünstigen Stürze - die häufigste Unfallursache im Home-Office.

Für Eltern gibt es daher folgende wichtige Tipps:

  • Achten Sie darauf, dass Kabel von PC, Laptop und Drucker so verstaut sind, dass Sie nicht darüber fallen oder sich einfädeln können. Kleben Sie lose Kabel mit breitem Klebeband auf dem Fußboden fest.
  • Herumliegendes Spielzeug wird schnell zur Stolperfalle. Halten Sie Ihre Kinder dazu an, möglichst nur im eigenen Zimmer zu spielen.
  • Beenden Sie Ihre Arbeit im Home-Office, wenn Sie kochen wollen und kleine Kinder im Haushalt leben. Heiße Speisen, die unbeaufsichtigt auf dem Herd stehen, sind eine ernst zu nehmende Gefahrenquelle.
  • Legen Sie genügend Pausen mit Dehn- und Streckübungen ein. Improvisierte Home-Office Plätze sind oft ergonomisch nicht optimal. Das führt schnell zu Schulter- und Nackenschmerzen.

Damit die Zeit im Home-Office auch Unfall- und Verletzungsfrei überstanden werden kann. (dpa/mei)