Biss kann tödlich seinNeue Zeckenart in Deutschland infiziert Hund und Mensch

Braune_Hundezecke

Die Braune Hundezecke ist nur drei bis vier Millimeter groß.

Hohenheim – Forscher warnen vor einer neuen Zeckenart: Derzeit wird geprüft, ob sich die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) in Deutschland vermehrt. Sie kann vor allem Hunden gefährlich werden.

Bisher gingen Forscher davon aus, dass die Zecken – sie kommen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und Südafrika – von Hunden aus dem Auslandsurlaub in heimische Gefilde gebracht wurden.

Braune Hundezecke legt bis zu 4000 Eier

Doch, so schreibt Parasitologin Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim in einem Bericht: „Es wurden bereits Exemplare an Hunden gefunden, die ihren Hof nie verlassen hatten – ein Hinweis darauf, dass die Art hier möglicherweise bereits Fuß gefasst hat.“

Normalerweise befallen die Zecken Hunde. „Ist die Population aber zu groß und der Wirt reicht nicht mehr aus, dann ist sie nicht wählerisch und sucht sich das Nächstbeste: den Menschen“, sagt die Parasitologin Katrin Fachet.

Und dieser Fall kann schnell eintreten. Denn die Hundezecke ist produktiv, kann bis zu 4000 Eier legen und platziert diese meistens in Ritzen und Spalten.

Eine weitere Zeckenart hat bei uns überwintert: die Hyalomma-Zecke. Mehr dazu hier.

Zeckenbiss kann zur tödlichen Hunde-Malaria führen

Zwar seien bei der drei bis vier Millimeter großen Zeckenart bisher keine Erreger von Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gefunden worden, dennoch kann sie ernste gesundheitliche Folgen haben.

Derzeit wird geprüft, ob die Zecke Babesiose (Hundemalaria) überträgt. Diese führt normalerweise ohne Behandlung binnen weniger Tage zum Tod.

Bei Befall die Uni Hohenheim kontaktieren

Wissenschaftlerin Fachet rät: „Wenn Sie annehmen, dass es in Ihrem Haushalt zu einem Befall mit den braunen Hundezecken gekommen ist, sollten Sie sich mit einem Experten zu dieser Art in Verbindung setzen, der Sie beim weiteren Vorgehen beraten kann.“

Zudem bitten die Forscher, Verdachtsfälle der Uni Hohenheim an die E-Mail-Adresse hundezecken@uni-hohenheim.de zu melden. 

(mah)