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Medizin-RevolutionFür besondere Risikogruppen: App schafft mehr Sicherheit in der Schwangerschaft

Mit einem Maßband misst eine Hebamme in ihrer Praxis den Symphysen-Fundus-Abstand bei einer schwangeren Frau.

Schwangere Frauen aus Minderheiten haben ein höheres Risiko, ihr Baby zu verlieren. Symbolbild vom 17. April 2021.

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Forschenden in Großbritannien ist es mithilfe künstlicher Intelligenz gelungen, das erhöhte Schwangerschaftsrisiko für Schwarze Frauen und Frauen asiatischer Herkunft auf das Niveau von Weißen Frauen zu senken. Schwangere Frauen aus Minderheiten haben in Großbritannien bisher ein dreimal höheres Risiko, ihr Baby zu verlieren als Weiße Frauen.

In einer umfangreichen Studie trugen 20.000 Probandinnen ihre Beschwerden während der Schwangerschaft in eine App ein. Auch medizinisches Personal vermerkte während der pränatalen Untersuchungen alle Daten zu der Schwangerschaft in der App.

Künstliche Intelligenz soll Risiken für schwangere Frauen ermitteln

Forschende des Tommy’s National Centre for Maternity Improvement, des Royal College of Obstetricians and Gynaecologists und des Royal College of Midwives entwickelten die App, um die gesundheitliche Versorgung schwangerer Frauen ethnischer Minderheiten zu verbessern. Die Studienergebnisse veröffentlichten sie in der Fachzeitschrift „Bjog“.

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Durch künstliche Intelligenz konnten die Risiken für mögliche Komplikationen bei schwangeren Frauen, die Schwarz oder asiatischer Herkunft sind, individuell berechnet und somit zuverlässiger erkannt werden. Wenn der Algorithmus der App ein erhöhtes Risiko für eine schwangere Frau berechnete, wurde sie vom medizinischen Personal besonders beobachtet, um Probleme zu verhindern.

Der Untersuchungsstandard für schwangere Frauen hat sich im Kern seit den siebziger Jahren nicht geändert. In Großbritannien werden Schwangere anhand eines Fragebogens mit Checkliste untersucht. Dieser sei laut den Forschenden vor allem auf die medizinischen Bedürfnisse Weißer Frauen zugeschnitten.

Auch die Zahlen weisen große Unterschiede auf. Das Risiko für Fehlgeburten und perinatale Todesfälle – das Baby stirbt in den ersten 24 Wochen der Schwangerschaft oder bis zu einem Monat nach der Geburt – ist bei Frauen, die ethnischen Minderheiten angehören, im Vergleich zu Weißen Frauen dreimal so hoch. Pro 1.000 Geburten gibt es 7,95 Todesfälle. Bei Weißen Frauen sind es 2,63 Todesfälle von Babys.

Methode trage zu Ungleichheiten zwischen Weißen Frauen und Minderheiten bei

„Die derzeitige Methode zur Risikobewertung von Frauen bietet nicht den sichersten Ansatz und es ist wichtig, dass sowohl das medizinische Personal als auch Gesundheitspolitiker und -politikerinnen daran arbeiten, sie zu aktualisieren“ erklärt Dr. Edward Morris, Präsident des Royal College of Obstetricians and Gynaecologists.

Bisher werden große Gruppen diverser Frauen mit dem gleichen medizinischen Standard behandelt. Diese Methode trage zu den Ungleichheiten zwischen Weißen Frauen und Minderheiten bei, so Professor Basky Thilaganathan des Tommy’s National Centre for Maternity Improvement gegenüber der Zeitung „The Guardian“.

Die neue App führt zu einer gezielten, personalisierten Versorgung der Schwangeren. Die Studienergebnisse zeigen, dass Todesfälle der Babys von Schwarzen Schwangeren und Frauen asiatischer Herkunft mithilfe der künstlichen Intelligenz um 60 Prozent verringert werden konnten und somit auf das gleiche Niveau fallen wie bei Weißen Frauen.

Die britische Gesundheitsbehörde NHS (National Health Service) testet die App nun als Pilotprojekt in vier verschiedenen Entbindungsstationen. Möglicherweise könnte sich das Projekt innerhalb der nächsten zwei Jahre auf 20 Standorte ausweiten, wie die „BBC“ berichtet. Damit sich die neue Methode als Standard in der gesundheitlichen Versorgung Schwangerer etablieren kann, werden noch Fördermittel von der Regierung benötigt. (gnm)