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„Bitte informiert eure Bekannten“Grausamer Masken-Post auf Facebook sorgt für Angst

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Auf Facebook wird der Kettenbrief mit der Warnung vor den angeblichen Masken-Betrügern rege geteilt. Es handelt sich aber um eine Falschmeldung.

von Martin Gätke (mg)

Köln – Bei Facebook wird derzeit eine schockierende Behauptung tausendfach geteilt, auch viele EXPRESS-Leser haben sie bereits gelesen: Es heißt, Betrüger würde Masken in eine Chemikalie tauchen, um Opfer zu betäuben und es dann ausrauben. Eine angebliche Betrugsmasche, die bei vielen für jede Menge Angst sorgt. Doch stimmt das?

  • Auf Facebook kursiert Behauptung, Betrüger würden mit Chemikalien behandelte Masken verteilen um Opfer zu betäuben
  • Einen Beleg gibt es laut Polizei dafür aber nicht
  • Stattdessen gibt es andere Betrugsmaschen, vor der auch die Polizei warnt

Es sind Worte, bei denen einem angst und bange wird: „Bitte informiert eure Bekannten und Freunde! Gerade bekam ich eine Nachricht. Eine Warnung!“, so beginnt der Post.

Es heißt weiter: „Jetzt geschieht etwas Neues. Leute gehen von Tür zu Tür und verteilen Masken. Sie sagen: „Es ist eine neue Initiative der lokalen Behörden.“ (Was aber nicht stimmt). Sie bitten dich, eine Maske aufzusetzen, um zu sehen, ob die Maske zu dir passt. Es ist mit Betäubungsmittel getränkt, danach rauben sie dich aus“

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Weiter wird darum gebeten, keine Masken von Fremden zu nehmen. „Dies ist eine kritische Zeit, die Menschen sind verzweifelt, die Kriminalitätsrate ist in der Corona-Zeit gestiegen. Bitte seid vorsichtig!“

Der Post stammt ursprünglich aus dem Englischen, darin wird das Wort „Chemikalie“ statt „Betäubungsmittel“ benutzt. Auch im englischsprachigen Raum wird diese Behauptung vielfach geteilt. In einigen Posts wird sogar behauptet, seriöse Medien hätten ebenfalls über das Thema berichtet, etwa der MDR.

Mit Chemikalien getränkte Masken? Das sagt das Landeskriminalamt NRW

Betrüger sollen angeblich mit in Chemikalien getauchten Masken von Tür zu Tür gehen, um Menschen auszurauben – ist da etwas dran?

Eine Falschmeldung, so urteilt die Polizei auf Nachfrage von EXPRESS. „Dem LKA Nordrhein-Westfalen sind keine Taten bekannt, in denen mit Betäubungsmitteln oder anderen Substanzen getränkte Masken verteilt wurden”, erklärt Kriminalhauptkommissar Udo Rechenbach. „Es gibt auch keine Erkenntnisse über Raubtaten, die nach der Verteilung von vermeintlich vergifteten Masken begangen wurden.”

Die Behauptung, dass die „Kriminalitätsrate in der Corona-Zeit“ gestiegen ist, könne ebenfalls nicht bestätigt werden. Der Kriminalhauptkommissar: „Bei dem genannten Kettenbrief handelt es sich um einen Hoax (englisch für ,Falschmeldung'), der im Besonderen über die Sozialen Medien verbreitet wird. Die Inhalte reichen hierbei von harmlosen Scherzmeldungen bis hin zu verunsichernden ,Warnmeldungen'.”

Der vermeintliche Beitrag im MDR ist ebenfalls nicht auffindbar.

Polizei warnt vor anderen Betrugsmaschen, die Corona zum Anlass nehmen

Fakt ist aber auch: Es gibt durchaus perfide Betrugsmaschen, seitdem es die Corona-Pandemie gibt. Die Täter versuchen, die Unsicherheit, Isolation und den Informationsmangel auszunutzen. Das Ziel: Vertrauen ausnutzen, um an Wertsachen zu kommen.

So warnt die Polizei tatsächlich davor, dass Unbekannte sich als Amtspersonen ausgeben, die einen angeblichen Covid-19-Test durchführen wollen. Tatsächlich aber handelt es sich um Betrüger, die sich Zutritt in die Wohnung verschaffen wollen, um dort nach Wertgegenständen oder Bargeld zu suchen, während das Opfer abgelenkt ist. Vor allen Dingen ältere Menschen sind im Fokus der Betrüger.

Corona-Betrug? Das rät die Polizei

Ein anderer Trick: Der Täter gibt sich am Telefon als Polizist aus, erklärt, dass angeblich ein Corona-Fall bei einem Nachbarn aufgetreten sei und Kollegen vorbeikommen müssten. Oder ein angeblicher Verwandter bittet telefonisch um finanzielle Unterstützung, da er sich mit dem Virus angesteckt haben will.

Die Polizei rät:

  • Niemals Auskünfte am Telefon über persönliche oder finanzielle Verhältnisse mitteilen.
  • Niemals Geld und Wertsachen an Fremde übergeben.
  • Nicht unter Druck setzen lassen und bei Unsicherheit sofort auflegen.
  • Bei Betrugsverdacht sofort die Polizei alarmieren.

Sollten Sie einen solchen fragwürdigen Kettenbrief aus unsicherer Quelle erhalten, leiten Sie ihn selbst nicht weiter. Die Polizei hat hierzu entsprechende Tipps im Netz veröffentlicht.