Psychologin behauptetGute Eltern erkennt man an 7 Dingen

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Woran erkennt man eigentlich „gute Eltern“? 

Köln – Bin ich ein guter Vater? Mache ich als Mutter alles richtig? Diese Frage stellen sich wohl alle Eltern ab und zu – manchmal vielleicht sogar mehrfach am Tag. Kein Wunder, schließlich geben einem Kinder mit ihrem Verhalten regelmäßig Rätsel auf. Erziehung ist ein Mammutaufgabe ohne Garantiefunktion. Und Meinungen dazu gibt es unzählige.

Dabei will man doch nur eins: So viel wie möglich gut machen, damit die Kinder zufrieden und glücklich sind. Doch woher weiß man, ob es in der Erziehung läuft und man auf dem richtigen Weg ist?

Es gibt bestimmte Faktoren, an denen man erkennt, ob ein Kind gute Eltern hat, sagt die amerikanische Psychologin Nadene van der Linden auf der Seite motherly. Sie nennt und erklärt sieben entscheidende Punkte:

Ihr Kind zeigt vor Ihnen eine Bandbreite an Gefühlen

Es ist ein gutes Zeichen, wenn Ihr Kind fähig ist, Wut, Traurigkeit oder Angst vor Ihnen zu zeigen. Das bedeutet, dass es sich bei Ihnen emotional geborgen fühlt. Wenn Kinder ihre Gefühle vor den Eltern verbergen, ist das im Umkehrschluss oft ein Zeichen für ein gestörtes Eltern-Kind-Verhältnis.

Sie sollten die Gefühle Ihres Kindes also niemals einfach abtun, sondern ernst- und wahrnehmen. Sie könnten in einer Situation zum Beispiel sagen: „Ich sehe, dass du gegen die Wand schlägst, du scheinst sehr wütend zu sein. Und du sagst, es liegt daran, dass deine Schwester dich nicht mitspielen lassen will.“ So zeigen Sie ihrem Kind, dass Sie seine Perspektive verstehen und mit seinen Gefühlen umgehen können.

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Ihr Kind kommt mit Problemen zu Ihnen

Wenn die Eltern die erste Anlaufstelle für die Sorgen und Probleme des Kindes sind, ist das ein gutes Zeichen. Denn es zeigt, dass die Eltern eine sichere Basis sind, an die sich ein Kind wenden kann, wenn es Hilfe braucht.

Sie können Ihr Kind dazu ermutigen, wenn Sie es mit offenen Armen empfangen und ihm ernsthaft zuhören, selbst wenn seine Probleme unbedeutend scheinen. Das zeigt, dass Sie offen sind, auch über die schwierigen Dinge im Leben Ihres Kindes zu sprechen.

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Ihr Kind kann ohne Angst Gedanken und Gefühle mit Ihnen teilen

Ein Zeichen eines verständnisvollen und offenen Eltern-Kind-Verhältnisses ist es, wenn Eltern alle Gedanken und Gefühle des Kindes akzeptieren, ohne dass sie sie auf sich beziehen.

Manche Eltern reagieren über, wenn ihnen bestimmte Gefühle oder Gedanken ihres Kindes gegen den Strich gehen oder ihre Fähigkeiten als Eltern in Frage gestellt werden. Andere Mütter und Väter scheinen wiederum so zerbrechlich zu sein, dass die Kinder sie nicht mit ihren Gedanken und Gefühlen belasten wollen. Manchmal ist es sogar so, dass die Kinder für ihre Eltern der Fels in der Brandung sind – dabei sollte es genau anders herum sein. Brauchen Eltern emotionale Unterstützung, sollten sie die lieber bei einem Erwachsenen suchen.

Sie geben Feedback, ohne Ihr Kind zu kritisieren oder abzustempeln

Gute Eltern geben Feedback, ohne dabei das Verhalten des Kindes zu kritisieren. Sie vermeiden Zuweisungen wie „schlecht“, „unartig“, „gierig“ oder „faul“.

Wenn ein Kind zum Beispiel alle Schoko-Kekse alleine gegessen hat, ohne etwas abzugeben, sollten Sie nicht sagen: „Du gieriges Mädchen. Geh sofort in dein Zimmer!“. Sondern Sie könnten stattdessen etwas erwidern wie: „Du hast alle Kekse gegessen, ohne etwas abzugeben. Hier in unserem Haus gilt aber die Regel, dass mit Geschwistern geteilt wird. Wie könntest du das den anderen gegenüber wieder gut machen?“

Sie ermutigen Ihr Kind, seine Interessen und Talente zu verfolgen

Wenn Kinder ihre Interessen und Talente ausleben können, machen sie die Erfahrung, etwas gut zu können oder zu erreichen. Das kann Kinder bis durch die Teenager-Jahre hindurch beschäftigen, ihr Durchhaltevermögen schulen und sie vor riskantem Verhalten schützen.

Manchmal versuchen aber die Eltern zu bestimmen, für was sich die Kinder interessieren sollen. Vielleicht weil sie damit unerreichte eigene Träume und Sehnsüchte befriedigen wollen. Das kann aber viele Probleme mit sich bringen. Kinder fühlen sich dann kontrolliert und unter Druck gesetzt und haben Angst zu scheitern. Wenn sie tatsächlich einmal versagen, müssen sie auch noch die Enttäuschung Ihrer Eltern aushalten, zusätzlich zu ihrer eigenen.

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Sie setzen Grenzen, damit sich Ihr Kind sicher fühlt

Gute Eltern beeinflussen das Verhalten ihres Kindes, indem sie sinnvolle Grenzen setzen. Kinder, denen keine Beschränkungen gesetzt werden, sind oft verloren oder kommen in Schwierigkeiten.

Durch Grenzen fühlen sich Kinder geliebt und geschätzt, auch wenn sie die Beschränkungen selbst nicht mögen. Sinnvolle Grenzen können zum Beispiel feste Bettgehzeiten sein oder dass man innerhalb der Familie respektvoll miteinander umgeht.

Sie machen Ihre Fehler wieder gut

Gute Eltern klären Streitereien mit ihrem Kind. Wenn Sie gebrüllt, überreagiert oder Ihr Kind beschimpft haben, sollten Sie das danach unbedingt besprechen. Sagen Sie ihm, dass Ihre Gefühle im Weg standen und sie sich wünschten, anders mit der Situation umgegangen zu sein. (iwo)