Mama im NackenSo krass kontrollieren Helikopter-Eltern auch noch ihre großen Kinder

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Manche Eltern wollen jeden Schritt des Kindes lenken und kontrollieren – selbst, wenn es schon größer ist.

Den Ort der Klassenfahrt schon mal vorab auskundschaften, damit sich das Kind auch wohlfühlt und zurechtfindet? Den Lehrern sagen, dass das Kind nicht verlieren lernen muss, weil es schließlich „ein Gewinnertyp“ sei. Solche Eltern gibt es wirklich!

In ihrem Buch „Verschieben Sie die Deutscharbeit – mein Sohn hat Geburtstag“ hat das Autorinnenteam Padtberg/Greiner nicht nur die skurrilsten Geschichten von Eltern junger Kinder gesammelt – sondern auch die von Teenager- und Erstsemester-Eltern. Und was da zu lesen ist, lässt einen wirklich sprachlos zurück.

Hier unsere „Top Acht“ der Helikopter-Momente von Eltern älterer Kinder:

An Stuhlgang erinnern

Eine Lehrkraft: „Wir planten einen Ausflug ins Schullandheim. Eine Mutter bat uns als Klassenleitung tatsächlich darum, ihre Tochter täglich daran zu erinnern, dass diese ›groß machen‹ solle. Das Mädchen war elf Jahre alt.“

Rettungshubschrauber fürs Söhnchen

Eine Lehrkraft: „Die Mutter eines Schülers einer 5. Klasse machte mich als verantwortliche Lehrerin darauf aufmerksam, dass ich im Ernstfall einen Rettungshubschrauber für ihren Sohn verständigen solle. Sie sei auch bereit, für die Kosten aufzukommen.“

Rückenprotektor zum Radfahren

Eine Mutter: „Meine Tochter ist 13 Jahre alt und fährt jeden Tag mit dem Rad zur Schule.“ Ihre Freundin darf nicht allein mit dem Rad zur Schule fahren. „Wenn sie mit ihrer Mutter zur Schule fährt, muss sie nicht nur einen Helm tragen, sondern auch einen Rückenprotektor, wie man ihn vom Skifahren und Reiten kennt. Das Mädchen fährt eher selten mit dem Rad zur Schule.“

Nachts piept's wohl

Eine Mutter: „Wir möchten euch bitten, darauf zu achten, dass eure Kinder nachts keine WhatsApp-Nachrichten mehr schicken. Unser Junge kann nicht schlafen, wenn das Handy dauernd piept und er immer lesen muss.“

Klassenfahrt üben

Eine Mutter: „Eine befreundete Familie erzählte, dass sie übers Wochenende auf einen Bauernhof fahren wolle. ›Schön!‹, sagte ich – bis ich den wahren Grund erfuhr: Es handelte sich dabei um ebenjenen Bauernhof, auf den der achtjährige Sohn der Familie bald auf Klassenreise fahren sollte. Die Eltern wollten, dass sich der Drittklässler schon mal an den Ort gewöhnte, auch damit er auf der Klassenreise dann gut schlafen könne.“

Klausur-Urlaub für Papa

Eine Lehrkraft: „Elternabend im Herbst an einem beliebten Hamburger Gymnasium. Thema: die Klassenarbeiten im 6. Schuljahr. Ein Vater: ›Kommen die Arbeiten im Frühjahr wieder so geballt? Wenn ja, muss ich das jetzt wissen! Dann muss ich meinen ganzen Jahresurlaub im April nehmen, damit ich mit meinem Sohn lernen kann.‹“

Blut? Nein, das ist Ketchup

Eine Ärztin: „Eine Mutter kam mit ihrem siebenjährigen Sohn, dem ein Milchzahn gezogen werden musste. Nach der komplikationslosen Behandlung sah der Junge den blutigen Zahn auf dem Tablett liegen. Ein Riesenproblem – für die Mutter: Sie sprang panisch vom Stuhl auf und erzählte dem Jungen, dass es sich bei der roten Flüssigkeit um Ketchup handeln würde.“

Mit Mama im Uni-Hörsaal

Eine Dozentin: „Eine Mutter begleitete ihren Sohn nicht nur zu Studienberatung und Einschreibung, sondern zu jeder Veranstaltung im ersten Semester. Sie hat jede Woche mit ihm in meiner Vorlesung gesessen, gut aufgepasst und mitgeschrieben. Immerhin: Zur Klausur ist sie nicht angetreten.“

(lha)

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