Köln – Es ist ja so eine Sache mit dem Schimpfen über die eigenen Kinder. Bis zu einem gewissen Punkt tut man es ständig: Boah, das Baby war wieder die halbe Nacht wach! War das wieder anstrengend mit dem Trotzphasenkind! Und mein Teenager hatte heute wieder unterirdische Laune!

Meist bekommt man dann auch ein zustimmendes Nicken und viel Zuspruch von anderen Eltern. Aber so richtig ehrlich zugeben, wie fertig die Kinder einen manchmal machen und welche extremen Emotionen sie bei einem auslösen, das tut man höchstens vor engsten Freunden.

Was Eltern am Kinderhaben so hassen

Oder bei Twitter: Dort posten derzeit Eltern unter dem Hashtag #EhrlicheEltern kleine Geschichten aus ihrem Leben mit Kindern.

Mütter und Väter gestehen, was sie am Elternsein hassen, was sie verunsichert und was sie so als Mutter oder Vater immer mal heimlich tun, um dem Kinderterror zu entfliehen.

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„Habe das Baby letztens bewusst nicht bei dem Versuch unterbrochen, einen Karton aufzuessen, weil es damit gut beschäftigt war und ich dann in Ruhe kochen konnte“, gibt eine Userin zu. „Ich hasse Rollenspiele mit Puppen, Barbies, Playmobil, Lego“, erzählt eine andere. Und eine Dritte schreibt: „Ich war nicht gerne schwanger, und habe mich bis zum Schluss (und sogar noch nach der Entbindung) gefragt, ob das wirklich die richtige Entscheidung war“.

Die Mini-Beichten wirken mal amüsant und selbstironisch, manchmal aber auch bitterernst, erschöpft und verzweifelt. Und all das in der Summe fasst wahrscheinlich das Leben und den Alltag mit Kindern ganz treffend zusammen.

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Dass man manchmal Frust ablassen muss, ist natürlich verständlich. „Es verwundert mich prinzipiell nicht, dass immer mehr Eltern zum Smartphone greifen und ihre Erfahrungen, gerade die negativen, dermaßen teilen“, sagt Psychologe Wolfgang Auer unserer Zeitung. Elternsein sei eben auch eine massive Belastung. „Andererseits – und das bitte nicht kleinreden – bringen Kinder natürlich auch große Freuden, die man ebenso gut teilen kann – und dafür ist die Plattform bei Twitter genauso gut.“

Hier eine Auswahl von Tweets der „ehrlichen Eltern“:

(iwo/mak)