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24/7 zusammen zu HauseMit dem Partner durch die Corona-Krise

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Um die Corona-Krise gemeinsam zu meistern, sollten Paare besonders jetzt viel miteinander reden.

Köln – Laut Statistik sprechen Paare nach sechs Jahren Beziehung gerade mal zehn Minuten am Tag miteinander. Job, Sport, Freizeit sind – manchmal auch willkommene – Zeitfresser.

Und jetzt ist alles auf Null gesetzt. Wie schaffe ich 24 Stunden im Doppelpack? Wir haben mit Psychologin Ulrike Scheuermann gesprochen.

Wie halte ich die „Corona-Zweisamkeit“ am besten aus?

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Ulrike Scheuermann: Wir wissen, dass nach Urlauben die Scheidungsrate hoch geht. Warum? Weil die Paare unterschiedliche Erwartungen haben, über die sie nicht sprechen. Heißt, Paare sollten besonders jetzt viel miteinander reden: Wie stellst du dir die Zeit vor? Wie teilen wir uns Homeoffice und die Zeiten mit den Kindern auf? Was sind deine Bedürfnisse?

Beispiel: Wenn er 20 Mal am Tag Nachrichten hören oder sehen will und ihr das zu viel ist, sollte er es alleine tun. Wenn beide gegenseitig verstehen, warum sie diese Bedürfnisse haben, sind viele schon weiter als sonst in ihrem Alltag.

Wie gestalte ich den Tag? Paare sollten den Tag klar strukturieren. Aufstehen, sich fertig machen, gerne zusammen Sport machen, das geht auch in der Wohnung. Es gibt viele Online-Angebote für Work-outs oder Yoga. Man kann aber auch Dinge tun, für die sonst keine Zeit ist: Keller aufräumen, Unterlagen sortieren. Oder auch schöne Dinge: Sich gegenseitig etwas vorlesen, zusammen kochen, spielen, den Urlaub fürs nächste Jahr planen...

Alles im Doppelpack? Nein. Ganz wichtig: Per Handy und Skype viel mit Freunden und Familie austauschen, so dass man mehr als einen Gesprächspartner hat. Auch Dinge alleine und für sich tun und sich mal eine Stunde zurückziehen ist wichtig.

Kann diese Zeit vielleicht sogar ein Frische-Kick für die Liebe sein? Ja, wenn man ein paar Regeln beachtet. Die Partner sollten aufpassen, dass sie füreinander attraktiv bleiben. Also zum Beispiel nicht jeden Tag im Jogger ohne Duschen an den Frühstückstisch setzen. Zudem gibt es jetzt Zeit, sich gegenseitig mehr Aufmerksamkeit zu schenken, Komplimente zu machen, dem Anderen zu zeigen, dass man ihn schätzt.

Sex in Corona-Zeiten – was geht und was geht nicht? (Hier lesen Sie mehr)

Körperliche Nähe, die im Alltag oft zu kurz kommt – jetzt geht es. Berührungen berühren nicht nur unsere Haut, sondern auch unsere Seele. Eine Nackenmassage durch den Partner entstresst. Sie können die Zeit nutzen für Gespräche, die sie schon immer mal mit ihrem Partner führen wollten. Durch das Gefühl, die Corona-Krise gemeinsam zu schaffen oder es zusammen gut gemeistert zu haben, entsteht eine große Verbundenheit.

Wie gehe ich eigentlich damit um, wenn der Partner viel ängstlicher ist als ich selbst? Auf jeden Fall ernst nehmen! Es gibt in Krisensituationen irrationale Angstreaktionen – einmal die Verharmlosung, dann wieder die Panikmache. Beide verdrängen Angst. Wir brauchen aber Besonnenheit und Stärke, um die momentane Situation gut zu bewältigen. Man kann dagegensteuern.

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Wenn der Partner mitbekommt, dass der andere überreagiert, gilt es, ihn zu beruhigen, Fakten benennen, z. B., dass die Grundversorgung in Deutschland gesichert ist. Deutlich machen, dass die Situation vorbeigehen wird. Wenn man ständig Bilder von leeren Regalen anguckt oder Polizisten mit Atemschutzmasken- und Kleidung sieht, aktiviert das in unserem Gehirn Vorstellungen von Katastrophen, die wir sonst nur aus Spielfilmen kennen.