„Leider nur Vater”Brief von Grundschule sorgt bei Eltern für Verwirrrung und Ärger

Schule_Symbolbild

Der Brief einer Grundschule in Bayern hat für Ärger unter Eltern gesorgt.

München – Die Frau bleibt daheim und kümmert sich um die Kinder, der Mann geht arbeiten. Es ist das typische Rollenklischee. Und das herrscht offenbar noch immer in vielen Köpfen, wie jetzt ein Facebook-Posting zeigt.

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Brief von Grundschule sorgt für Unverständnis bei Eltern

Eine Grundschule in Bayern hat Eltern der Klasse 2a mit einem Brief über einen Ausflug der Kinder informiert. Auf den ersten Blick ein ganz gewöhnliches Schreiben.

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Doch ein Satz bringt Mütter auf die Palme. Denn er verdeutlicht, welches Frauenbild wir immer noch haben. In dem Schreiben heißt es nämlich am Ende:

Für eine Frau aus Bayern, die das Schreiben von der Schule ihres Kindes bekommen hatte, Grund genug, den Brief auf ihrer privaten Facebook-Seite zu posten – versehen mit dem Kommentar „In Deutschland 2018 – überrascht!“ In dem sozialen Netzwerk sorgt der Brief für Diskussionen.

Denn zunächst werden in dem Brief zwar die Eltern gemeinsam angesprochen, sobald es aber um das Schnüren der Schlittschuhe geht, werden nur die Mütter angesprochen.

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Mütter diskutieren bei Facebook über den Brief der Grundschule

Dass diese Denkweise heutzutage noch weit verbreitet ist, sorgt bei vielen Müttern, die unter dem Posting kommentieren, für Ärger und Unverständnis, wie die „Huffington Post“ schreibt.

„Ich finde den Wechsel innerhalb des Briefes ja schon großartig: Erst „Liebe Eltern”, dann „ein paar Mütter”. Du solltest knallhart antworten: Mein Mann hätte Zeit, aber er ist leider nur Vater“, kommentiert eine Facebook-Nutzerin.

Eine andere findet, dass es weniger über das Frauenbild der Grundschule aussagt: „Es sagt etwas über die meist vorwiegende gesellschaftliche Realität aus... Nach wie vor sind es die Frauen, die zu vorderst mit Erziehung befasst sind, weil die Väter rein wirtschaftlich gesehen nach wie vor die besseren Verdiener sind und es sich Familien selten erlauben können, dass Väter zu hause bleiben."

Einig sind sich allerdings die meisten Kommentatoren: Sie glauben nicht, dass sich der Verfasser des Briefes bei der Bitte an die Mütter wirklich Gedanken über das Frauenbild gemacht hat.

(sp)