YouTubeBestimmte Videos wohl bald kostenpflichtig – riskanter Schritt

Das YouTube-Logo auf einem undatierten Symbolbild.

Das YouTube-Logo auf einem undatierten Symbolbild.

Das Internet ist in heller Aufregung. Eine der wichtigsten Onlineplattformen überhaupt will Teile seines Angebots bald nur noch für zahlende Kundinnen und Kunden verfügbar machen.

YouTube ist riesig. Jede Minute laden Nutzerinnen und Nutzer 500 Stunden an Videomaterial hoch. Das sind 12.000 Stunden am Tag. Und die Leute schauen zu, denn zehn Prozent des gesamten (!) Datenverkehrs im Internet entfallen auf YouTube. 

Kein Wunder, dass bei solchen Nutzungszahlen den Betreiberinnen und Betreibern die Dollarzeichen in den Augen stehen. Bisher hat das Unternehmen, das seit 2006 zu Google LLC (seit 2015: Alphabet) vor allem mit Werbeanzeigen Geld verdient. Doch ist mit einer Abo-Lösung vielleicht noch mehr drin?

YouTube: Plattform will mehr zahlende Kundschaft statt Gratismentalität

Seit 2018 gibt es YouTube Premium. Die „Luxusversion“ der Plattform lockte bisher mit werbefreien Videos, inbegriffenem Musikstreaming und der Möglichkeit, Videos auch bei gesperrtem Bildschirm abspielen zu können. Das Ganze im Normaltarif für 11,99 Euro. Für Studierende gibt es einen reduzierten Tarif, der bei 6,99 Euro liegt. 

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Bisher hat dieses Angebot auch verfangen. Stand 2021 hatten 50 Millionen Menschen YouTube Premium abonniert. Das klingt erstmal beachtlich, ist aber nur ein Bruchteil der 2,29 Milliarden Nutzerinnen und Nutzer, die YouTube monatlich verzeichnet. Doch wie bekommt man mehr Menschen dazu, Premium zu nutzen?

YouTube scheint sich genau diese Frage gestellt zu haben und hat daraus seine Schlüsse gezogen. Und die sind: weniger kostenloser Content, mehr Vorteile für zahlende Kundinnen und Kunden. Im Tweet des Nutzers Nils Ahrensmeier sehen Sie oben, wie eine Möglichkeit dafür ausssehen könnte.

Im Internet machen derzeit viele solcher Screenshots von YouTube die Runde, die zeigen, wie die Option für die höchstmögliche Bildqualität bei den betreffenden Nutzerinnen und Nutzern hinter einer Bezahlschranke verborgen steckt. Die Betroffenen müssten YouTube Premium abonnieren, um Videos in 4K, also 2160p ansehen zu können. 

YouTube: Wird die App bald kostenpflichtig?

Die naheliegende Vermutung: Der Konzern testet das Verfahren bei einzelnen Nutzerinnen und Nutzern. Das könnte bedeuten, dass die Bezahlschranke irgendwann in der näheren Zukunft auch für alle anderen Nutzerinnen und Nutzer kommen wird. 

Internet-Kommentatorinnen und Kommentatoren prophezeien bereits den Untergang des Internet-Giganten YouTube. Ohne die bisherige Gratis-Politik werde die Website an Attraktivität verlieren. So weit wird es aber wohl erstmal nicht kommen. Immerhin sind bisher bei weitem nicht alle Videos überhaupt in 4K verfügbar. Und auch die zweitbeste Auflösung HD ist mit 1080p immer noch sehr solide.

Falls YouTube mit dem Schritt jedoch eine generelle Wende hin zum Bezahlmodell und weg von der Werbefinanzierung einleiten sollte, könnte das Ganze natürlich nochmal komplett anders aussehen. (bcr)