Steve Jobs: Seine letzten TageEr krümmte sich vor Schmerzen

Der Tod der Apple-Ikone löste weltweit tiefe Bestürzung aus.

Der Tod der Apple-Ikone löste weltweit tiefe Bestürzung aus.

Palo Alto  – Er teilte die letzten Stunden von Apple-Ikone Steve Jobs, er war an seiner Seite, er wird das Leben des Genies in Worte fassen, sein Vermächtnis aufschreiben.

Walter Isaacson gibt intime Einblicke in die letzten, schweren Stunden des Steve Jobs. Und während die ganze Welt trauert, muss er ein Buch fertigstellen.

Wie immer wenn es galt, ernste Dinge zu besprechen, schlägt Steve im Sommer 2004 auch Walter Isaacson einen Spaziergang vor. Während des Gesprächs rückt Jobs mit seinem Plan heraus: Der Journalist soll seine Biografie schreiben. Isaacson wiegelt ab. „Nicht jetzt, vielleicht in ein oder zwei Jahrzehnten, wenn du in Rente gehst.“

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Erst später begreift er, dass Jobs ihn kurz vor seiner ersten Krebsoperation anrief. Jobs erholt sich, doch sein Motor bleibt das Wissen um die Endlichkeit des Lebens.

Sieben Jahre später ist Walter Isaacson einer der wenigen, mit denen Jobs kurz vor seinem Tod noch spricht. Seit zwei Jahren arbeiten die beiden an der Biografie, die nun schon am 24. Oktober erscheint. Die Zeit wird knapp, Jobs weiß seit Februar, dass sich der Krebs in seinem Körper zum vernichtenden Schlag rüstet.

Vielen, die sich noch von Steve verabschieden wollen, muss seine Frau Laurene Powell absagen, Steves Zustand ist einfach zu schlecht. In einem Essay für das „Time Magazine“ erinnert sich Isaacson an das letzte Treffen mit dem Sterbenden. Vier Wochen nach seinem Rücktritt bei Apple ist Jobs bereits in ein Schlafzimmer im Erdgeschoss seines Hauses in Palo Alto umgezogen. Steve schafft die Treppen nicht mehr.

„Er krümmte sich mit Schmerzen, aber sein Verstand war scharf, sein Humor lebendig“, so Isaacson. „Wir sprachen über seine Kindheit, er gab mir Bilder seines Vaters und seiner Familie, die ich in meiner Biografie verwenden sollte. Als Autor war ich es gewohnt, Distanz zu wahren, aber mich traf eine Welle der Traurigkeit, als ich versuchte, mich zu verabschieden.“

Um seine Gefühle zu verbergen, stellt Isaacson die Frage, die ihn nach all den Gesprächen immer noch beschäftigt: Warum hat sich Jobs so geöffnet? „Ich wollte, dass meine Kinder mich kennen“, so die Antwort. „Ich war nicht immer für sie da, ich wollte, dass sie wissen, warum, und dass sie verstehen, was ich gemacht habe.“

Schon jetzt ist die Biografie bei iTunes und Amazon auf Platz eins der Bestseller-Listen. Aufstieg, Fall, wundersames Comeback und Leidenschaft – Jobs’ Leben hat alles, was ein Helden-Epos braucht.