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KryptowährungswahnsinnDer Bitcoin: Wo kann ich damit eigentlich was bezahlen?

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Bitcoins und andere Kryptowährungen werfen bei vielen Fragen auf.

von Niklas Brühl  (nb)

Köln – Der Bitcoin ist derzeit in aller Munde. Die Kryptowährung hat vor kurzem die 50.000-Dollar-Marke geknackt. Doch für viele ist das virtuelle Zahlungsmittel immer noch ein Buch mit sieben Siegeln.

  1. Fragen rund um die Krypotwährung
  2. Die Geschichte des Bitcoins
  3. Wo kann ich damit eigentlich was bezahlen?

Bitcoins werfen viele Fragen auf

Wo kann man mit Bitcoins bezahlen? Wer benutzt Bitcoins? Warum ist die Währung so in die Höhe geschossen? Und auch so schnell wieder gefallen? Elon Musk bezeichnete den Bitcoin gerade sogar als „Bullshit“, investiert aber trotzdem weiter in die Kryptowährung und pushte den Kurs damit nochmals. Was passiert da gerade?

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Auch Elon Musk, hier bei der Preisverleihung des Axel Springer Awards am 1. Dezember 2020, investiert gerade groß in die Kryptowährung, obwohl er sie selbst nicht sonderlich mag.

Ein Mann, der es wissen muss, ist Autor Tom Hillenbrand (48). In seinem neuen Roman „Montecrypto“ (erscheint am 4. März, 16 Euro, Kiepenheuer und Witsch) dreht sich alles um eine Schatzsuche rund um die digitale Währung. Ein Unternehmer verstirbt, seine Angehörigen vermuten ein verstecktes Bitcoin-Vermögen und beauftragen Privatdetektiv Ed Dante, um es zu finden.

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Die mystische Welt der Bitcoins

„Mittlerweile muss der berühmte Geldkoffer nicht mehr groß sein“, sagt Hillenbrand im Gespräch mit dem EXPRESS. „Er kann heutzutage das Ausmaß eines Fingernagels haben, in Form eines USB-Sticks beispielsweise.“

Dabei ist es kein Buch für Finanz- oder Krypto-Nerds. „In erster Linie ist es ein Spannungsroman“, sagt der ehemalige „Spiegel“-Journalist, „und in diesem können Interessierte auch noch etwas über Kryptowährungen lernen.“

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Autor Tom Hillenbrand kennt sich mit Krypotwährungen aus.

Die Welt rund um den Bitcoin wirkt oftmals mystisch, vieles spielt sich vermeintlich im Verborgenen ab – wir bringen etwas Licht ins Dunkel...

Die Geschichte des Bitcoins

Die Kryptowährung wurde im Jahr 2009 eingeführt. Der Erfinder ist unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto bekannt. Welche Person oder Personengruppe sich dahinter verbirgt, ist bis heute unbekannt. Seit dem Auftauchen 2008 wurden verschiedene Personen für Nakamoto gehalten oder haben die Identität für sich beansprucht.

„Das Ziel war es, Geld befreit von staatlichen Aufsichtsbehörden besitzen und verwalten zu können“, erklärt Autor Tom Hillenbrand. Außerdem sei die Währung zum Schutz gegen Inflation entwickelt worden. Anfangs war der Bitcoin-Kurs beinahe lächerlich gering – so lag der erste Wechselkurs für einen Bitcoin gerade mal bei 0,07 US-Dollar.

Heute ist er über das 60.0000-fache Wert (1 Bitcoin = 41.776 Euro, Stand 25. Februar). Bitcoins sind mit Codes verknüpft und werden meist in digitalen Brieftaschen, sogenannten Wallets, aufbewahrt. Wer die Codes besitzt, besitzt auch das Geld.

Bitcoins: Ein Geschenk für Kriminelle?

Mit dem Geld verknüpfte anonyme Codes, Angabe von Decknamen beim Handel und die Bezahlung, die nur im Internet abgewickelt wird – das alles rund um Bitcoins und andere Kryptowährungen wirkt irgendwie immer ein bisschen verrucht und geheimnisvoll. Ist die Kryptowährung also ideal für kriminelle Machenschaften?

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Tom Hillenbrand hat sich für seinen neuen Roman „Montecrypto“ tief in die Materie eingearbeitet.

Vor allem im Darkweb werden tatsächlich Bitcoins als Zahlungsmittel für Drogen oder Waffen verwendet. Auch für Steuerflüchtlinge sind sie inzwischen ein beliebtes Mittel, um das Geld am Staat vorbei in Steuer-Oasen zu verstecken – der Weg mit dem prall gefüllten Geldkoffer am Zoll vorbei entfällt und eine Banküberweisung gibt es auch nicht. Internationaler Terrorismus finanziert sich zum Teil auch schon über Bitcoins und Co. Und Geldwäsche wird so wesentlich einfacher.

Bitcoins: Eine schmutzige Währung?

Der Bitcoin steht häufig wegen seines enormen Energieverbrauchs in der Kritik. Durch die immer komplexeren Rechenaufgaben werden anspruchsvollere Computersysteme benötigt, die den Energiebedarf kontinuierlich ansteigen lassen. Eine Studie der University of Cambridge besagt, dass die Serverfarmen hinter dem Bitcoin in einem Jahr so viel Strom verbrauchen wie die Niederlande mit 17 Millionen Einwohnern.

Große Gewinner der Bitcoins

Kryptowährungen haben einige positive Einflüsse auf den Finanzmarkt – beziehungsweise könnten sie haben. „Das Bezahlen kann einfacher und unkomplizierter werden“, sagt Tom Hillenbrand. „Es wäre doch toll, wenn der Teppichhersteller aus Laos sein Produkt direkt nach Europa oder Amerika verkaufen könnte – ohne eine Zwischenstation.“ Vor allem für Entwicklungsländer sieht Hillenbrand ein enormes Potenzial.

„Allerdings sind bislang nur sehr wenige durch Bitcoins reich geworden. Hauptsächlich junge, weiße Männer.“ Zu den bekanntesten Krypto-Milliardären zählen Cameron und Tyler Winklevoss (beide 39, Foto). Das Vermögen der Ex-Kommilitonen von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg (36) wird auf über zwei Milliarden Dollar geschätzt. Sie haben mit dem Schadenersatz aus ihrem Ideenklau-Prozess gegen Zuckerberg auf den Kurs des Bitcoins an speziellen Kryptowährungsbörsen gewettet – und groß gewonnen.

Wo bezahle ich mit Bitcoins?

„Man kann jetzt nicht zum Kiosk gehen und seine Zigaretten mit Bitcoins bezahlen“, sagt Hillenbrand. Die Zahlungsmethode wird vor allem im Internet angeboten. Aber sie ist auch in der realen Welt auf dem Vormarsch: So bietet Tesla rund um Unternehmer-Gigant Elon Musk (49) Bitcoin-Bezahlung für seine Elektro-Fahrzeuge an.

Für Hillenbrand nur der Anfang: „Man muss das nur einmal vergleichen: Wir können in wenigen Sekunden lustige Katzen-GIFs oder wichtige Dateien von hier nach Tokio schicken. Das Konto aber hat sich seit 30 Jahren nicht verändert.“ Er meint: „Die Banken müssen sich strecken, um nicht abgehängt zu werden.“

Die führenden Kreditkartenanbieter Mastercard und Visa wollen noch in diesem Jahr Kryptowährungen in ihre Bezahlsysteme integrieren. Es gibt auch Krypto-Geldautomaten (an denen man sich Bitcoins kaufen kann), weltweit bislang ca. 14000. In Deutschland gibt es bisher 50.

Kursschwankungen bei Bitcoins

Geht die Entwicklung des Bitcoins weiterhin steil nach oben? „Schwer zu beurteilen“, sagt Hillenbrand. „Wir dürfen nicht vergessen, dass es hier um Währungsspekulationen geht.“ Aufgrund der Schwankungen könne es sein, dass ein Bitcoin in einem Jahr 150000 oder auch nur 5000 US-Dollar wert sein könnte. In dieser Woche erhielt der Bitcoin schon mal einen Dämpfer, es kann aber schnell wieder nach oben gehen.

Ein Bitcoin ist nichts anderes als eine lange Abfolge von Zahlen und Buchstaben, die fälschungssicher sind. Ein Computer prüft, ob die Datei echt ist. Und zwar mit Hilfe einer Liste, der sogenannten Blockchain. Jeder Mensch, der Bitcoins hat, ist Teil dieser Liste. Wenn jemand mit Bitcoins zahlt, wird das auf dieser Liste eingetragen.

Anders als bei der Ausgabe neuer Banknoten durch eine Zentralbank werden neue Bitcoin-Einheiten durch Computer errechnet (durch sogenanntes Mining). Neben dem Bitcoin gibt es Tausende andere Kryptowährungen. Auf den weiteren Plätzen folgen (mit der größten Marktkapitalisierung) Ether, Tether, Ripple und Binance Coin.