Verblüffende ZahlenDrastische Verhaltensänderung durch Facebook-Ausfall

Eine Frau in den Straßen von New York checkt am Montag (4. Oktober) ihren Facebook-Account.

Eine Frau in den Straßen von New York checkt am Montag (4. Oktober) ihren Facebook-Account.

Facebook war am Montag (4. Oktober) durch eine technische Störung stundenlang lahmgelegt. Bei den Usern führte das zu Ausweichverhalten.

Düsseldorf. Der sechsstündige Ausfall von Facebook, WhatsApp und Instagram hat das Verhalten von Handynutzern in Deutschland vorübergehend stark verändert. Die Zahlen der Anbieter verblüffen und sprechen eine klare Sprache.

Facebook mit stundenlangem Ausfall

Technische Probleme bei Facebook und seinen Töchtern WhatsApp und Instagram hatten am Montagabend (4. Oktober) zu einem rund sechsstündigen Ausfall geführt.

Facebook erklärte dies mit einer fehlerhaften Konfigurationsanwendung. Dadurch sei der Datenverkehr zwischen den Rechenzentren zusammengebrochen.

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Facebook-Ausfall: Telefonanbieter werten Zahlen aus

Die Telefonanbieter werteten nun erste Zahlen aus. Mit deutliche Ergebnissen. Am Montag wurden zwischen 19.00 und 20.00 Uhr Telefongespräche geführt, die zusammengerechnet 680.000 Stunden ergaben, wie Telefónica (O2) am Dienstag (5. Oktober) mitteilte.

Betrachtet man denselben Zeitraum der Vortage, lag der Schnitt hier bei rund 500 000 Stunden. Das war also ein Plus von 36 Prozent.

Mega Anstieg durch Facebook-Ausfall: SMS-Zahlen verdreifacht

Da der übliche Chat-Kanal wegen der Facebook-Probleme nicht funktionierte, schrieben die Menschen auch ungewöhnlich viele SMS: Deren Zahl verdreifachte sich bei O2 am Montagabend im Vergleich zu Vorabenden beinahe.

Zusätzlich sorgte der Facebook-Ausfall für einen Mega-Ansturm auf Twitter. Sogar das Twitter-Team selbst konnte sich am Montag während des Totalausfalls einen Witz nicht verkneifen und schrieb den kurzen Satz: „hello literally everyone“ (zu Deutsch: „Hallo an buchstäblich jeden“).

Hingegen kaum Veränderung in Mobilfunknetz

Bei der Datenmenge, die über das O2-Mobilfunknetz lief, gab es den Angaben zufolge hingegen keine deutlichen Veränderungen. Das lag daran, dass Wortmeldungen und hochgeladene Fotos in Chats oder in sozialen Diensten im Vergleich zum Videostreaming auf Youtube, Netflix oder Amazon Prime wenig ins Gewicht fallen. Diese Dienste waren verfügbar. (jv/dpa)