Es kann immer passieren, dass man einen Flug nicht antreten kann, also stornieren muss - auch wenn nicht gerade Vulkan-Asche aus Island den Flugverkehr lahmlegt. Wie viel Geld gibt es dann zurück? Der ADAC hat einen Test gemacht.
Bei der Untersuchung des Automobilclubs buchten Tester bei 15 Airlines einen Monat vor Reiseantritt online einen Hin- und Rückflug zum günstigsten Tarif und sagten ihn zwei Wochen später wieder ab. Die Flüge sollten jeweils von München (KLM: ab Berlin, Ryanair: ab Frankfurt/Hahn) in europäische Großstädte gehen.
Wer einen bereits gebuchten Billigflug nicht antreten kann, bekommt den reinen Flugpreis in keinem Fall erstattet. Von den Nebenkosten, die nur anfallen, wenn tatsächlich geflogen wird, zahlen die Gesellschaften im Schnitt nur 56 Prozent zurück. Das hat der ADAC bei einer Untersuchung von 15 Billigfluganbietern herausgefunden. Am besten schnitten dabei die skandinavische SAS und Spanair ab, die je 89 Prozent der 91 bzw. 89 Euro teuren Nebenkosten zurückzahlten.
Nicht einen Cent rückte dagegen Ryanair für den nicht angetretenen Flug heraus. Damit verdient die Gesellschaft an einem Kunden, der storniert, deutlich mehr, als an einem, der fliegt. Da der Flug selbst nur mit drei Euro zu Buche schlägt, die eingesparten Nebenkosten aber 76 Euro betragen, wird aus dem Draufzahlgeschäft ein satter Gewinn. Der nicht angetretene Flug kann außerdem noch einmal verkauft werden.
Die Kritik des ADAC richtet sich aber nicht allein auf die Höhe der Erstattung. Auch das Verfahren, um nach einer Absage wenigstens einen Teil der Kosten zurückzubekommen, ist teuer und schwierig. Während die Buchungen meist schnell und problemlos über das Internet getätigt werden können, ist von Kundenservice im Stornofall meist kaum mehr etwas zu spüren.
Der ADAC bemängelt auch, dass der Kunde oft nicht ersehen kann, wie sich der Erstattungsbetrag zusammensetzt.
Bis auf Ryanair (ab Frankfurt-Hahn) und KLM (ab Berlin) wurden alle Flüge ab/bis München gebucht. Der Gesamtpreis enthält Flug- und Nebenkosten (Steuern, Zuschläge, Gebühren) - Bearbeitungsgebühren sind im Erstattungsbetrag berücksichtigt.
Quelle und mehr Infos: www.adac.de
