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Am SamstagStubbe ist wieder da − TV-Star Wolfgang Stumph über Comeback

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Für Wolfgang Stumph ist Stubbe doch wieder ein Thema. Könnte es noch weitergehen mit der Reihe? Er verrät uns: „Die Reihe verträgt Zuwachs, es muss nur der »Stumph-Sinn« bleiben.“ 

Köln – Sag niemals nie! 2014 schickte Publikumsliebling Wolfgang Stumph (74) nach 19 Jahren seine Rolle Kommissar Stubbe für immer in den wohlverdienten Ruhestand. Doch vier Jahre später trat Stubbe für das Special „Tod auf der Insel“ noch mal an.

  • Wolfgang Stumph wird 75 Jahre alt
  • Schauspieler spricht über das große Comeback als „Stubbe“
  • So erlebt er seine Arbeit als Schauspieler unter Corona-Bedingungen

Und am Sonntag, 30. Januar 2021, einen Tag vor seinem 75. Geburtstag, ist Stumph als Stubbe wieder da – diesmal mit seiner Tochter Stephanie, die wieder seine Filmtochter ist. Viele Gründe für ein langes EXPRESS-Interview.

Sind Sie überredet worden, einen neuen Stubbe-Film zu drehen? Wolfgang Stumph: Es war mein Vorschlag. Wir haben 2014, nach dem 50. Film der Stubbe-Reihe, gemeinsam beschlossen, eigene Wege zu gehen. Dann kam 2018 ein Stubbe-Special, bei dem sieben Millionen Leute zuschauten. Da wurde uns klar, dass immer noch großes Interesse an dieser Geschichte der Familie Stubbe herrscht. Vor allem fragten sich viele Leute, wie es mit Stubbes Tochter und seiner Enkelin weitergeht. Die beiden waren im Special nicht dabei, sondern nur auf einem Foto zu sehen. Und so entstand ebenso übereinstimmend der Wunsch, ein Stück Lebensgeschichte weiter zu erzählen.

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Vater und Tochter, beide Schauspieler, die in einer TV-Reihe gemeinsam 27 Jahre älter werden. Wie war es, das nach so langer Zeit aufleben zu lassen? Wolfgang Stumph: Stephanie ist beim Drehen für mich nicht die Tochter, sondern eine Kollegin, ich genieße es sehr, mit ihr zu arbeiten. Dabei bemerke ich mit Stolz, wie sehr sie sich in ihren Filmrollen und auch im wahren Leben vom neunjährigen Kind, das sie zu Beginn der Stubbe-Zeit war, zur selbstbewussten, emanzipierten 36-jährigen Frau und erfolgreichen Schauspielerin entwickelt hat. Ich mag es, mit erfolgreichen, starken Frauen zu spielen – und dazu gehört auch meine Kollegin Tochter.

Gibt es bei Ihnen Ähnlichkeiten zur TV-Familie Stubbe? Wolfgang Stumph: Ja. Wilfried und Christiane Stubbe sind sehr gut geschrieben. Manchmal können wir unsere Filmfiguren spielen, wie wir als Vater und Tochter wirklich sind, als zwei Menschen mit Stumph-Sinn.

Ihre Tochter ist auch als Musikerin erfolgreich. Sie singt, tanzt, hat einen Hit für Helene Fischer geschrieben, beim MDR die Musikshow „Privatkonzert“. Hat sie das Musikalische von Ihnen? Wolfgang Stumph: Die Musikalität hat sie Gott sei Dank nicht von mir, aber ansonsten muss ich nicht viel falsch gemacht haben.

Ist es für die Karriere gut, im selben Beruf wie die Eltern, und damit „Kind von…“ zu sein? Wolfgang Stumph: Nicht immer. Kinder von Prominenten haben es oft schwer, weil vieles oberflächlich ist. Stephanie ist als studierte Schauspielerin einen eigenen Weg erfolgreich gegangen. Das alte Klischee, „Tochter von…“ funktioniert bei ihr nicht. Dagegen kann ich jetzt mit Stolz sagen: „Ich bin jetzt Vater von Stephanie“ – das ist ja fast ein neues Klischee (lacht).

Ihre richtige Enkelin ist jetzt 14. Würden Sie ihr raten, Schauspielerin zu werden? Wolfgang Stumph: Eine diesbezügliche Empfehlung werde ich nicht abgeben, da werde ich mich nicht einmischen. Ich weiß ja, wie schwer und unstetig dieser Beruf sein kann. Sie soll den Beruf ergreifen, der ihr am Herzen liegt.

Der neue Film entstand unter Corona-Bedingungen. Was bedeutete das? Wolfgang Stumph: Ich habe mich für mich selbst bewusst verantwortlich gefühlt. Ich wollte auch Vorbild sein, denn mir war klar, dass ich die Arbeitsfähigkeit des gesamten Teams gefährden könnte. Natürlich waren immer Corona-Beauftragte am Set, die streng auf die Einhaltung sämtlicher Hygieneregeln geachtet haben.

Welchen Einfluss hat die Corona-Pandemie auf Ihr ganz normales Leben genommen? Wolfgang Stumph: Ich versuche, mich davon nicht beeinflussen zu lassen und glaube auch, dass Corona die Kreativität der Menschen nicht stoppen kann, sie ist auch im Homeoffice zu leisten. Diese Zeit hat sogar was Positives, sie zeigt uns, dass wir mit uns und unserer Welt sorgsamer umgehen müssen. Wir merken jetzt, dass unsere Erde nur ein kleines Haus ist, in dem durch die Wände die Nachbarn zu hören sind.

Stubbe-Fans wissen, dass sie sich gern aktuelle Fälle vornehmen. Jetzt geht’s um Altenpflege. Was ist Ihnen da wichtig? Wolfgang Stumph: Mit Stubbe haben wir eine Familiengeschichte erzählt, haben aber auch immer versucht, außer den kriminellen Konflikten, die der von Dresden nach Hamburg versetzte Kommissar klären musste, ein gesellschaftliches Spiegelbild zu zeichnen. Als wir 2018 diesen Stoff entwickelten, war uns Corona zwar noch kein Begriff, aber die Situation in den Strukturen des Gesundheitswesens, besonders im Pflegebereich, war schon damals bedenklich. Wir wollten mögliche Fehler offenlegen, die Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche beleuchten und zeigen, wie Menschen teilweise ausgebeutet werden.

Haben Sie selbst Angst davor, mal zum Pflegefall zu werden? Wolfgang Stumph: Nein. Noch nicht.

Sie werden am nächsten Sonntag 75. Wie werden Sie feiern? Wolfgang Stumph: Unauffällig. Die Familie bleibt im selbstgewählten Stubenarrest. Ursprünglich hätte ich meinen 75. wie jedes andere Jubiläum gefeiert.

Was wäre passiert? Wolfgang Stumph: Ich hätte einen Dampfer gechartert, mir Freunde und Partner eingeladen, und wir wären auf der Elbe langgeschippert. Das kann nicht stattfinden, und deswegen habe ich beschlossen, in diesem Jahr nicht älter zu werden. Nicht nur meine Frau kann sich da freuen.

Was denken Sie – ist man mit 75 Jahren schon ein alter Mann? Wolfgang Stumph: Natürlich bin ich mir meines realen Alters durchaus bewusst und habe nicht vor, jemanden etwas vorzumachen, was ich nicht bin. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich niemals richtig erwachsen werde. Ich glaube, ich bin ein großer Junge geblieben, der sich immer ausprobieren möchte. Ich werde mich weiterhin nicht meinem Alter entsprechend verhalten.

Haben Sie ein Alters-Vorbild? Wolfgang Stumph: Ich sehe voller Hochachtung, was Dieter Hallervorden noch alles macht, der zehn Jahre älter ist als ich und allen zeigt, dass man im Alter nicht stehen bleiben muss, sondern auch künstlerisch weiter erfolgreich sein kann.

Wolfgang Stumph: Großer Erfolg mit kleinem Trabi

  • Wolfgang Stumph (geboren am 31. Januar 1946 in Wünschelburg, heute Radków, Polen) wuchs in Dresden auf.
  • Lehre als Kesselbauer, Studium der Ingenieurpädagogik.
  • Gründete als Student das Dresdner Amateur-Kabarett „Die Lachkarte“.
  • 1991 feierte er einen gesamtdeutschen Erfolg mit dem Kinofilm „Go Trabi Go“.
  • Von 1993 bis 1996 spielte er in der Sitcom „Salto Postale“ von 1998 bis 2001 bei „Salto Kommunale“.
  • Seine TV-Serie „Stubbe – Von Fall zu Fall“ lief von 1995 bis 2014. Er lebt in Dresden, hat zwei Kinder.