Duisburg – Ohne seine Lockenmähne, den Schnäuzer und seine Freundschaftsbändchen ist er kaum wiederzuerkennen – aber es ist tatsächlich Wolfgang Petry (65), der sich am Samstag im Duisburger Theater am Marientor sehen ließ.

Hellblaues Jeans-, statt kariertem Baumfäller-Hemd, schmales Gesicht, eine Kappe auf dem kurzrasierten Kopf – so sieht „Wolle“ heute aus.

Seit seinem Rücktritt von der Bühne 2006 genießt der einstige Schlagerstar das Leben abseits der Öffentlichkeit. Er wohnt in Hennef und meidet auch nach dem Album-Comeback mit „Brandneu“ vor zwei Jahren die Bühne.

Grund für seinen jetzt überraschenden Auftritt in der Öffentlichkeit: Das Musical „Wahnsinn“ mit seinen größten Hits startet im nächsten Jahr.

Nach einem zweiwöchigen Workshop zeigte das Kreativteam um Regisseur Gil Mehmert und die Autoren Martin Lingnau und Heiko Wolgemuth jetzt eine „Wohnzimmerfassung“ ohne Kostüme und Bühnenbild, aber mit der Musik.

Musical rührt Wolle zu Tränen

In der ersten Reihe sitzend verfolgte Petry die ersten Szenen – und war zu Tränen gerührt! „Ich wusste ja nicht, was mich erwartet“, gab er hinterher sichtlich berührt zu, „aber ich fand es großartig. Ich habe gelacht, sogar geweint und bin begeistert, was ihr aus meiner Musik gemacht habt.“

Zwar geht es in dem Stück nicht um das Leben von Wolfgang Petry, sondern eine erfundene Geschichte, die anhand der Petry-Lieder erzählt wird.

Aber wir warfen schon einen Blick auf das Bühnenbild und entdeckten kleine Hinweise auf das Leben des Sängers.

Petrys Dixi-Klo-Tick mit eingebaut

So führt etwa eine der Hauptfiguren eine Kneipe namens „Whisky Bill“. In einer gleichnamigen Disco in Rösrath wurde „Wolle“ 1975 entdeckt.

Und: Auf Wunsch des Sängers an die Autoren steht auch ein Dixi-Klo auf der Bühne. Denn: Vor seinen Open Air-Auftritten ging Petry stets an diesen vorbei und checkte ihre Funktionstüchtigkeit.