„Wer wird Millionär?“Günther Jauch wurde deutschlandweit von Polizei gesucht

Günther_Jauch_29122020

Günther Jauch in der „Wer wird Millionär?“-Ausgabe vom 28. Dezember 2020. Er erzählte auch, dass er mal deutschlandweit von der Polizei gesucht wurde.

Köln – Es ist die letzte Sendung von „Wer wird Millionär?“ in diesem Jahr, die am Montag (28. Dezember) bei RTL zu sehen war. Auch für die Quiz-Show sei es ein besonderes Jahr gewesen, erklärt Moderator Günther Jauch zu Beginn.

Mal mit Publikum, mal ohne, mal mit begrenzter Zahl. In der letzten Sendung habe sich der Sender aber etwas ganz Besonderes ausgedacht. Zwar gebe es wegen Corona wieder kein richtiges Publikum, dafür seien aber 18 besondere Gäste anwesend. Eine Art Publikumsersatz.

„Wer wird Millionär?“: Besondere Gäste in letzter Sendung 2020

Wie Jauch später erläutert, handelte es sich bei diesen „besonderen Gästen“ nicht um Zuschauer, sondern um ehemalige Kandidaten, die selbst einmal bei „Wer wird Millionär?“ mitgemacht haben.

Alles zum Thema Günther Jauch

Sie seien aber nicht als Zuschauer-Ersatz in der Sendung, vielmehr sollten sie die aktuellen Kandidaten unterstützen. Da der Publikums-Joker wegen fehlendem Publikum ja folgerichtig ausfallen musste, sollen die Ex-Kandidaten stattdessen gefragt werden können.

Eine gute Unterstützung, schließlich haben die meisten der Gäste damals hohe Beträge bei ihren Auftritten bei „Wer wird Millionär?“ erspielt, erklärt Günther Jauch weiter.

„Wer wird Millionär?“: Erste Kandidatin platzt vor Aufregung

Ob sie auch der ersten Kandidatin behilflich sein werden? Die hat sich tatsächlich als einzige durch die erste Fragerunde geschafft, in nur etwas über 3 Sekunden. Das macht Hoffnung.

Annette Rock-Rieger aus Baden-Württemberg kann ihr Glück kaum fassen. Die Nervosität und pure Aufregung sind ihr förmlich anzumerken. Die Stimme überschlägt sich beim Sprechen, die Augen sind weit aufgerissen. Der Freudenschrei ist schrill und grell.

Günther Jauch empfiehlt Kandidatin, sich erstmal zu beruhigen

„Jetzt beruhigen sie sich erstmal“, legt ihr Jauch nahe und lässt sie auf dem Kandidatenstuhl Platz nehmen. Es sei ihre Frage gewesen. Nicht einmal die Antworten hätte sie gebraucht. Ob sie sich wohl auch bis zur Million so weiter souverän durchsetzen kann?

Zumindest macht es den Anschein, als habe sich die Kita-Betreuerin akribisch auf die Sendung vorberietet. Sogar ein kleines Büchlein mit eigenen, handgeschriebenen Notizen hat sie mitgebracht.

Kandidatin hat Leitfaden für „Wer wird Millionär?“ dabei

Moderator Günther Jauch darf es sich für einen Moment ausborgen. Es handele sich um eine Art Leitfaden für „Wer wird Millionär?“. Sogar einen Eintrag für den Gewinnbaum findet sich darin. Was sie sich wünscht, wie ihre Gewinnaussichten auf welcher Stufe sind.

Und darunter der Sinnspruch: „Don‘t forget to dream“

Doch schon bei der 2000-Euro-Frage kommt Annette arg ins Straucheln. „In welcher bekanntesten Rossini-Oper arbeitet der Barbier Figaro in welcher spanischen Stadt?“

Als Antworten sind neben Sevilla noch drei andere Großstädte Spaniens aufgelistet. Aber Rock-Rieger will einfach nicht auf die Lösung kommen. Also befragt sie das Publikum oder vielmehr die 18 Ex-Kandidaten in den Rängen.

„Wer wird Millionär?“-Kandidatin muss sich schnell schämen

Und die Antworten fallen erwartungsgemäß eindeutig aus: 100 Prozent fallen auf A) Sevilla.

Annette vergräbt ihr Gesicht in ihren Händen vor Scham. Ihr wird klar, das hätte sie wissen können, wissen müssen.

Durchaus, denn so lautet schließlich auch der Titel der Oper, zumal der bekanntesten von Rossini: „Der Barbier von Sevilla“.

„Oh, Schande über mich!“, kreischt Annette los. War es nur ein Aussetzer? Sie war doch so gut vorbereitet.

„Wer wird Millionär?“: Günther Jauch irritiert, Kandidatin will Sonder-Joker nicht

Doch auch bei der nächsten Frage gerät sie unter Druck. „Als was machte BNT162b2 kürzlich Schlagzeilen?“, lautet die.

Ob sie auf den Sonder-Joker aus dem Kandidaten-Publikum zurückgreifen wolle, fragt Jauch?

Aber nein, das will sie nicht. „Das muss absolut safe sein, jetzt“, erklärt sie. Eine Logik, die Günther Jauch mehr verwirrt, als überzeugt.

Mit den 2000 Euro, die sie jetzt ja mitnehmen könnte, damit will sie sich nicht abspeisen lassen. „Ich bleibe hier, Herr Jauch!“

Inzwischen tippt sie auf „A) Erdähnlicher Planet“. Ist sich aber nicht hundertprozentig sicher und wählt den 50/50-Joker.

„Wer wird Millionär?“: Corona-Impfstoff wäre richtig gewesen

Antwort „C) Unkrautvernichtungsmittel“ und leider auch „A) Erdähnlicher Planet“ werden ausgeschlossen.

Die beiden Antworten, die übriggeblieben sind: „B) Computervirus“ und „D) Corona-Impfstoff“.

Annette kann Corona-Impfstoff ausschließen. Davon hätte sie doch gehört, ist sie sich sicher. Sie tippt auf den Computervirus. Die lakonische Antwort von Günther Jauch: „Das ist leider falsch.“ Und nach 15 Minuten ist der Auftritt auch schon wieder vorbei.

Günther Jauch wurde deutschlandweit von Polizei gesucht

Deutlich länger hielt sich Kandidat Sebastian Hafner auf dem Stuhl. Zwar wäre der Punk-Musiker beinahe bereits an der 50-Euro-Frage gescheitert – schaffte es dann aber, mit 64.000 Euro nach Hause zu gehen. Mit dem Geld wolle er unter anderem „die zwei Strafzettel bezahlen, die ich auf dem Weg hierher bekommen habe“ so der Musiker. Bei früheren Strafzetteln habe er gehofft, es käme vielleicht keine Post – vergeblich. Davon kann scheinbar auch Jauch ein Lied singen.

„Es kommt immer was. Bei mir kam noch nie nichts“, so der Moderator. Dann erzählte Jauch: „Ich bin in Bayern mal zu schnell gefahren. Bußgeld: 15 Euro. Dann haben die mir das nach Hause geschickt, ich war aber umgezogen. Die Adresse stimmte einfach nicht mehr. Und zwar schon länger. Dann ging das zurück an die Polizei Bayern: Unbekannt verzogen.“

Doch dann, so Jauch weiter, hätten „die Jungs da aber Ehrgeiz bekommen.“ Der Moderator: „Dann haben die gesagt: Amtshilfe. In ganz Deutschland Amtshilfe. Wo ist der Mann?“

Zwei Tage vor Ende der Verjährungsfrist sei ihm der Bescheid dann von zwei Polizisten persönlich überbracht. Letztlich habe er die 15 Euro bezahlt. (jv, sku)