Riesige Summen sind im Gespräch - und dahinter verbirgt sich eine brisante politische Dimension. Beobachter befürchten, der Trump-kritische Nachrichtensender CNN könne der Knackpunkt bei den Übernahme-Verhandlungen rund um Warner Bros sein.
Warum Donald Trump den Übernahme-Poker um Warner beeinflussen könnte
83 Milliarden Dollar soll sie schwer sein, die geplante Übernahme des Film- und Medienkonzern Warner Bros Discovery durch den Streaming-Giganten Netflix. Ob der Deal tatsächlich rechtskräftig wird, ist eine Frage, die auch US-Präsident Donald Trump beschäftigt. Zwar nimmt das Weiße Haus auf kartellrechtliche Fragen eigentlich keinen Einfluss - doch diesmal ist es anders, wie aktuell der zu Warner gehörende US-Nachrichtensender CNN warnt.
Netflix hatte am Freitag vergangener Woche die geplante Übernahme bekannt gegeben und damit ein weltweites Medienecho ausgelöst. Am Sonntag kündigte Präsident Trump an, er gedenke sich in die Entscheidung „einzumischen“. Er verwies auf den „sehr großen Marktanteil“, den Netflix nach einer Übernahme hätte. Daraufhin machte der Medienkonzern Paramount ein Konkurrenz-Angebot über 108,4 Milliarden Dollar öffentlich.

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Donald Trump kündigte an, er werde sich in die Übernahmeverhandlungen rund um Warner Bros. einmischen. (Bild: 2025 Getty Images/Alex Wong)
Seither vermied es Trump, öffentlich Partei zu ergreifen. Keines der konkurrierenden Unternehmen sei „ein besonders großer Freund von mir“, beteuerte der Präsident im Weißen Haus. „Ich werde tun, was richtig ist. Es ist sehr wichtig zu tun, was richtig ist.“
Paramount würde im Erfolgsfall auch CNN übernehmen
Wie CNN berichtet, sind die persönlichen Kontakte zu Paramount jedoch deutlich enger als die zu Netflix. So stehe Trump dem Milliardär Larry Ellison nahe, dessen Sohn David jüngst durch eine Fusion zum Geschäftsführer von Paramount aufstieg. Zudem sei Trumps Schwiegersohn Jared Kushner über seine Private-Equity-Firma als Finanzier an den Übernahmebemühungen des Unternehmens beteiligt.
Dass CNN über die Hintergründe des Warner-Pokers berichtet, geschieht nicht ohne Sorge um den Fortbestand des eigenen Hauses. Der Nachrichtensender ist eine Warner-Tochter. Die Netflix-Offerte bezieht sich indes nur auf die Produktion und die Streamingsparte von Warner. Paramount will hingegen auch die TV-Sender übernehmen und damit einen Nachrichtenkanal, der Trump seit Jahren ein Dorn im Auge ist. Entsprechend groß sind die Befürchtungen, die liberal orientierte Nachrichtenredaktion könne künftig unter eine Trump-freundliche Führung gestellt werden.
„Wir haben mit dem Präsidenten großartige Gespräche darüber geführt“, antworte David Ellison vielsagend, als er am Montag auf CNBC gefragt wurde, ob Trump die Idee befürworte, dass Paramount CNN übernehmen solle. „Aber ich denke, ich möchte in keiner Weise für ihn sprechen.“ (tsch)
