Neu im „Tatort“Erste dunkelhäutige Kommissarin gibt Maria Furtwängler Backpfeife

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Florence Kasumba gibt im Fall „Das verschwundene Kind“ ihr Debüt als Göttinger Ermittlerin.

Hamburg – Florence Kasumba (42) ist die neue Kommissarin im Niedersachen-„Tatort“ − und die erste dunkelhäutige.

Gleich in ihrem ersten Fall „Das verschwundene Kind“ (Sonntag, 20.15 Uhr) knallt ihre Rolle Anais Schmitz mit Kommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) aneinander. denn die hält die neue Kollegin zunächst für eine Putzfrau. Wenig später fängt sich Furtwängler auch noch eine Backpfeife von der „Neuen“ ein.

Das sagt Florence Kasumba über ihre „Tatort“-Rolle

Was für ein (buchstäblicher) Knallstart! „Vielleicht kann die Besetzung meiner Person für diese Rolle manchen Leuten die Augen öffnen: Da ist eine dunkelhäutige Deutsche, die in ganzen Sätzen spricht, die vernünftig und gebildet ist, sich für die anspruchsvolle Aufgabe einer Kommissarin qualifiziert hat und dazu noch ihre ganz persönliche Geschichte mit sich herumträgt“, sagte die in Uganda geborene Schauspielerin, die im „Tatort“ schon mal eine Gastrolle übernahm, über ihre Rolle als Göttinger Ermittlerin.

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Bei der ersten Begegnung hält Kommissarin „Charlotte Lindholm“ die neue Kollegin für eine Reinigungskraft, weil diese als dunkelhäutige Person mit Kittel und Eimer in der Gerichtsmedizin steht – eine Anspielung auf verbreiteten Alltagsrassismus.

„Wir sollten auch nicht vergessen, dass wir ja alle so einen Automatismus haben: Wir sehen eine bestimmte Person und haben sofort unsere Vorstellungen“, sagt Kasumba.

„Natürlich ist Charlotte bei ihr voll ins Fettnäpfchen getreten, aber wir können alle daraus lernen: Wie gehe ich auf andere Menschen zu? Im Übrigen hat auch Anais ihre Vorurteile.“

„Tatort“ am Sonntag: Darum geht es in „Das verschwundene Kind“

Bereits vor vier Jahren wünschte sich Kasumba, einmal als „Tatort“-Ermittlerin vor der Kamera zu stehen. Dieser Wunsch hat sich nun erfüllt.

Warum geht es in ihrem ersten Fall? Es ist ein Thema, das niemanden kalt lässt: Im Mittelpunkt steht eine 15-Jährige, die heimlich ein Kind bekommt und dabei beinahe verblutet. Der verdrängten Schwangerschaft ist ein Missbrauch vorausgegangen. Doch von der jungen Mutter und dem Säugling fehlt jede Spur.

Bei der Suche geraten die Kommissarinnen gewaltig aneinander. Schmitz haut Lindholm nach der ersten halben Stunde im Film sogar eine runter! 

Florence Kasuma ist bekannt aus „Black Panther“ und „Deutschland 86“

Wir sahen den ersten Fall vorab (hier unsere Tatort-Kritik nachlesen)– und fest steht: Florence Kasumba (bekannt u.a. aus „Deutschland 86“, „Cats“) ist eine Bereicherung für den „Tatort“. Die 42-Jährige spielte schon in dem Oscar-Anwärter „Black Panther“ eine Kriegerin. Auch als Kommissarin ist sie smart und stark.

Ihre Fitness hat die 42-Jährige durch den Kampfsport. „Zum Kampfkunsttraining habe ich einmal ein Schwert mitgebracht, was andere irritiert hat“, erklärt sie. „Ich habe nie darüber nachgedacht, dass ich bestimmte Sachen nicht machen sollte, weil ich eine Frau bin.“ 

(dpa/sp/pete)