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Nach 42 JahrenZDF stellt Kult-Serie ein, Begründung lässt Schauspieler ratlos zurück

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2018 wurde die „SOKO München“ noch fröhlich gedreht. Hier mit Joscha Kiefer, Bianca Hein, Mersiha Husagic und Alexander Mazza (v.l.).

von Simon Küpper (sku)

Köln/München – Schluss, aus, vorbei. Die letzte Klappe ist gefallen. Am 29. Dezember (20.15 Uhr) lösen die Kommissare der ZDF-Serie „SOKO München“ ihren letzten Fall. Fast genau 42 Jahre nach er Erstausstrahlung am 2. Januar 1978, damals noch als „SOKO 5113“.

„SOKO München“: Schauspieler hielten Serien-Aus für Scherz

Nach zwei Jahren „Dienstzeit“ ist dann auch für Mersiha Husagic (31) Schluss als „Kommissarin Theresa Schwaiger“. „Für mich war es eine Ehre, dass ich da gerade noch so dabei war, bei so einer Kultserie. Mein Vater schaut viele Krimis, daher kenne ich sie auch schon lange“, erzählt die Schauspielerin EXPRESS. Als erste der Reihe ebnete die Münchener SOKO den Weg für die Kollegen in Köln, Wismar, Stuttgart, Leipzig und Wien – das Ende kam umso überraschender. Auch für die Schauspieler.

Husagic: „Es wusste keiner, wir wurden alle überrascht. Wir hatten gute Quoten, viele Fans. Ein Aus stand nie im Raum. Dementsprechend war die Verkündung eine große Überraschung. Ich dachte erst, es ist ein Scherz, aber die Gesichter blieben sehr ernst. Da wurde mir klar: Das ist kein Aprilscherz, sondern eine Tatsache. Das war dann schon nah an Beerdigungsstimmung.“

„SOKO München“: Mersiha Husagic kann Serien-Ende nicht verstehen

Besonders die Kollegen, die seit teilweise mehr als 20 Jahren bei der Serie waren, traf die Entscheidung des Senders hart. Die offizielle Begründung, man wolle den Sendeplatz für jüngere Formate freimachen und habe daher beschlossen, sich von dem Format, das lange besteht, zu verabschieden, war für die Macher der Serie wenig zufriedenstellend.

„Natürlich war das nicht zufriedenstellend. Ich hätte gerne noch mehr zur Begründung gehört, viele Kollegen auch. Einfach, weil man fest davon ausging, dass es noch lange weitergeht“, so Husagic zum EXPRESS.

Und weiter: „Aber so ist die Branche. Ich selbst hatte das als Schauspielerin zwar noch nicht erlebt, aber bei anderen Formaten mitbekommen. Mir tut es auch für die Fans leid. Ich bekomme ständig Nachrichten und habe auch mitbekommen, dass beim Sender viele Briefe eingehen – die würden sich auch eine Erklärung wünschen. Sie fühlen sich nicht gesehen und nicht gehört, dabei macht man so ein Format ja eigentlich für die Zuschauer. Ich kann deren Wut verstehen.“

Mersiha Husagic pendelt zwischen Köln und Hamburg

Husagic selbst hat ihre Zelte in München nun abgebrochen. „Ich hatte gerade meine Wohnung eingerichtet, Möbel aufgebaut und die Küche installiert. Das ist ein bisschen ärgerlich“, sagt sie. Dann kam das Aus der Serie. Jetzt pendelt sie zwischen der Wohnung ihres Freundes Niklas Löffler (30) in Köln und ihrer eigentlichen Heimat Hamburg.

Dort hat sie gerade ihren Bachelor of Fine Arts an der Hochschule für bildende Künste abgeschlossen. Mehr für die Arbeit hinter der Kamera, als davor. „Für Schauspiel im TV wird das nicht verlangt. Da gibt es viele Quereinsteiger, das ist viel Learning by Doing. Jürgen Vogel war ja auch nur einen Tag auf der Schauspielschule“, so Husagic lachend.

Beim Theater sei das hingegen hilfreich und auch für die Arbeit in der Regie. „Mir hat es sehr geholfen, vor allem auch die technischen Dinge zu lernen. Und ich habe auch mal den Ton geangelt und Licht gemacht – das finde ich für jeden Schauspieler empfehlenswert. Aber ich kann auch die verstehen, die davon nichts wissen und sich auf ihre Rolle konzentrieren wollen.“

Mersiha Husagic nach „SOKO München“-Aus weiter im ZDF zu sehen

So oder so – für Husagic geht es auch vor der Kamera weiter. Auch ohne das in den vergangenen zwei Jahren zum Alltag gewordene Anlegen von Waffe und Handschellen.

Demnächst ist sie als liebessuchende Architektin in der ZDF-Filmreihe „Inga Lindström“ und im „Friesland-Krimi“ zu sehen. Auch eine Rückkehr zu einer Serie wäre für sie denkbar. „Ich habe keine konkrete Serie, aber eine Kommissarin habe ich schon sehr gerne gespielt. Vor allem auch so eine starke, selbstbewusste Frau. Es gibt ja viele spannende Serien wie Babylon Berlin und auch bei Netflix tut sich gerade viel an deutschen Produktionen.“

Die „Mäuschen“-Rolle in einer Soap kann sich Husagic allerdings nicht besonders gut für sich vorstellen. Sie sagt: „Das wäre nicht so meins. Aber ich schaue mir jedes Drehbuch genau an. Wenn es ein Mäuschen mit einer spannenden Geschichte ist, würde es mich vielleicht auch reizen.“