„Sing meinen Song“Schon wieder? Gentleman erklärt, warum er noch mal mitmachen darf

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Gentleman bei einem „Sing meinen Song“-Auftritt. Der Reggae-Musiker ist zum zweiten Mal als Gast bei der Vox-Show dabei.

von Simon Küpper (sku)

Köln – Es gibt immer ein erstes Mal. Auch für zweite Male. Mit Gentleman (45) ist zum ersten Mal ein Musiker zum zweiten Mal als Gast bei „Sing meinen Song“ dabei. Die Vox-Show geht am 20. April 2021 in eine neue Staffel. Als Gastgeber führt neuerdings Johannes Oerding durch die Show.

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Neben Gentleman hat Johannes Oerding auch DJ BoBo (53), Stefanie Heinzmann (31), Joris (31), „Mighty Oaks“-Sänger Ian Hooper (34) sowie Rapperin Nura (32) eingeladen. Diesmal ging es statt wie in vorherigen Staffeln nach Südafrika an die Ostsee.

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Gentleman bei einem „Sing meinen Song“-Auftritt. Der Reggae-Musiker ist zum zweiten Mal als Gast bei der Vox-Show dabei.

Im Gespräch mit EXPRESS erklärt Tilmann Otto, wie der Musiker eigentlich heißt, warum er erneut mitmacht und warum er erneut mitmachen darf. Außerdem verrät er Privates über die Zusammenarbeit mit seiner Frau und die kommende Einschulung seiner jüngsten Tochter mit Corona-Einschränkungen.

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EXPRESS: Vor vier Jahren warst Du schon mal dabei „Sing meinen Song“ dabei – jetzt als einziger zum 2. Mal als Gast. Warum noch mal?

Gentleman: Ehrlich gesagt, war das ein Bauchding am Ende des Tages. Ich habe die Anfrage bekommen und echt gehadert. Ich dachte, das wäre so schön, dass noch mal zu erleben, es ist ja auch nie dieselbe Sendung. Auf der anderen Seite dachte ich: Nee, dann bin ich der einzige, der zweimal dabei ist. Dann kommen auch viele, die sich einen anderen Künstler wünschen würden. Aber da war das Gefühl: Ich will das machen. Ich habe jetzt ja auch ein Album auf Deutsch draußen, dass durch meine erste Teilnahme angestoßen wurde. Damit kann ich gerade nicht auftreten, deshalb ist es auch eine schöne Art und Weise, das unter die Leute zu bringen.

Du sprichst das Album schon an: Gefühlt hast Du viel produziert in der Corona-Zeit – warst Du besonders kreativ?

In so einem Zeitraum habe ich wirklich so viele Songs wie noch nie gemacht, oder Ideen gesammelt. Ich bin nicht so der Typ, der viel schreibt, wenn er auf Tour ist. Wir waren aber viel auf Tour, deshalb waren immer so drei Jahre zwischen den Alben. Jetzt bin ich jeden Tag zu Hause, habe mein Studio hier. Alle sind immer zu Hause, da haben wir uns viele Ideen hin- und hergeschickt. Das ist der schöne Nebeneffekt daran: Die Kreativität wurde total gefördert.

Deine Frau ist auch Musikerin und gerade zu Hause – schreibt Ihr zusammen?

Ich spiele ihr immer alles von in den verschiedenen Phasen. Sie hat ein gutes Gespür für Musik und singt auch manchmal meine Backings ein. Wir arbeiten viel zusammen. Das macht die Musik auch noch mal etwas persönlicher. Dadurch, dass im Moment so viel passiert, kriegen die Songs auch eine ganz andere Bedeutung. Die Zeit zeigt einfach, wie sehr Musik gebraucht wird, wie wichtig sie ist. Musik kann einem keiner nehmen, man kann sie immer hören.

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Singen 2021 die Songs der anderen: Stefanie Heinzmann, Ian Hooper, Johannes Oerding, Joris, Nura, DJ BoBo, Gentleman

Du bist derzeit in Köln, wie sieht die Lage auf Jamaika aus?

Im Moment bin ich gefühlt so lange hier wie noch nie an einem Stück. Ich habe natürlich viele Bekannte und Freunde auf Jamaika mit denen ich regelmäßig telefoniere. Die sind dort einfach unglaublich lebensbejahend und haben schon unfassbar harte Zeiten durchgemacht. Und das lassen sie sich auch nicht nehmen. Man merkt schon, da ist so eine Zuversicht. Aber natürlich ist es da ganz anders als hier. Wir können es uns erlauben, zu Hause zu bleiben – dort ist die Lage noch dramatischer, als eh schon. Vor allem, was Armut und das Essen-auf-den-Tisch-bringen angeht.

Deine Tochter wird im Sommer eingeschult – machst Du dir Gedanken, wie das abläuft?

Absolut! Das ist eine Zeit, die man nicht rückgängig machen kann. Meine Tochter hat ein Sechstel ihres Lebens in der Pandemie verbracht. Wir haben das Glück, einen Garten zu haben, manch andere haben vielleicht eine Terrasse oder einen Balkon. Aber wir haben vor allem Harmonie. Ich kann mir aber vorstellen, dass es in einer Familie, in der es eh schon Spannungen gibt, auf ganz engem Raum dann auch echt schwierig wird. Es ist schon unfassbar, was wir alle erleben.

Zurück zu „Sing meinen Song“: Du wusstest ja schon in etwa, wie es abläuft – wer hat Dich am meisten überrascht?

Du weißt nicht was passiert, auch wenn du schon mal dabei warst. Das ist nicht das Gleiche. Wir haben es auch wirklich wieder geschafft, geheim zu halten, wer welchen Song performt. Das ist dann absoluter Mindblow. Wenn DJ Bobo dann vor dir steht und einen von deinen Songs spielt… Oder wenn du singst – diese paar Sekunden Ruhe bevor es losgeht. Da fühlt man sich unglaublich lebendig. Jeder Song war eine absolute Überraschung. Wir haben zusammen tierisch gelacht und geweint.

Diesmal wurde in Südafrika statt an der Ostsee gedreht…

Ja, am Anfange dachte ich, man kriegt die Magie an der Ostsee nicht so hin. Dem war aber gar nicht so! Und es war auch wärmer (lacht). In Südafrika ist es ganz schön kalt, wenn die Sonne weg ist. Und wir saßen da alle in unseren Sommer-Klamotten. Jetzt waren wir in einem beheizten Zelt mit Winterklamotten. Es war alles total schön hergerichtet, da haben wir uns echt wohlgefühlt. Und es hat einfach gut getan, mal wieder Musik zu machen, Livemusik zu hören.

Zum Abschluss noch ein Wort zum FC? Wie stehst Du das gerade durch?

Wir sind ja alle ans Leiden gewöhnt. Es gibt immer mal wieder so ne Phase, wo alle euphorisch sind und von der Europa League reden, aber die meiste Zeit ist es doch Abstiegsangst. Trotzdem ist so viel Herz da! Wie so oft heiße es wohl wieder: Zittern bis zuletzt. Immer wenn man denkt, es geht aufwärts, wird es wieder nix. Aber das ist doch auch spannende als immer auf dem zehnten Platz zu landen und nie was mit Abstieg oder Europa zu tun zu haben.