Nicht nur ihr unerwartetes Gesangstalent überraschte die Zuschauer der ProSieben-Show am Dienstagabend. Auch die Tatsache, dass der Sender sich mit ihr ein bekanntes RTL-Gesicht für die eigene Show gekrallt hatte, sorgte bei Zuschauern für Verblüffung.
Schließlich befinden sich die TV-Sender RTL und ProSieben seit Jahrzehnten in einem Kopf-an-Kopf-Rennen um die Aufmerksamkeit der TV-Zuschauer.
„The Masked Singer”: RTL-Gesicht Sonja Zietlow bei ProSieben-Show
Ob Zietlows Auftritt in der ProSieben-Show ihren Kollegen bei RTL sauer aufstieß? Gut möglich. Denn kurz nach Ende der Show am Dienstagabend entbrannte ein heftiger Zoff zwischen den beiden TV-Riesen.
Zunächst wurde ProSieben bei Twitter von zahlreichen Fans für seinen Coup gefeiert. Da konnte auch der Sender selbst sich eine kleine Stichelei gegen RTL nicht verkneifen: „Bei RTL wird sicher gejubelt. Die Kollegen schauen ja mittwochs auch immer ProSieben”, schrieb das Team des Senders.
Hier spielt die TV-Crew offenbar auf die Mittwochabend-Show „Promis unter Palmen“ an, die bei Sat.1 lief. Mit ihr gelang es ProSiebenSat.1 Media SE, eine erfolgreiche Reality-Show à la RTL auf die Beine zu stellen.
„The Masked Singer”: Zoff zwischen RTL und ProSieben
RTL ließ es sich nicht nehmen, zum Gegenangriff auszuholen: „Natürlich schalten wir ein, wenn ihr mal ein funktionierendes Reality-Format habt. wir haben es ja lange genug vorgemacht”, provozierte das Redaktions-Team.
Eine Stichelei, die an dieser Stelle noch nicht beendet war, sondern gleich am nächsten Tag in die nächste Runde ging.
Daraufhin hatten sich die beiden TV-Sender von dem Reality-TV-Star distanziert. Sie versprachen, künftig auf Formate mit dem 41-Jährigen zu verzichten.
Nach „The Masked Singer”: Sender-Zoff geht in die nächste Runde
RTL erlaubte sich jedoch wenig später eine Ausnahme: Das TV-Team lud den Motivations-Coach zur Talk-Show von Marco Schreyl ein – und bot ihm dort eine Plattform, sich für seine Aussagen zu rechtfertigen.
Passend dazu schrieb ProSieben am Mittwoch: „Liebes RTL, ihr wisst, wir haben eine Passion für die Bibel. Nach diesem Auftritt des Herrn Yotta müssen wir doch glatt die Bergpredigt zitieren: ,An ihren Taten sind sie zu erkennen'.”
Ein fieser Seitenhieb, der RTL offenbar gar nicht gefiel. Das Team konterte sichtlich angefressen: „...jetzt lasst doch mal die Kirche im Dorf. Im Talk #MarcoSchreyl sollte Yotta per Schalte zu seinen sexistischen und frauenverachtenden Videos Stellung nehmen. Dazu stehen wir auch. Wir planen sicher keine Formate mit ihm.”
„The Masked Singer”: Sonja Zietlow erklärt Hintergründe ihrer Show-Teilnahme
In Anbetracht des Zoffs, den die beiden TV-Sender in den letzten Tagen in aller Öffentlichkeit austrugen, könnte man glatt meinen, dass es tatsächlich Sonja Zietlows TV-Teilnahme war, die für verhärtete Fronten bei den beiden Konkurrenten gesorgt hatte.
Die Fakten deuten jedoch darauf hin, dass es bereits vorher Spannungen gegeben hatte: Denn RTL hätte die Rate-Show „The Masked Singer” auch gern bei sich im Programm ausgestrahlt. Die TV-Rechte sicherte sich dann aber ProSieben – und landete quotenmäßig einen Hit.
Dass mit Sonja Zietlow jetzt auch noch ein altbekanntes RTL-Gesicht bei der Show dabei war, brachte das Fass dann wohl endgültig zum Überlaufen.
Diese hatte sich, wie sie nun im Gespräch mit „Bild” erklärt, ganz bewusst für die Teilnahme bei „The Masked Singer” entschieden. Sie habe ja keinen Exklusivvertrag mit RTL und trete schon seit Jahren auch bei anderen Sendern auf.
Sonja Zietlow: „Freue mich immer auf Anfragen von allen Sendern”
„Ich arbeite generell für verschiedene Sender. Ich konnte ,Masked Singer' natürlich nicht mit RTL direkt abstimmen, aber das ist kein Problem. Ich freue mich immer auf Anfragen, von allen Sendern”, so die 51-Jährige.
Die Entscheidung, tatsächlich bei der Show mitzumachen, sei ihr dann aber doch schwer gefallen. Das lag aber offenbar an einem ganz anderen Problem: „Ich wollte eigentlich gern im Rateteam sein”, so Zietlow.
Sie fährt fort: „Deshalb dachte ich bei der Anfrage, dass man mich dafür haben wollte. Dass ich singen sollte, habe ich erst für einen Scherz gehalten.”
Nach langem Kopfzerbrechen habe sie sich dann doch für die Teilnahme entschieden. Das habe unter anderem daran gelegen, dass der Kontakt mit dem ProSieben-Team so nett und freundlich gewesen sei. Im Nachhinein sei sie nun „dankbar und froh” über ihre Teilnahme an der Show. (ta)
