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Heftige TV-BeichteMit nur vier Worten bringt ein Kandidat Millionen zum Weinen

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Katy Bähm mit emotionalem Statement bei „Queen of Drags”.

von Martin Gätke (mg)

Köln/Los Angeles – Eine Flut an Tränen – in deutschen Castingshows ist das mittlerweile nichts Besonderes mehr. Sei es wegen Lästereien oder weil das Outfit nicht sitzt.

Doch Tränen aus bitterernsten Gründen, das ist selten: „Queen of Drags“ hat am Donnerstagabend (20.15 Uhr, ProSieben) Tiefgang bewiesen. Die Teilnehmer haben Millionen Zuschauer mit emotionalen Statements bewegt. Und mit wichtigen Botschaften. Eine Dragqueen hat einen besonders bewegenden Ausflug in ihr Leben gemacht.

Alle sechs verbliebenen Teilnehmer haben zu Beginn der Folge die Möglichkeit bekommen, an einem Mikrofon ihre ganz persönliche Geschichte zu erzählen. Vor einem Millionenpublikum.

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Katy Bähm wirbt bei „Queen of Drags” für mehr Respekt. 

Sei es über ihr eigenes Leben, über ihre Motivation, an der Show teilzunehmen – oder über die Vorurteile, auf die sie im Alltag stoßen. Etwa wenn Menschen Probleme mit ihrer Sexualität haben. Die ansonsten sehr schrille, bunte und laute Show schlug plötzlich sehr ernste Töne an. Ohne Maske und ungeschminkt traten die Dragqueens vor die Kamera und erzählten von ihrem harten Kampf um Respekt.

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Die verbleibenden Kandidatinnen: Yoncè Banks, Aria Addams, Vava Vilde, Katy Bähm, Samantha Gold, Catherrine Leclery (v.l.)

„Queen of Drags“: „Niemand sucht sich aus, schwul zu sein”

So sagte etwa Vava Vilde (30) unter Tränen: „Niemand sucht sich aus, schwul zu sein. Wir können anderen Mut machen! Ich gehe hierhin, nicht nur für mich, sondern für eine komplette Community und um Licht auf Themen zu legen, die zu wenig Gehör finden.“ 

Es sei ihr sehr wichtig, „dass wir alle anfangen, uns mehr zu engagieren für die, denen es schlechter geht als uns.“ Dann erklärte sie, wie sehr sie unter dem Outing gelitten hatte: „Seid keine Arschlöcher!“

Auch die Wolfsburgerin Aria Addams schockierte mit ihren Schilderungen: „Uns passieren schlimme Dinge. Freunde sind verprügelt, bespuckt und bedroht worden. Wo ich wohne, könnte ich nie Händchen haltend mit einem Mann durch die Stadt gehen.“ 

„Queen of Drags“: Emotionales Statement von Katy Bähm

Besonders ans Herz aber ging das Statement von Burak Bildik (27) alias „Katy Bähm“. Er erzählte, wie schwer es für ihn ist, in seiner Familie mit muslimisch-türkischen Wurzeln als Dragqueen zu leben. Als schwuler Mann. Er habe sich nicht getraut, sich offiziell zu outen. Zu seinem Vater habe er jahrelang keinen Kontakt mehr gehabt, erklärt er. „Er ignoriert mich.“

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Vor einem Millionenpublikum erklärte der Kandidat mit muslimischen Wurzeln, dass er keinen Kontakt mehr zu seinem Vater hat. 

„Queen of Drags“: Vier Worte, die Millionen rühren – „Papa, ich liebe dich”

Der Berliner richtete sich daraufhin unter Tränen direkt an ihn: „Papa, ich liebe dich.“ Er fuhr fort: „Ich habe dich trotzdem lieb, auch wenn du mich nicht lieb hast. Ich möchte mich bei meiner Schwester entschuldigen, die gemobbt wird wegen ihres schwulen Bruders.“ Dann richtete er sich an die Zuschauer: „An alle Kinder da draußen, die nicht geliebt werden: Ihr seid nicht allein! Wir wollen alle nur akzeptiert werden.“

Worte, die unter die Haut gehen. Da war selbst Heidi Klum geschockt. Sie erklärte nach den Statements, dass sie gar nicht geglaubt hatte, wie viel Schlimmes die Dragqueens in Deutschland erleiden mussten. „Es schockiert mich. Die Gesellschaft muss toleranter werden.“ Die Show „Queen of Drags“ jedenfalls hat nun einen riesigen Beitrag dafür geleistet. Conchita Wurst: „Dass wir diesen Dialog starten in einer Fernsehshow, ist bahnbrechend.“ 

Aber weil es eben eine Casting-Show ist musste trotzdem jemand am Ende gehen. Diesmal war es leider genau die Drag Queen, die die meisten Tränen vergossen hatte: Katy Bähm.