„Seit 5.30 Uhr bin ich hier auf den Beinen“ - und das, obwohl der gestrige „Dinner“-Abend für Liv ganz schön lange ging. Trotzdem kämpft sich die Hannoveranerin an Tag 4 routiniert durch die Vorbereitungen, kommt dabei jedoch ganz schön ins Schwitzen ...
„Perfektes Dinner“Gastgeberin resigniert: „Hab gar keine Lust mehr zu kochen“
„Ich versuche mich am Blätterteig“, macht Liv (25) heute alles selbst. „Wenn es so ein Hauptbestandteil im Nachtisch ist, ist es schon angemessen beim 'perfekten Dinner'.“ Dafür bringt die Sozialwissenschaftsstudentin ein großes Opfer: „Ich mag das gar nicht, so Teig an den Händen.“
Während des Knetens und Ausrollens erzählt Liv vom gemeinsamen „Dinner“-Schauen mit ihrer Oma. Als Liv per Telefon von ihrer Teilnahme an der Hannover-Woche erfuhr, saß sie sogar bei Oma auf dem Sofa: „Sie war live mit dabei, wie ich die Zusage bekommen habe.“
Gabriela vom Ziegenkäse „angenehm überrascht“
Plötzlich rumpelt es in der Mikrowelle. „Ich und Butter, wir lieben uns“, wischt Liv das Fett aus dem Gerät. Eine Panne kommt selten allein: Die Schüssel mit der geschmolzenen Butter rutscht ihr aus der Hand und direkt in die Teigschüssel. Der Rest der Vorbereitungen für ihr Drei-Gänge-Menü läuft dann zum Glück reibungslos. Es gibt:
Vorspeise: Ziegenkäse / Pfirsich / Rucola / Granatapfel / Crumble Hauptspeise: Steinbeißer / Risotto / Spargel / Parmesan Nachspeise: Mille-feuille / Pistazie / Beeren
Claudia (39) überrascht Livs völlige Entspanntheit bei der Begrüßung: „Ich dachte, ich komme zu einer Freundin, die macht uns gleich einen Sekt auf und dann haben wir einen schönen Abend.“ Statt Sekt gibt es jedoch Gin Basil Smash.
Als Vorspeise stehen Rucolasalat mit Granatapfeldressing, Pfirsich-Carpaccio, Ziegenkäse und Honig-Speck-Rosmarin-Crumble auf dem Plan. Claudia gefällt die Komposition: „Perfekt abgestimmt.“
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Gabriela (61) wagt sich zum ersten Mal an Ziegenkäse: „Ich war angenehm überrascht.“ Verschwitzt fächelt sich Liv kühle Luft zu und seufzt am Tisch: „Ich hab auch gar keine Lust mehr zu kochen jetzt.“
Aber hilft ja nichts, sie muss zurück an den warmen Herd, um Safran-Risotto, Steinbeißer-Filet mit Parmesankruste und grünen Spargel zuzubereiten. Die Wahl des Fisches birgt ein gewisses Risiko: „Den habe ich tatsächlich noch nicht vorher probiert. Aber ich habe einfach der Verkäuferin da blind vertraut.“
Durch das Risotto kommt Liv kaum dazu, andere Dinge parallel zu machen - kurz bricht Hektik am Herd aus. „Für mich war das Risotto das Highlight“, hat sich für Gabriela der Stress in der Küche mit dem ständigen Umrühren gelohnt. „Risotto ist mein Leibgericht“, gesteht Liv, dass sie das öfter und frei nach Gefühl zubereitet.
Viel Butter - aber auch Himbeeren
Fehlen nur noch die Blätterteig-Törtchen mit Pistazien-Creme und Himbeeren, dazu ein Himbeer-Sorbet. Gabriela hakt nach: „Wie viel Butter ist da jetzt drin?“ Liv überlegt: „Im Teig sind, ich glaube 450 Gramm, in der Creme sind noch mal eine Packung ... aber ich habe ja auch noch Himbeeren drauf.“ Die Gäste löffeln das Törtchen weg. Claudia honoriert den Blätterteig-Aufwand, ebenso wie Gabriela: „Es war schön knackig.“
„Ich fühle mich erleichtert“, freut sich Liv, ihr Dinner gut über die Bühne gebracht zu haben. „Wenn wir uns privat alle treffen würden, würde ich sagen: Liv, du hast absolut abgeliefert, es war heute ein wunderschöner Abend, du kriegst von mir 1000 Punkte“, allerdings bewertet Claudia ja den Koch-Wettbewerb - und da fehlt ihr ein bisschen „Raffinesse“. Trotzdem übernimmt Liv mit 34 Punkten vorerst die Führung. (tsch)