RTL-ReportageNazan Eckes besucht Flüchtlingscamp – die Zuschauer reagieren heftig

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Nazan Eckes mit Kindern im Flüchtlingscamp Moria auf Lesbos.

von Volker Reinert (rein)

Lesbos – Nazan Eckes (43) , die seit Kurzem die neue „Extra-Das RTL-Magazin“ Moderatorin ist (hier lesen Sie mehr), besuchte das Flüchtlingscamp Moria auf Lesbos und hat ihre Eindrücke in einer Reportage geschildert, die in der „Extra“-Ausgabe am 9. März gezeigt wurde.

Nun bekommen die Moderatorin und RTL einen Shitstorm in den sozialen Netzwerken...

Doch was ist der Grund?

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Nazan Eckes: „Ich möchte mir unbedingt selbst ein Bild davon machen“

Die Moderatorin hat vor ihrem Besuch auf der griechischen Insel Lesbos, wie sie zugibt, direkt an die Flüchtlingskrise im Jahr 2015 denken müssen, als sie die neuen Bilder der Schutzsuchenden in den Medien gesehen hat.

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Daraufhin wollte Eckes sich selbst ein Bild von der Situation vor Ort machen und mit den Leuten, die geflohen und auf Lesbos gestrandet sind, sprechen.

Auch wollte sie deswegen live dabei sein, um zu sehen, wie die Menschen ihren Alltag im Flüchtlingscamp verbringen und „wie die Menschen hier zurechtkommen“, so Eckes.

Nazan Eckes: Bei alltäglichen Dingen mit dabei

So kam es dazu, dass die Moderatorin bei scheinbar alltäglichen Dingen im Camp mit dabei war.

Zwischen Brot backen, Wäsche waschen, Wäsche aufhängen auf Maschendrahtzäunen und dem provisorischen Schulunterricht der Kinder.

Nazan Eckes: Beeindruckt von der guten Laune der Kinder

Besonders beeindruckend war für Eckes die Tatsache, dass die Kinder im Flüchtlingscamp so positiv eingestellt sind – trotz der unmenschlichen Bedingungen.

So sagt die Moderatorin in ihrer RTL-Reportage:

Mit katastrophalen Zuständen meint Nazan Eckes die Unterkünfte der Leute im Camp. 

So sei alles sehr provisorisch gehalten und es seien auch viele Leute im Camp, die zum Teil schon sehr lange in ihren Notunterkünften leben.

Auch der Müll bereitet den Menschen im Camp enorme Probleme, denn: Eine Müllabfuhr gibt es im Flüchtlingslager nicht.

Nazan Eckes: Wie geht es den Menschen im Camp?

Im Gespräch mit einem medizinischen Helfer vor Ort hat Nazan Eckes Hintergründe über die beschwerliche Reise der Schutzsuchenden bis nach Lesbos erfahren. So sagte der Helfer:

Auch hat die „Extra“-Moderatorin mit Frauen im Camp gesprochen. Diese haben Eckes ihre Beweggründe erzählt. 

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Die Frauen sind aus den Kriegsgebieten geflohen, da es im dortigen Krieg zu bedrohlich für ihre Familie war und stattdessen hätten sie den langen und gefährlichen Weg mit Hilfe eines Bootes auf sich genommen. 

Nazan Eckes: Wie reagieren die Einheimischen auf die Geflüchteten?

Die Tatsache der Ausnahmesituation im Flüchtlingscamp begründet der medizinische Helfer damit, dass das „soziale System die (Ausnahmesituation, Anm. d. Red.) so nicht tragen kann.“

Die Bewohner der Insel Lesbos hätten aber alles dafür gegeben, den Flüchtlingen anfangs zu helfen und waren stets positiv auf sie eingestellt.

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Leider wurden die Helfer „bis jetzt aber einfach komplett alleine gelassen“, so der Eindruck des medizinischen Helfers im Camp.

Dies sei der Grund warum die Bewohner der griechischen Insel mittlerweile frustriert sind, da die nötige Hilfe der Regierung nicht gegeben sei. Auch die medizinischen Helfer haben bereits Anfeindungen erfahren.

Nazan Eckes: Im Gespräch mit einem weiteren Helfer

Im weiteren Verlauf der Reportage hat die Moderatorin einen weiteren Helfer im Camp interviewt. So hat dieser erklärt, dass er geschockt sei, inwieweit sich die Situation mittlerweile zum Negativen verändert habe. 

Am Ende der Reportage sagt er:

Nazan Eckes und RTL: Shitstorm gegen Menschlichkeit?

Pünktlich zur Ausstrahlung der „Extra“-Ausgabe vom 9. März hatte RTL einen kurzen Videoclip auf Facebook und Instagram geteilt. Auch Nazan Eckes teilte zwei Clips, sowie mehrere Fotos von sich mit Flüchtlingskindern auf Instagram.

Nun erfahren sowohl der Sender als auch Nazan Eckes nicht nur Zustimmung für ihren Besuch im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos.

Auf der einen Seite erfährt Nazan Eckes sehr viel Zustimmung. So sind auf ihrem Instagram-Profil etwa folgende Kommentare unter ihrem Post zu lesen:

RTL hat auf seiner Facebook-Seite allerdings einen Shitstorm erfahren. Dort häufen sich negative Stimmen zur Reportage:

RTL: Menschlichkeit als Hashtag

Auf dem Instgram-Profil von RTL hat der Sender die Nazan-Eckes-Reportage mit dem Hashtag #menschlichkeit versehen. Viele User scheinen diesen Aspekt mit ihren Aussagen in den sozialen Netzwerken allerdings zu vergessen...