Tochter Dakota zu Liebe„50 Shades of Grey“-Verbot für „Miami Vice“-Star Don Johnson

Los Angeles – Die letzte Folge von „Miami Vice” liegt über 25 Jahre zurück, doch irgendwie erwartet man bei Don Johnson (67), dass er ein pastellfarbenes T-Shirt zum lässigen Leinenanzug trägt.

Als wir ihn zum Interview im Four Seasons Hotel von Beverly Hills treffen, erinnert immerhin noch ein modischer Akzent an seine große Vergangenheit als Action-Held: Sein rosa Einstecktuch im zwar taillierten, aber traditionellen Anzug.

Lesen Sie hier welcher „Miami Vice“-Star inzwischen Vater von elf Kindern ist!

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Johnson: Ich trage von Kopf bis Fuß Dior.  (Da bricht der alte, jugendliche Humor durch). Eigentlich sollte auf meiner Stirn 'Dior' stehen, grinst der 67-Jährige.

Ja, er ist im Rentenalter, aber man sieht es ihm nicht an.

Man könnte Sie für 20 Jahre jünger halten. Was ist Ihr Jungbrunnen?

Johnson: Ich habe eine fantastische Frau, die 18 Jahre jünger ist als ich. Ich muss ja mit ihr mithalten. Scheinbar mache ich das aber ganz gut. Sie beschwert sich zumindest nicht. Ich halte mich fit, auch mit Hilfe meiner drei jungen Kids. Sie sollten mal meine Tochter Grace sehen. Die könnte mal eine Miss-Wahl gewinnen. Sie ist 17, 1,80 Meter groß und sieht umwerfend aus.

Da werden es eine Menge Boys auf Grace abgesehen haben... 

Johnson: Ich bin mir darüber im Klaren, dass ich da sehr wenig Kontrolle ausüben kann. Ich denke, dass man seinen Kindern einfach nur vorleben kann, was Integrität und Selbstbewusstsein ist. Wenn Eltern ihnen nicht zuhören, vor ihnen lügen und schummeln, dann dürfen sie sich nicht wundern, wenn die Kids schlechte Entscheidungen treffen.

Sie haben also gar keinen Einfluss auf Grace?

Johnson: Wenn es hochkommt, hört sie 10 Prozent der Zeit auf mich. Trotzdem kann ich es mir natürlich nicht verkneifen, bei einigen der jungen Herren anzumerken, dass ich kein großer Fan bin (lacht).

Wie schwierig war es eigentlich für Sie als Vater, sich die „50 Shades of Grey“-Filme mit Dakota anzuschauen?

Johnson: So schwierig, dass ich keinen davon gesehen habe. Ich habe das mit ihr von vorneherein so abgemacht. Es gibt einige Bilder von deiner Tochter, die du als Vater nicht im Kopf haben willst. Sie hat das natürlich verstanden und sagt auch, dass es die richtige Entscheidung war.

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Holt sich Dakota Karriere-Rat bei Daddy?

Johnson: Sie fragt mich oft um meine Meinung. Ob ich allerdings am Ende wirklich Einfluss auf ihre Entscheidung habe, ist eine ganz andere Sache. Sie hat sich einen eigenen Pfad gesucht im Leben und ich bin sehr stolz auf sie. Sie ist eine Powerfrau mit tollen Instinkten für ihre Karriere und ich respektiere das. Ich unterstütze sie, wo ich kann und sie tut dasselbe bei mir.

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Die Serie „Nash Bridges“ war nach „Miami Vice“ ihr Anschlusserfolg. Doch dann kamen für Sie Jahre der Dürre in Hollywood. Wie sind sie damit fertig geworden?

Johnson: So ist das nun mal im Showbusiness. Es ist nicht immer nur alles Sonnenbrille tragen und Autogramme schreiben. Ich kann nur sagen, dass ich richtig Glück gehabt habe. Ich bin jetzt schon über 40 Jahre im Geschäft und natürlich gab es Höhen und Tiefen – so wie im wahren Leben. Das Wichtige ist, dass man während der schwierigen Zeiten gutes Lesematerial hat und eine tolle Partnerin. In der Hinsicht ist meine Frau Kelley einfach die Allerbeste. Überhaupt sind Tiefen der Weg, wie man Erleuchtung findet.

Können Sie uns erleuchten, was Sie damit meinen?

Johnson: Man muss hart kämpfen, um den richtigen Weg zu finden. Buddha sagt, du findest die Perle der Erleuchtung nicht einfach nur am Strand herumliegen. Um die Perle zu finden, musst du Zehntausende von Austern knacken, dir deine Fingerknöchel blutig schaben, dir die Nägel abbrechen. Du musst frustriert und wütend sein, bis du irgendwann deinen inneren Ärger satt hast. Weil du realisierst, dass du dir damit nur selbst weh tust. Und dann lässt du all das Dunkle aus dir raus. 

Und das hilft auch im Filmgeschäft?

Johnson: Was insbesondere hilft ist, dass man immer eine positive Einstellung bewahrt und ständig an sich als Schauspieler arbeitet. Du musst dich immer auf neue Sachen vorbereiten und deine Talent-Palette erweitern. Wissen Sie, dass ich nach „Miami Vice“ in New York Schauspielunterricht mit Nachwuchskollegen genommen habe? Ich wollte einfach meine alte Liebe für meinen Beruf wieder entdecken.

„Miami Vice“ hat Sie in den 80ern zur Fashion-Ikone gemacht. Wie ist Ihr Modeverständnis?

Johnson (lacht): Ich bin froh eine Frau zu haben, die ein gutes Auge für Fashion hat. Sie passt auf mich auf und legt mir das richtige raus. Sonst wäre ich womöglich heute in meinem Pyjama erschienen.

Abgesehen von der Garderoben-Hilfe – was macht Kelley so perfekt für Sie?

Johnson: Sie ist einfach meine beste Freundin. Wir mögen oft dasselbe und machen fast alles zusammen. Selbst unsere Streits sind einfach nur witzig, weil wir uns bei unserem Argumenten ständig im Kreis drehen und dann am Ende immer einen Waffenstillstand beschließen. Für Außenstehende ist das eine echte Comedy-Show.

Sie hatten auch mal ein vielversprechende Musikkarriere...

Johnson: Ja für ein paar Minuten (grinst). Ich habe schon immer Musik geliebt und das Songschreiben. Das Highlight meiner Karriere war, als ich mal mit Barbra Streisand einen Song aufgenommen habe und die Allman Brothers Band Lieder von mir gespielt haben. Am Ende habe ich aber eingesehen, dass ich einfach keine Zeit habe, um ein ernsthafter Musiker zu sein. Da muss man auf Tournee gehen und hart an neuen Alben arbeitet. Die Schauspielerei hatte einfach für mich Priorität und Musik ist mein Hobby.

Sie sind schon vor Jahren aus Los Angeles weggezogen. Warum?

Johnson: Ich wollte, dass meine Kinder weit weg von Hollywood groß werden. Dass sie in einer ganz normalen Familie aufwachsen. Wir wohnen in Santa Barbara. Da ist es wunderschön. 

Sie haben mal einen „Golden Globe“ als bester Hauptdarsteller in einer Serie – es war natürlich „Miami Vice“ – gewonnen. Wo steht der bei Ihnen zu Hause?

Johnson: Nirgendwo. Es hängen auch keine Filmposter an der Wand. Meine Kinder sollen nicht in einem Showbusiness-Schrein ihres Vaters aufwachsen.

Wenn Sie auf Ihr Leben zurückblicken, was ist Ihnen, außer Familie, immer besonders wichtig gewesen?

Johnson: Dass ich immer viel Liebe und guten Willen von anderen Menschen gespürt habe. Ich hoffe, man sagt von mir einmal, dass ich das anderen auch gegeben habe.

Dazu würde die Frage passen, was mal auf Ihrem Grabstein stehen soll...

Johnson (lacht)Oh Gott, darüber habe ich noch gar nie nachgedacht. Vielleicht „Ich war hier und ich hatte eine großartige Zeit“.

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