„The Masked Singer“Demaskiertes Schwein ist mit eigener Leistung extrem zufrieden

Köln – Sie ist definitiv kein Kind von Traurigkeit: Obwohl Katrin Müller-Hohenstein als erste Kandidatin die aktuelle Staffel von „The Masked Singer“ verlassen musste, zeigt sich die 55-Jährige hochzufrieden: „Das war für mich ein Ritterschlag“, sagt sie im Interview.

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Für Sportfans ist sie eine Legende, für andere scheinbar unbekannt: Mit ihrem Auftritt in der vierten Staffel von „The Masked Singer“ hat Katrin Müller-Hohenstein manchen ProSieben-Zuschauer verwirrt. Vor allem in den Sozialen Medien gaben viele an, die 55-jährige ZDF-Sportmoderatorin nicht zu kennen.

„The Masked Singer“: Kathrin Müller Hohenstein sieht Teilnahme als „Ritterschlag“

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Müller-Hohenstein selbst scheint diese Tatsache nicht zu stören. Im Interview plaudert sie munter über diese wohl einmalige Erfahrung und ihre persönlichen Marotten, an denen man sie hätte erkennen können.

Ihre Demaskierung bei „The Masked Singer“ war für die meisten Zuschauer eine echte Überraschung. An welchen Indizien hätte man Sie denn erkennen können?

Katrin Müller-Hohenstein (überlegt): Das ist mal eine echt coole Frage. Woran hätte man mich erkennen können? Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich war mir vorher tatsächlich ziemlich sicher, dass sie mich nicht erkennen würden. Ich glaube, dass das Rateteam oder auch der Zuschauer nicht damit rechnet, dass irgendein Sportmoderator vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen da auf einmal auftaucht, obwohl mit Matthias Opdenhövel einer meiner Kollegen sogar moderiert. Vielleicht hätte man mich an dem leicht-zappeligen und an dem Spaß, den ich hatte, erkennen können. Ich hatte wirklich großen Spaß!

Das heißt, Sie haben die Teilnahme nicht bereut?

Sind Sie verrückt? Das war für mich ein Ritterschlag! Das war für mich die Erfüllung eines großen Traumes, den ich vorher vielleicht nie so formuliert hätte. Das Leben ist ein einziges großes Abenteuer und das ist jetzt ein weiteres, das dazugekommen ist. Ich finde, man muss sich hin und wieder mal etwas trauen und etwas Ungewöhnliches machen. Dann bleibt das Leben spannend.

Mussten Sie denn lange darüber nachdenken, als die Anfrage kam?

Nein! Ich habe nicht eine Sekunde darüber nachgedacht, sondern sofort gesagt: „Das mache ich!“ Erst danach habe ich dann darüber nachgedacht, ob ich denn überhaupt auch singen kann (lacht). Aber dann hieß es ja, wir bekommen auch einen Vocal-Coach zur Seite gestellt, der einem ein bisschen hilft, und der hat mir tatsächlich sehr geholfen.

Im Nachgespräch erzählten Sie von Ihren schlechten Erfahrungen mit Gesangsauftritten als Kind. Ist diese Angst denn inzwischen verschwunden?

Nein, Angst hatte ich nie! Ich habe sehr früh klassische Gitarre gelernt. Und zur Weihnachtszeit habe ich mit der Gitarre gesungen. Dann hieß es immer: „Ach Gott, wie süß!“ Ich wollte aber als Kind gar nicht so süß sein (lacht). Deswegen habe ich dann irgendwann aufgehört, mit der Gitarre jemandem etwas vorzusingen. Auch meine musikalische Karriere habe ich nie weiterverfolgt. Das war jetzt so eine Gelegenheit, das doch mal wieder zu probieren.

Und wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Leistung im Nachhinein?

Ich bin extrem zufrieden. Ich habe genau das gemacht, was ich kann. Und ich habe genau das gemacht, was mir Spaß macht. Ich habe immer nur den Ehrgeiz, mit mir selber zufrieden zu sein. Ich muss eigentlich überhaupt nicht die Erste sein.

Vor allem das Rateteam hat im Vorfeld einige Namen großer Schauspieler wie Senta Berger oder Iris Berben genannt. Wie fühlt es sich an, mit derartigen Größen verwechselt zu werden?

Das war ja dann der nächste Ritterschlag nach der Frage, ob ich denn überhaupt mitmachen möchte. Da ist mir ganz schön die Kinnlade heruntergefallen. Senta Berger ist für mich einfach die Allergrößte! Ich finde die Frau so toll! Und dann auch noch Maria Furtwängler und Iris Berben hinterher - also besser geht's nicht. (lacht)

Was schätzen Sie denn an Senta Berger so sehr?

Sie hat eine Wahnsinnsausstrahlung! Sie strahlt, sie ist schön - wobei ich das schon wieder hasse, dass ich das sage, weil eine Frau nicht unbedingt schön sein muss. Aber Senta Berger ist auch innerlich schön, und das ist viel wichtiger als alles andere. Sie hat einfach eine irre Aura! Ich hatte das Glück, dass ich ihr ein paar Mal begegnet bin, und jedes Mal habe ich mir gedacht: „Boah, was für eine tolle Frau!“ Und sie ist eine super Schauspielerin!

Haben Sie selbst denn auch Schauspielerfahrung?

Nein!

Überhaupt nicht? Dann Hut ab, weil Ihre Performance auf der Bühne doch sehr überzeugend war.

Es hat mir einfach Spaß gemacht! Man hat mir gesagt: „Bleib in der Schweinerolle!“ Und das habe gemacht: Ich habe geputzt, ich war beleidigt und ich habe Menschen ignoriert. Das kann ich ganz gut (lacht).

Was hatte es mit dem Putzfimmel auf sich? Ist das eine persönliche Angewohnheit von Ihnen?

Nein, einen Putzfimmel habe ich nicht. Aber ich bin trotzdem ein sehr ordentlicher Mensch: Ich sortiere gerne Dinge, stelle sie gerade hin. Weiß auch, dass manches in einer rechtwinkligen Anordnung schöner aussieht, als wenn es einfach nur kreuz und quer steht. Also ich würde jetzt nicht sagen, dass ich da einen Knall habe, aber ich habe es gerne aufgeräumt.

Also daran hätte man Sie in den Indizienfilmen doch erkennen können...

Daran ja, aber das Schwein hat ja eigentlich einen Sauberkeitsfimmel. Ich laufe jetzt nicht den ganzen Tag mit dem Schrubber in der Wohnung rum - da muss ich Sie enttäuschen.

Im Netz haben sich viele Zuschauer darüber ausgelassen, Sie nicht zu kennen. Sind Sie darüber enttäuscht, oder lachen Sie sich eher ins Fäustchen?

Das habe ich gar nicht gelesen. Dann gucken die vielleicht kein Fußball oder keinen Sport. Ich moderiere seit 17 Jahren beim ZDF. Trotzdem wird es immer Menschen geben, die sagen: „Ich kenn die nicht!“ Genauso wie ich viele Influencer und YouTuber nicht kenne - das ist überhaupt kein Problem!

Hat es vielleicht auch damit zu tun, dass Sie, wie Sie vorher sagten, vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen kommen und bei ProSieben jetzt auf eine andere Zielgruppe treffen?

Vielleicht ist es ein anderes Zielpublikum. Das kann schon sein. Aber das ist ja auch völlig normal.

Auch wenn es nach einer Folge schwierig ist: Haben Sie eine Vermutung, wer unter den verbleibenden Masken stecken könnte?

Ja, ich bin mir zwei, drei Masken sogar ziemlich sicher, aber ich sage es Ihnen nicht (lacht). Das wäre ja doof! Da muss jeder für sich selber raten. Ich bin da kein Spielverderber.

Das heißt, Sie werden die Sendung weiterhin verfolgen?

Ja, klar. Das habe ich vorher ja auch schon gemacht.

Was gefällt Ihnen denn so sehr an dem Format?

Ich finde es einfach spannend, Menschen mal in völlig anderen Rollen zu erleben. Deswegen finde ich es auch viel spannender, wenn unter der Maske kein professioneller Sänger steckt. Und natürlich macht das Mitraten einen großen Reiz aus. Oft denkt man sich ja: Boah, die Stimme kenne ich, die Stimme kenne ich, die Stimme kenne ich ... Aber am Ende kommt man trotzdem nicht drauf!

Könnten Sie sich denn auch vorstellen, einmal im Rateteam zu sitzen?

Nein. Das glaube ich nicht, weil es das aktuelle Rateteam herausragend macht. Ich mache dann lieber wieder ein bisschen Sport. (tsch)