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Neue Doku bei NetflixFall Maddie McCann: Ermittler hatte ausgerechnet ihn im Visier

Maddie McCann

2007 verschwand die kleine Maddie im Alter von drei Jahren spurlos.

von Stefanie Puk (puk)

London – Maddie McCann war drei Jahre alt, als sie in einer Nacht im Mai 2007 aus einer Ferienwohnung in Portugal spurlos verschwand.

Seitdem suchen Kate und Gerry McCann (beide 50 Jahre alt) unermüdlich nach ihrer Tochter. Sie wollen die Hoffnung nicht aufgeben. Maddies Vater und ein Ermittler sind sogar davon überzeugt, dass das Mädchen noch lebt − irgendwo in Portugal.

Aber wie lange geht die Suche nach Maddie noch weiter? In den fast zwölf Jahren seit ihrem Verschwinden wurden mehr als 11,75 Millionen Pfund Sterling in die Suche nach ihr investiert (u.a. Spendengelder). Doch bis heute gibt es keinen entschiedenen Hinweis im Fall Maddie McCann.

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Sollte Maddie noch leben, wäre sie mittlerweile ein Teenager. Und noch immer fragen sich Menschen auf der ganzen Welt: Was geschah mit Maddie McCann im Mai 2007?

Vermisste Maddie McCann: Eltern wollen nichts mit Netflix-Film zu tun haben

Nun hat Netflix einen Dokumentarfilm zu dem mysteriösen Vermisstenfall gedreht und am 15. März auf der Plattform veröffentlicht. Laut der britischen Zeitung „Daily Mail“ hat sich der Steaming-Gigant die Produktion rund 23 Millionen Euro kosten lassen. Im Film kommen Ermittler und Freude der Familie McCann zu Wort. 

Die Reaktion von Maddies Eltern hingegen überrascht: „Wir wollen damit nichts zu tun haben“, ließ ein Sprecher der McCanns ausrichten.

Netflix ist sich dennoch sicher, auch ohne Mitwirkung der McCanns „fesselnde“ Interviews mit Personen, die der Untersuchung nahe stehen, zeigen zu können. 

Leitender Ermittler hatte Maddies Vater in Verdacht

Auch, was einer der leitenden britischen Ermittler in der Doku erzählt, dürfte eventuell neu sein für die McCanns.

Denn Jim Gamble erzählt, dass er selbst den Vater von Maddie in Verdacht hatte. Aus dem Grund habe er ihn dazu gebracht, dem vermeintlichen Entführer seiner Tochter einen Brief zu schreiben, in dem er um die Freilassung des Mädchens bittet.

Es sollte dazu führen, dass Gerry McCann zur Besinnung kommt und eine Beteiligung am Verbrechen zugibt. „Ich habe eigentlich mit Gerry geredet. Ich glaube, es war der einzige Weg, um diese Nachricht und den Gedanken rüber zu bringen", sagt Gamble. „Falls etwas passiert ist, falls es ein Fehler war, ist es nie zu spät, es zuzugeben und zu stoppen."

Seine Erfahrungen als Ermittler seien Schuld daran gewesen, dass er den Vater des Kindes verdächtigt hatte. Er sagt: „Statistisch ist es wahrscheinlich, dass die Eltern oder jemand aus der näheren Umgebung schuldig ist."

Heute denkt er allerdings anders über den Fall und ist davon überzeugt, dass die Eltern nichts mit dem Verschwinden von Maddie zutun haben.

Der Fall Maddie McCann

Das Verschwinden der dreijährigen Britin Madeleine McCann im Mai 2007 in Portugal zählt zu einem der Aufsehen erregendsten Fälle weltweit. Die Eltern haben bis heute die Hoffnung nicht aufgegeben, ihr Kind wiederzufinden.

3. Mai 2007: Kurz vor ihrem vierten Geburtstag verschwindet Maddie aus einer Ferienanlage an der portugiesischen Algarve-Küste. Madeleines Mutter fleht im Fernsehen mögliche Entführer an, das Kind freizulassen. Fotos des blonden Mädchens gehen um die Welt.

September 2007: Die Eltern gelten zu diesem Zeitpunkt als Verdächtige. Medien berichten, die Polizei gehe von einem Unglücksfall aus - die Eltern hätten die Leiche verschwinden lassen.

Juli 2008: Die portugiesische Polizei stellt die Ermittlungen ohne Ergebnis ein. Für ein Verbrechen gebe es keine Beweise. Januar 2009: Ein Team ehemaliger Fahnder von Scotland Yard hat sich nach britischen Medienberichten im Auftrag der Eltern auf die Suche nach Madeleine gemacht. Ein Geschäftsmann finanziere die Aktion.

Mai 2009: Zwei Jahre nach Maddies Verschwinden flehen die Eltern mögliche Entführer erneut an, ihre Tochter freizulassen. Sie nutzen dazu ein Gespräch mit US-Talkmasterin Oprah Winfrey, das Millionen Zuschauer sehen.

März 2011: Madeleines Eltern protestieren vergeblich gegen den Verkauf eines Buches, das der portugiesische Ex-Chefermittler Gonçalo Amaral über den Fall geschrieben hat. Er vertritt die These, das Kind sei bereits im Urlaubshotel der Familie gestorben und nicht entführt worden. Die Eltern hätten mit dem Verschwinden zu tun, schreibt Amaral.

Mai 2011: Die Mutter, Kate McCann, veröffentlicht ein Buch mit ihrer Version der Geschichte. Die Ermittlungsakten würden erneut überprüft, kündigt der damalige britische Premierminister David Cameron an.

April 2012: Laut britischer Polizei ist Maddie möglicherweise noch am Leben. Es gebe Anhaltspunkte für Ermittlungslücken.

Oktober 2013: Die portugiesischen Behörden nehmen die Ermittlungen wieder auf, da es neue Indizien gebe.

Juni 2014: Eine erneute Suche nach Spuren des verschwundenen Mädchens auf drei Brachflächen in der Nähe der portugiesischen Ferienanlage bringt keine Hinweise.

April 2017: Die britische Polizei hat die Hoffnung auf eine Lösung des Falls nicht aufgegeben. Vier Beamte seien weiter mit einer kleinen Zahl von entscheidenden Ermittlungssträngen» befasst, teilt Scotland Yard mit. Maddies Eltern sagen in einem Interview mit der BBC, sie würden weiterhin alles tun, um ihre Tochter zu finden.

(sp/sch)