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Darf er das?Kölner „Lindenstraße“-Star bestattete Fehlgeburt im Rhein

von Simon Küpper (sku)

Köln – Es ist wohl einer der niederschmetternsten Momente, die ein Paar durchmachen muss. Eine Fehlgeburt. Nach der Freude über ein neues Leben und auf das Kind trifft einen die Trauer über den Verlust knüppelhart. 

„Lindenstraße“-Schauspieler Moritz A. Sachs (41) und seine Frau Sabine Lindlar (43) mussten diesen Horror schon drei Mal durchstehen. 

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„Nach der Fehlgeburt siehst du nur glückliche Pärchen mit Kindern. Die sind überall. Aber in Wahrheit ist es ja nicht mehr als sonst auch. Das normalisiert sich. Was bleibt ist so ein bisschen dieses Leere-Gefühl, da fehlt was“, erzählt Sachs, der viele Jahre die Rolle des Klaus Beimer spielte, gegenüber RTL (siehe Video oben).

Im Dezember 2015 bekommt das Paar die Schocknachricht: Das Herz ihres zwölf Wochen alten Babys hörte auf zu schlagen. Die beiden bestatten es im Rhein.

„Am nächsten Morgen dachten wir: Was machen wir denn jetzt? Klo runterspülen geht nicht, Mülleimer fanden wir auch irgendwie nicht akzeptabel. Und da wir nun mal am Rhein wohnen und dachten, hier kommt man immer mal wieder vorbei, fanden wir da eigentlich ne gute Lösung“, erzählt der Schauspieler.

In NRW dürfen Fehl- und Totgeburten auf Wunsch bestattet werden. Eine Pflicht hierzu besteht nicht. Aber einfach im Rhein?

Fehlgeburt im Rhein bestattet – darf ich das?

EXPRESS fragte bei der Stadt Köln. Dort verweist man auf das „Bestattungsgesetz NRW“. Ein Sprecher erklärt: „Danach müssen Fehlgeburten, Totgeburten, aus Schwangerschaftsabbrüchen stammende Leibesfrüchte sowie (anderweitige) Leichenteile verbrannt werden. Wenn ein Elternteil dies wünscht, sind Fehl- oder Totgeburten oder Leibesfrüchte aus Schwangerschaftsabbrüchen auf einem Friedhof zu bestatten.“

Eine Bestattung im Rhein ist demnach nicht erlaubt. Ganz im Gegenteil. Juristisch betrachtet, handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit.

Der Sprecher weiter: „Diese kann mit bis zu 3.000 Euro geahndet werden kann. In diesem Fall ist es allerdings verjährt.“

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Das schreckliche Erlebnis einer Fehlgeburt sollte sich für Sachs und seine Frau noch zweimal wiederholen. 

„Das erste Mal war natürlich ein großer Schock, aber ich fand es beim dritten Mal fast am schlimmsten. Diese Wiederholung habe ich als so unheimlich unfair empfunden. Und das hat mich doch sehr mitgenommen“, so Sachs.

Die Erfahrungen hätten ihn und seine Frau stärker gemacht, den Kinderwunsch hätten sie noch nicht aufgegeben.

Moritz A. Sachs durchlebte Fehlgeburt am „Lindenstraße“-Set erneut

Für Sachs fast schon traumatisch waren allerdings die Wochen nach der ersten Fehlgeburt am Set der „Lindenstraße“. 

„Am Set wusste niemand davon, entsprechend auch die Drehbuchautoren nicht. Es erwischte mich immer wieder kalt aufs Neue. Meine Frau war schwanger, ich bekam das Drehbuch, wir hatten die Fehlgeburt, wenige Tage später drehte ich das Ganze dann als Klaus“, sagt er, „Bunte“.

Der Drehtag und die Vorbereitungen dazu seien unheimlich belastend gewesen. Er habe immer wieder mit den Tränen gekämpft. „Es war sehr schwer, vor der Kamera genau das zu spielen, was ich auch im wahren Leben durchleiden musste.“

Zunächst hat der 41-Jährige damit „gar nicht“ umgehen können. Trauer zu bewältigen sei schwer gewesen „und ist es auch immer noch“.

Er habe es hinnehmen und hoffen müssen, dass es gefühlsmäßig „irgendwie besser“ werde. „Das wird es auch. Dennoch gibt es Tage, an denen es mich einholt und ich todtraurig bin.“ (sku)