„Er hat mir zu viel zugemutet“Lena spricht über Stefan Raab

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Lena Meyer-Landrut auf der Berlinale 2020.

von Volker Reinert (rein)

Köln – 10 Jahre ist es schon her als Lena Meyer-Landrut mit ihrem Song „Satellite“ den insgesamt zweiten und bisher letzten ESC-Titel für Deutschland gewonnen hat.

Nach Nicole und ihrem Gewinnersong „Ein bisschen Frieden“ aus dem Jahr 1982 hat Lena erst als zweite deutsche Künstlerin den Sieg in die Bundesrepublik geholt.

Lena Meyer-Landrut: Der Anfang ihrer Karriere – Sieg und Titelverteidigung

2010 war IHR Jahr. Angefangen mit dem Sieg der Sendung „Unser Star für Oslo“, der Sendung zum Vorentscheid für den ESC 2010 in Norwegen, bis hin zum größten Erfolg ihrer bis dato kurzen Musikkarriere – dem Gewinn des Eurovision Song Contests 2010.

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Lena Meyer-Landrut hat in kürzester Zeit viel erlebt und das gerade einmal mit ihren damals erst jungen 18 Jahren. Von der Newcomerin zum Superstar.

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Bei der Pressekonferenz nach ihrem ESC-Sieg mit ihrem Entdecker Stefan Raab wurde gleich das nächste Vorhaben festgelegt: Lena tritt 2011 erneut beim ESC – dieses Mal in Düsseldorf – an und versucht ihren Titel zu verteidigen. 

Am Ende hat es zwar „nur“ für den 10. Platz gereicht, aber festhalten konnte man: Lena hat auch mit ihrem zweiten ESC-Auftritt und dem Song „Taken by a stranger“ überzeugt.

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Schaut man sich hingegen die Auftritte der vergangen Jahre an, bei denen die deutschen Teilnehmer fast immer den letzten oder vorletzten Platz belegt haben, ist ein Platz unter den Top 10 als sehr gute Leistung zu beurteilen.

Lena: „Lass dich nicht so verbiegen und unter Druck setzen von der Öffentlichkeit“

Nun gibt Lena im Interview mit „RND“ aber zu: „Ich kann es bis heute nicht richtig begreifen, was mir da passiert ist. Ich fühle mich überfordert, immer noch. Es ist natürlich cool und toll, ich freue mich darüber und ich bin dankbar. Aber manchmal sehe ich diese Bilder und denke: Das kann nicht ich gewesen sein. Es fühlt sich an wie ein anderes Leben.“

Auch gibt Lena weiter zu, dass ihr der Druck nach ihrem ESC-Gewinn zu viel wurde und sie mit dem Hype um ihre Person anders hätte umgehen sollen.

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So hätte sie sich damals geraten: „Geh zum Therapeuten. Und fahre öfter mal nach Hause. Lass dich nicht so verbiegen und unter Druck setzen von der Öffentlichkeit und bei allem, was auf dich einprasselt. Bleib bei deinem ja und bei deinem nein. Ziehe dich mehr zurück und bleib bei dir.“

Lena: „Stefan Raab hat mir zu viel zugemutet“

Lena verdankt ihren ESC-Sieg ihrem damaligen Mentor und Entdecker Stefan Raab. Über ihn und ob sie sich durch ihn damals überfordert gefühlt habe, sagt sie:

„Ja, auf jeden Fall. Aber das soll keine Schuldzuweisung sein, denn ich bin fest davon überzeugt, dass jeder die Verantwortung für sich selber trägt. Und mit Sicherheit habe ich damals signalisiert, dass das alles okay ist.“

Lena Meyer-Landrut: Zweiter ESC-Auftritt hätte nicht sein müssen

Über ihre ESC-Zeit verliert Lena allerdings klare Worte, denn ihr zweiter Auftritt zur Titelverteidigung in Düsseldorf wäre – laut Lena – nicht nötig gewesen.

Lena: „Es hätte einfach nicht sein müssen. Es war nicht schlimm, man kann sicher nicht sagen, dass alles sehr viel besser gewesen wäre, wenn ich darauf verzichtet hätte. Aber hätte es sein müssen? Nein.“

Raab und Lena – Heute noch Kontakt?

Auf die Frage, ob Moderator und Lena-Entdecker Stefan Raab, der mittlerweile in „TV-Rente“ ist, und sie noch Kontakt haben, äußert sich Lena: „Wenig. Wir sehen uns ab und zu in Köln bei irgendwelchen Produktionen. Aber nicht privat.“