Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Die Meinungen zu einem Verkaufsobjekt in der Donnerstagsfolge von „Bares für Rares“ reichten von der wichtigsten Erfindung der Menschheit bis zum Trostpreis. Warum wollten es dennoch alle Händlerinnen und Händler haben?
Tumult bei „Bares für Rares“Händlerinnen und Händler streiten sich um eine Ananas
Händlerin Susanne Steiger war in der neusten Donnerstagsausgabe von „Bares für Rares“ von einem goldenen Objekt so begeistert, dass sie es gar nicht mehr aus der Hand geben wollte. Andere nannten es „Trostpreis“. Und Horst Lichter? Der sprach angesichts ein und desselben Mitbringsels gar von der wichtigsten Erfindung aller Zeiten!
Experte Detlev Kümmel streckte dem Moderator eine goldene Ananas entgegen und fragte feierlich: „Magst du die verliehen haben von mir?“ Der Moderator hätte fast zugepackt, dann aber ließ er die Finger von der zweifelhaften Ehrung: „Ne, ich glaube, das ist nicht gut.“
Horst Lichter spricht von „größter Erfindung der Menschheit“
„Die habt ihr verliehen bekommen?“, fragte Horst Lichter scherzhaft. Das Ehepaar Alexandra und Kai aus Altenbeken dementierte. Stattdessen hatten sie das goldfarbene Mitbringsel auf einem Flohmarkt entdeckt. „Ein Klassiker, den man immer wieder gerne sieht“, stellte Detlev Kümmel fest. Horst Lichter versuchte sich als sein Assistent: „Es ist kein Gold?“ Der echte Experte stimmte zu. Stattdessen war das Innere aus Kunststoff, Kunstharz außen und oben ein Messing-Element.
Neben der ansprechenden Optik hatte das Mitbringsel auch eine Funktion: Es diente als Eiswürfelbehälter. Das Eis sei „wie in einer Thermoskanne geschützt vor äußeren Einflüssen“, erklärte Detlev Kümmel. „Also im Prinzip ist es ein Eiskühler“, fasste Lichter zusammen. Hergestellt wurde die Ananas im Gold-Look in den 1970er Jahren vom Schweizer Unternehmen Freddotherm, welches mit einem Designer kooperierte. Der Experte fand „leichte Beschädigungen“ an der goldenen Lackschicht, mit der das Messing überzogen war.
Moderator Lichter fragte das Ehepaar nach ihrem Wunschpreis. Alexandra und Kai wollten 50 Euro. Auf dem Flohmarkt hatten sie nur 27 Euro bezahlt. War das eine lohnenswerte Investition oder Ramsch? „Der Preis ist völlig falsch“, bedauerte Detlev Kümmel. Eine Finte, denn er meinte es gut: Der Experte taxierte auf bis zu 350 Euro. „Und das ohne Eiswürfel“, scherzte Lichter. „Das ist cool“, kalauerte der Moderator.
Als Horst Lichter und Detlev Kümmel wieder allein im Expertenraum standen, erklärte der Moderator zur Überraschung des Kollegen: „Ich finde ja sowieso, dass die Thermoskanne die größte Erfindung der Menschheit ist.“ „Nicht das Rad?“, hakte Kümmel verblüfft nach. Lichter verneinte: „Wenn du was Heißes rein tust, bleibt es heiß und wenn du was Kaltes reintust, bleibt es kalt. Und jetzt ist die Frage: Woher weiß die Thermoskanne, wann was Warmes oder was Kaltes reinkommt?“ Darauf wusste selbst der Experte nichts zu sagen.
Händler streiten um die goldene Ananas
„Oh, die goldene Ananas!“, begeisterte sich Wolfgang Pauritsch im Händlerraum als Alexandra und Kai ihr Mitbringsel zeigten. Auch Susanne Steiger war entzückt: „Wow, die ist aber schön!“ „Das wird oft nachgemacht, sieht man auch sehr oft in Billigläden“, berichtete Fabian Kahl. Er lobte: „Aber das ist wirklich das Original und der Klassiker und der wird auch gesucht.“
„Echt mega!“, fand auch Susanne Steiger. Die Ananas würde perfekt zu ihrer Einrichtung passen, stellte die Händlerin fest. „Der kann direkt hier stehenbleiben, was hätten Sie denn gerne?“, preschte Steiger vor. Die Kollegen waren überrumpelt. Kai wollte sich nicht in die Karten schauen lassen und forderte stattdessen die Händler auf, den ersten Schritt zu machen. Susanne Steiger startete mit 150 Euro. Sofort entstand ein rasantes Duell mit Fabian Kahl. Die Kollegen beschwerten sich ...
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„Dürfen wir auch mal gucken?“, erkundigte sich Wolfang Pauritsch energisch. „Ich will das auch einmal anfassen“, forderte Jan Cizek. „Zum Gucken musst du sie nicht anfassen“, maulte Susanne Steiger wie ein trotziges Kind. Das Ehepaar freute sich über den Streit der Händler auf Kleinkind-Niveau. „Gib es bitte mal dem Roman“, mahnte Wolfgang Pauritsch die Kollegin wie ein strenger Kindergärtner. „Ja, ist es denn wahr?!“, lamentiere Roman Runkel über die forsche Kollegin.
„Roman, das ist ein Straußenei, ummantelt mit Krokodilleder, in Gold“, veralberte Kahl den Kollegen - und wurde kurz darauf selbst Opfer eines Scherzes: „Es ist auch wie ein Hütchen, guck mal, Fabian“, fand Jan Cizek und hielt eine Hälfte der Ananas über Kahls Kopf. Jan erstand die funktionale Kunst-Ananas für 370 Euro. „Die goldene Ananas geht an Jan“, kalauerte Fabian Kahl. „Dass man sich den Trostpreis kaufen muss, ist echt ein Ding“, schob er nach und brachte die Kollegen zum Lachen.
„Bares für Rares“: Schwestern nehmen Kaminuhr wieder mit nach Hause
Gerlinde aus Bergheim hatte zwei Leuchtreklamen aus den 60er und 70er Jahren dabei, die sie erstand als ihre Stamm-Disco dicht machte. Die heute 72-Jährige wünschte sich 150 Euro. Der Schätzpreis lag bei 400. Jan Cizek erstand die beiden Objekte für 220 Euro.
Eine Kaminuhr von Meissen wollten die Schwestern Christiane und Susanne für 3.500 Euro veräußern. Dr. Bianca Berding taxierte auf 2.600. Fabian Kahl wollte nur 1.500 ausgeben. „2.500 ist unsere Schmerzgrenze“, so die Schwestern. Es kam nicht zum Verkauf.
Burkhard aus Bad Arolsen dachte über die Brosche aus 750er Gold mit Diamanten: „Bevor ich es dem Juwelier verkaufe, wollte ich lieber zu ´Bares für Rares´.“ Bis zu 700 Euro erhoffte er sich. Patrick Lessmann schätzte auf 750 Euro. Susanne Steiger bezahlte 1.150.
Über den Nachtwächter mit Leuchte schwärmte Expertin Dr. Bianca Berding: Das Objekt sei „nicht nur schön anzusehen, sondern macht uns Licht“. Conny und Schwiegersohn Julian erhofften sich bis zu 300 Euro. Schätzpreis: bis zu 400. Roman Runkel bezahlte 300.
Einen Turmalin-Ring aus 585er Gold mit Brillanten hatte Milena aus Wiesbaden mitgebracht. Der Preiswunsch für Omas Schmuck lag bei 400 Euro. Patrick Lessman taxierte auf rund 280. Susanne Steiger war der Ring 370 wert. (tsch)