Mit einem SchweinJoko und Klaas gelingt „brutaler“ Schlag gegen deutsches Fernsehen

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Joko und Klaas haben am Mittwochabend einmal mehr überrascht.

Köln – „Einen wunderschönen guten Abend“, melden sich Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf zu ihren 15 Minuten, dieses Mal aus dem Studio-Technikraum, also dort, wo die Sendung „Joko & Klaas gegen ProSieben“ geschnitten und geplant wird.

Kein Zufall, denn die Örtlichkeit ist Programm, könnte man sagen. „Wir sind in der Gelegenheit, unserem geliebten Sender Flügel zu verleihen“, erklärt Joko Winterscheidt noch ziemlich kryptisch.

Joko und Klaas mit Rundumschlag gegen deutsche Fernsehlandschaft

Was folgt ist ein Rundumschlag gegen die Fernsehlandschaft. Auch der „Heimsender“ von Joko und Klaas, ProSieben, bekommt, wenn auch nicht explizit, sein Fett weg.

Alles zum Thema Joko Winterscheidt

„Wir haben 15 Minuten im Gepäck, die brutal sind“, kündigt Klaas Heufer-Umlauf den folgenden Beitrag an – und übertreibt damit maßlos. Denn ein emotionales, aufrüttelndes Statement, wie in den vergangenen Folgen, wo mal das brennende Flüchtlingslager Moria oder sexualisierte Gewalt gegen Frauen zum Thema gemacht wurden, sucht man am Mittwochabend, 23. September, vergebens.

Stattdessen führt ein Schwein durch den Beitrag – und das ist nicht im übertragenden Sinne gemeint. Tatsächlich ist ein Schwein für den Inhalt der folgenden 15 Minuten verantwortlich.

Warum? Das erklärt Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf natürlich auch. Die großen TV-Sender befinden sich demnach in einem bitteren Kampf, bei dem es ausschließlich um Quoten gehe. „ProSieben macht sich da leider nicht so gut“, sagen die Moderatoren. Jetzt wollen sie sich für ihren Sender einsetzen.

Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf wollen die „Quote steigern“

Aber was könnten die beiden zeigen, um die Quoten zu steigern? „Was ist denn bei Sendungen wie dem ‚Sommmerhaus‘ und so überhaupt nicht zu finden?“, fragt Klaas. Und gibt sofort die Antwort: „Kultur! Und süße kleine Tiere.“

„Wenn man das kombiniert, dann hat man doch ein Programm!“, so die Schlussfolgerung. Obwohl die beiden Moderatoren das voller Überzeugung sagen, so richtig dran glauben kann der Zuschauer dann doch nicht so richtig.

Aber Einspruch kommt natürlich zu spät. Der Beitrag ist schon längst geplant und vorbereitet. Abgebrochen wird nicht mehr. Die Ausstrahlung folgt.

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Joko und Klaas moderieren die „fesselnden“ 15 Minuten am Mittwochabend auf ProSieben an.

„Das ist unser Mitarbeiter Paul, der auch selber filmen wird“, beschreibt Joko Winterscheidt die eingeblendeten Bilder. Zu sehen ist ein Schwein, das eine Kamera auf den Rücken gebunden bekommen hat. Paul. Schweinchen Paul. Sehr erfreut.

Schwein Paul macht 15 Minuten von „Joko & Klaas“

Die Spielregeln des Beitrags: Das Schwein läuft durch die Ausstellung der Galerie König in Berlin und filmt dabei die Exponate. Ein „fesselndes Schauspiel“, wie Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf versprechen.

Genannt wird das dann: „Ist dieses Schwein besser als RTL?“

Zuschauer werden aufgerufen, das Foto von Schweinchen Paul zu posten. Damit können sie laut den Moderatoren ein Statement setzen gegen die ganzen brutalen Geschichten, die bei RTL laufen.

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Am unteren Bildrand zu sehen: Borsten und Ohren von Schwein Paul. Im Split-Screen: Klaas Heufer-Umlauf und Joko Winterscheidt.

Und schon läuft Paulchen los. Offenbar mit einem konkreten Ziel. Schon an einem der ersten Regale bleibt er stehen, schnuppert mit der Schnauze an Bücher. Wühlt schließlich kräftig darin herum, bis einige auf dem Boden landen.

Irgendwann hat das Schwein genug, zerrt an einem Stand Kissen vom Tisch.

Fesselndes Schauspiel? Ja! Chapeau, Joko & Klaas

Schließlich findet Paul doch noch den Treppenaufgang zu den Ausstellungsräumen. Dort, wo die große Kunst ausgestellt wird. Wird das Schwein auch hier Exponate von den Wänden ziehen, muss man unwillkürlich denken. Der Schaden wäre groß.

Aber Paul schnuppert nur an einer überdimensionalen Bronze-Skulptur.

Ja, es stimmt. Es war ein fesselndes und anregendes Schauspiel, dass uns Schwein Paul geboten hat. Noch größer ist aber das unterschwellige Statement, das Joko und Klaas auch mit diesem Beitrag ein weiteres Mal gesetzt haben. (jv)