„Hartz und herzlich”Kölner Junkie bekommt seit zwölf Jahren seinen Stoff vom Staat

Neuer Inhalt

Der Rentner Klaus (67) ist seit rund 50 Jahren drogenabhängig. 

Köln – Der Rentner Klaus aus Köln-Bickendorf lebt von 350 Euro im Monat. Seit 50 Jahren ist der 67-Jährige drogenabhängig. Das Team der RTL-Zwei-Doku „Hartz und herzlich” (9. Februar 2021, 20.15 Uhr) begleitet Klaus durch seinen Alltag.

  • „Hartz und herzlich”: Kölner Rentner Klaus nimmt seit zwölf Jahren Polamidon
  • Kölner Rentner bekämpft Heroin-Sucht mit Ersatzdroge Polamidon
  • Polamidon-Entzug „das Schlimmste, was einem passieren kann”

Früher war Klaus ein erfolgreicher Fotograf. Mit dem Ablichten von Künstlern und Schauspielern verdiente er bis zu 1000 Mark am Tag. Klaus hatte ein gutes Leben.

„Hartz und herzlich” in Köln: Heroinsucht treibt Klaus (67) in den Ruin

Doch die Heroinsucht trieb ihn in den finanziellen Ruin. Er musste alles verkaufen, selbst seine geliebte Kamera. 

Alles zum Thema RTL

Zwei missglückte Ehen rissen Klaus erneut den Boden unter den Füßen weg. „Die Frauen haben mich niedergemacht, ich hab alles verloren. Ich war dann anderthalb Jahre obdachlos danach, da war nichts mehr da”, berichtet Klaus in der TV-Sendung.

Nach der Trennung von seiner zweiten Ehefrau baute Klaus sich ein neues Leben auf – zwölf Jahre ist das jetzt her. Klaus war damals 55 Jahre alt. „Ich dachte, wenn das jetzt noch weitergeht, dann bleib ich auch auf der Strecke. Und das wollte ich nicht”, so der Kölner.

„Hartz und Herzlich”: Klaus bekommt seit zwölf Jahren Ersatzdroge

Klaus suchte sich eine Wohnung. Außerdem kämpfte er gegen seine Heroinsucht an. Seit zwölf Jahren bezieht Klaus inzwischen das Heroin-Ersatzmittel Polamidon vom Staat.

„Mittwochs ist der Tag, da hol ich mir dann mein Rezept ab für Polamidon”, erzählt Klaus. „Die haben bei mir angefangen mit 15 Milligramm und haben dann gemerkt, die Wirkung ist gleich null. Dann haben sie mir 30 gegeben, dann 40, dann 50, 60, 70... mein Körper kam erst zur Ruhe so bei 95 Milligramm.”

Mit dieser Polamidon-Dosis geht es dem Rentner gut: „Da war plötzlich alles wunderbar. Ich konnte aufstehen, essen, ich habe nicht mehr rumgekotzt, ich konnte schlafen. Alles war so als wäre gar nichts.”

Doch Klaus ist ehrlich: „Wenn ich das drei oder vier Tage nicht hätte, dann geht aber die Post ab. Dann kriege ich einen Entzug, der ist mit Heroin überhaupt nicht zu vergleichen. Der Entzug von Polamidon, das ist so ziemlich das Schlimmste, was einem passieren kann.” (ta)