Raab-Kenner Frank Buschmann verrätKommt Stefan als TV-Moderator zurück?

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Modisch immer mutig: Auch im Luxus-Hotel verbiegt sich ein Frank Buschmann nicht, setzt sich mit Ruhrpott-Shirt und kurzer Büx an die Bar im Kölner Hyatt. Cool!

Köln – So ist der Buschi! Hetzt zum Interview in Sportklamotten durchs Hotelfoyer, stört sich nicht an den empörten Blicken des feinen Publikums, gibt klare Antworten: Frank Buschmann (wurde gerade 53), der Sportreporter, der aus der Nische kam, bei „Schlag den Raab“ zum „Kult“ wurde und jetzt bei RTL den Rest des Publikums erobert.

Dort startet er Mittwoch mit „Busch vs. Köppen“ und am 15. Dezember mit „5 gegen Jauch“. Der hat zu tun ...

Vor 25 Jahren haben Sie NRW in Richtung München verlassen und beim damaligen Sportsender DSF Ihre TV-Karriere gestartet. Sind Sie glücklich geworden?

Alles zum Thema Stefan Raab

Frank Buschmann: Der Weg zum Glück war lang. Ich hatte bis dahin in Hagen Basketball gespielt, nebenbei Radio gemacht. Ich war mir nicht sicher, ob ich es im großen Fernsehen schaffe. Die ersten zweieinhalb Jahre bin ich fast immer für zwei bis drei Tage pro Woche nach Köln zurück gekommen. Ich habe viele Kilometer auf der Autobahn gemacht…

Warum das?

Ich hielt es in München nicht aus. Abends landete ich in Kneipen, die ganz anders waren als die, die ich aus NRW kannte, und traf Menschen, mit denen ich nicht klarkam. Inzwischen habe ich gelernt, dass man jeder Region ihre Chance geben muss und fühle mich sauwohl in München. Aber natürlich kriege ich den Ruhrpott nicht raus aus meinem Herz.

Damals wurden Sie nicht von vielen wahrgenommen …

… was kein Problem war. Ich bin keiner der Sportjournalisten, die sagen: „Ich liebe den Fußball, denn damit kann ich reich und berühmt werden!” Fußball gehörte dazu, aber war nie im Vordergrund. Ich habe was für Basketball, Football und mal was für Tennis gemacht und mir da den Ruf des „Schreihalses” erworben. Ich wurde der bunte Hund des Sportfernsehens. Der Wendepunkt war „Schlag den Raab”.

Wie kamen Sie zu Stefan Raab?

Zufall. „Schlag den Raab” brauchte einen neuen Moderator, weil der bisherige, Tobias Drews, zu RTL wechselte. Auf der Suche nach einem Nachfolger fiel einem Redakteur ein: „Da gibt es doch den verrückten Buschmann!” Ich wollte erst nicht: „Ich bin Sport-Journalist, kein Trallala-Kommentator. Und Raab ist sowieso nicht mein Fall!” Aber die haben nicht losgelassen, ich bin nach Köln gekommen, habe mir Raab und die Sendung angesehen – und es passte.

Raab ist ein Alpha-Typ – Sie auch. Passte das zusammen?

Ja. Er hat mich immer sein lassen, wie ich bin. Er hatte nie Probleme, wenn ich ihn mal „Rindvieh” nannte oder mit noch anderen Namen belegte.

Was wäre, wenn Stefan Raab Sie wieder riefe?

Ich halte jede Wette, dass wir Stefan in diesem Jahrtausend nicht mehr als Moderator einer TV-Show sehen.

Seit der Show sind Sie Kult ...

Man sagt das, weil man mich für die letzte ehrliche Type hält. Freut mich. Denn ich hatte vorher lange mit meinem Ruf zu kämpfen. Ich steckte in der Schublade „laut, emotional, böser Schreihals”, was nicht stimmte – weder privat noch im Beruf. Mich unterscheidet nur von anderen, dass ich mein Herz auf der Zunge trage.

Sie haben einem HSV-Trainer mal bescheinigt, er sei so cool, dass er Eiswürfel uriniere. Spontaner Spruch?

Klar. Es gibt Kollegen, die schreiben sich vorher witzige Sprüche auf und arbeiten die in ihrer Reportage ab. Bei mir ist alles spontan. Das war schon in der Schule so. Ich war ein lauter, aber auch ein guter Schüler.

Mit über 50 sollen Sie dem Familien-Show-Leben von RTL neue Impulse geben. Gutes Gefühl?

Alter spielt für mich keine Rolle. Mir ist völlig egal, was in meinem Pass steht, entscheidend ist, was Bauch und Herz sagen. Ich bin mir nicht sicher, ob Moderatoren, die 20 Jahre jünger sind, das junge Publikum mehr ansprechen als ich. Mein Wechsel hat stattgefunden, weil RTL bereit war, was Neues auszuprobieren. Und ich moderiere nur das, was ich selbst gut finde.

Für „Buschi vs. Köppen“ bestehen Sie und Jan Köppen rund um die Erde Abenteuer. Klingt nach „Duell um die Welt“ der Pro7-Stars Joko und Klaas …

Das hat nichts damit zu tun, sonst hätte ich es nicht gemacht. Wir wissen zu Beginn jeder Reise nicht, wo wir landen, müssen dann in landesüblichen Wettkämpfen gegeneinander antreten. Schöner Nebeneffekt ist, dass die Zuschauer Land, Leute und auch uns richtig kennenlernen.

Sind Stars im Showgeschäft anders als Stars im Sportgeschäft?

Teils, teils. Sport ist inzwischen auch große Show. Mir geht daran manchmal die Lust verloren, weil alles gelenkt, gesteuert, geschmiert und gestriegelt ist. Wir bekommen nur noch selten die Chance, an die Sportler direkt ranzukommen, je erfolgreicher sie sind, desto mehr sind sie umgeben vom Management und ihren Claqueuren. Einige werden dann als Popstars hingestellt, obwohl sie in Wirklichkeit nicht einen Hauch von Glamour haben.

Ihre Töchter sind neun und 14. Ist es denen auch mal peinlich, wenn Papa wieder mal aufgefallen ist?

Der Kleinen ist das noch egal, die Große ist kritischer. Ihr ist schon mal peinlich, wie ich rumlaufe, oder wenn sie hört, dass ich wieder was gemacht habe, was andere Väter nicht machen. Ich habe auch schon gehört, wie sie anderen sagte, wie cool ich doch sei. Das ist ein tolles Lob. Wenn’s die Tochter sagt, stimmt’s! 

Immer schon sehr sportlich unterwegs

Frank Buschmann wurde am  24. November 1964 in Bottrop geboren, studierte an der Sporthochschule Köln, war Mitarbeiter bei Radio Hagen (u.a. Olympische Spiele Barcelona, 1992). Von 1993 bis 2013 war er Sportreporter beim DSF (später Sport 1), vor allem für Basketball. War als  Fußball-Kommentator im Bezahlfernsehen unterwegs. Ab 2007  Kommentator bei „Schlag den Raab“, wechselte 2017 in den RTL-Show-Bereich. Er war Spieler des BG Hagen in der 2. Basketball-Bundesliga. Buschmann ist geschieden, hat zwei Töchter (9 und 14) und lebt mit  Sportmoderatorin Lisa Heckl  (35) zusammen.

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